Orientierung 10
Der Jakobsstab
Der Jakobsstab ist ein mittelalterliches Winkelmessgerät. Er wird auch als Grabstock, Kreuzstab oder als cross staff (engl.) bezeichnet. Er wurde vom Spätmittelalter bis zur Erfindung des Sextanten, im 18. Jahrhundert, verwendet. Überwiegend in Portugal, Niederlande und England. Besonders wichtig war er für die Schiffsortbestimmung, aber auch an Land in der Astronomie und Navigation war er von Bedeutung. Nach ihm wurden auch die drei Sterne im Oriongürtel benannt.
Der Jakobsstab misst den Winkelabstand von 2 Punkten; Bsp.: Abstand von zwei Sternen oder von einem Stern zum Horizontpunkt. Levi ben Gerson maß 1342 den Durchmesser der Sonne und bestimmte (wahrscheinlich) erstmals Koordinaten damit.
Der Stab besteht aus einem Längsstab,der mit einer Skala versehen ist,die in gleichmäßige Abstände eingeteilt ist. Und einem Querstab, der wesentlich kürzer ist als der Längsstab, den man senkrecht am Längsstab verschieben kann.
Johannes Werner verbesserte die Anwendbarkeit des Stockes durch die Einteilung der Lägsskala in Winkel und inklusive Gradzahl.Dadurch wurde die Anwendung um einiges erleichtert.
Anwendung: Man peilt die Punkte, von denen man den Abstand wissen möchte, durch das Visir- am Anfang des Längsstabes- an. Der Querstab wird solange verschoben bis die beiden Punkte die äußeren Kanten des Querstabes "berühren". Dann kann man an der Skala der Längsseite ablesen in welchem Winkelabstand sich beide voneinander befinden.
Quellen:
Der Brockhaus (Band Nummer 7)
Peter Apian Polygon- Verlag