neues Schulgebäude - es geht nicht anders
Ich muss hier raus
Mein Name ist Thomas Jahre. Seit 1992 arbeite ich am Chemnitzer Schulmodell. Ich freue mich, dass ich – hoffentlich bald - aus einer Ruine ausziehen kann.
Ich arbeite gern an der Schule, aber nicht gern in der Schule – genauer in diesem Schulgebäude. Was heißt eigentlich dieses Schulgebäude, es sind ja zwei. Nahezu täglich pendele ich zwischen den Gebäuden hin und her – wie die Schüler ja auch. Jede Klasse – also auch die ganz Kleinen müssen mindestens einmal wöchentlich mit dem Bus in die „Außenstelle“ fahren und das seit über 4 Jahren.
Und warum? - weil die Turnhalle auf unserem Gelände seit Ewigkeiten baupolizeilich gesperrt ist. Unsere Turnhalle war ja nicht nur für den Sportunterricht da – jede Pause wurde dort gespielt – Tischtennis, Volleyball und und und. Der Hort und viele Vereine nutzten die am Nachmittag und Abend. Vorbei. |
Eltern und auch der Hausmeister versuchten immer wieder mit viel Farbe unserer Schule schöne Klassenzimmer zu gestalten, aber Regennässe lässt sich nicht übertünchen. Ein ganzes Kellergeschoss hat unsere Schule – toll, aber nutzbar – siehe rechts. Natürlich nicht wirklich. Es sei denn man liebt Feuchtbiotope. |
Dass die Schule baulichen Anforderungen an moderne Pädagogik nicht standhält, ist allen an der Schule schon lange klar. Bei einer Klausur, an der Vertreter von Schülern und Eltern teilnahmen, vor etwa 7 (sieben) Jahren, wurde die bauliche Änderung erstmals als zwingende Aufgabe formuliert und in Angriff genommen. Veränderungen – zuerst auf dem aktuellen Schulgelände – sollten es sein. Schnell wurde klar – das geht nicht, weil eben auch die Turnhalle zusammenbrach und der Sanierungsaufwand immens hoch sein würde – ca. 4.000.000 Euro und das nur um einen benutzbaren Zustand ohne Änderungen hinzubekommen.
Also anderes Schulgebäude – wir zogen los und schauten und schauten, diskutierten – stundenlang.
Natürlich gab und und gibt es leer stehende Schulgebäude, aber warum sind die wohl nicht genutzt? Anders als auf dem Land, wo renovierte Schulen geschlossen wurden, waren die Schulen in Chemnitz – nett gesagt – in einem nicht nutzbaren Zustand.
Also neuer Anlauf – der Schulneubau – als aktives Mitglied der Baugruppe wieder Stunden, Tage, ...... dran gesetzt. Dann große Hoffnungen, Architektenwettbewerb, Ausschreibungen und dann wieder nichts.
Es geht nicht mehr auf der Charlottenstraße 52. Es muss was anderes werden. Wieder schimmert in der Nähe der Ausweg. Nähe – zeitlich und räumlich. Aber nun das Gebäude ist natürlich nicht leer. Wie auch, denn es ist saniert und modern eingerichtet. Die Grundschüler, die drin sind gehen in ihr bald fertiges Haus zurück.
Für die Berufsschüler muss zum Teil eine neue Lösung gefunden werden - ist ja klar. Einige Räume können sicher, trotz unseres Bedarfs, weiter genutzt werden. Andererseits gibt es Überkapazitäten im unmittelbaren Umland von Chemnitz, die von Berufschülern genutzt werden können, von Grundschülern aber nicht. Dass die Lehrer und Berufschüler nicht gerne gehen werden, ist verständlich. Aber wir müssen aus der Charlottenstraße 52 raus.
Weitere Fotos:
In der Klasse 4 wurde der Putz von der Wand entfernt, damit diese trocknen konnte und sich kein Schimmel bildet. |
Weitere Fotos von der Wand im Vorraum der Damentoilette | und des Informatik-Raums. |
Im obersten Stockwerk war mal eine Bibliothek mit Platz zum Lesen, doch seit mehreren Jahren ist das gesamte Dachgeschoss baupolizeilich gesperrt. | |
Ergänzung von Ernesto: Ein Bild der leider nicht nutzbaren Bibliothek. | |
Das ist der Speiseraum mit ca. 55 Plätzen - hier herrscht straffer Zeittakt:
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Im Moment sind 4 Klassen in Containern untergebracht, weil der Platz im Schulhaus nicht ausreicht - alle Zimmer sind belegt mit zusätzlicher Auslagerung von Unterricht in die Philippstraße. Im nächsten Jahr kommt wieder eine weitere Klasse hinzu - doch wohin? Auf dem Schulhof rund um die Container muss Ruhe herrschen, damit in den Containern nachmittags noch gelernt werden kann - also am besten Abstand halten. |
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