Franz Kafka

Projekt Informatik und Literatur - Franz Kafka

Kafka

Kurzbiografie und Einordnung
-Epoche: Expressionismus
- am 03. 07. 1883 in Prag geboren
- Vater ist ein wohlhabender, jüdischer Kaufmann
- 1893-1901 Besuch des humanistischen Gymnasiums
- 1906 beginnt Kafka auf Wunsch seines Vaters ein Jurastudium an der Deutschen Universität in Prag
- 1909 Promotion zum Dr. jur.; Beginn der Freundschaft mit Max Brod
- danach arbeitet er sehr erfolgreich, aber todunglücklich in einer Versicherungsanstalt
- die Stadt Prag prägt sein Leben sehr und auch in seinen Werken ist die Athmosphäre wiederzuerkennen
- ab 1909 verschiedene (Dienst)Reisen nach Italien, Frankreich, Deutschland und Schweiz
- ab 1912 versucht Kafka mehrfach Bindungen mit Frauen einzugehen, aber drei Verlobungen folgen immer wieder Trennungen
- Kafka hat (schon) sein ganzes Leben unter seinem tyrannischen Vater zu leiden, es gibt immer wieder Spannungen zwischen Vater und Sohn, der Vater ist engstirnig, grob und hat kein Verständnis für seinen Sohn
- 1917 schreibt Kafka den berühmten "Brief an den Vater", den er aber nie dem Vater gegeben hat; Lungentuberkulose wird festgestellt- 1920-22 schreibt er viele Werke (z. B. "Das Schloss", "Ein Hungerkünstler"); dazwischen immer wieder Krankheiten, Kräfteverfall
- 1924 Verschlechterung der Gesundheit, Kehlkopftuberkulose, Tod am 03. 06. in Kierlingen, am 11. 06. Begräbnis auf dem Jüdischen Friedhof in Prag

Werkbeispiel

DER HEIZER
... Ein junger Mann, mit dem er während der Fahrt flüchtig bekannt geworden war, sagte im Vorrübergehen:" Ja, haben Sie denn noch keine Lust, auszusteigen?" "Ich bin doch fertig," sagte Karl, ihn anlachend, und hob aus Übermut, und weil er ein starker Junge war, seinen Koffer auf die Achsel. Aber wie er über seinen Bekannten hinsah, der ein wenig seinen Stock schwenkend sich schon mit den anderen entfernte, merkte er bestürzt, dass er seinen eigenen Regenschirm unten im Schiff vergessen hatte. Er bat schnell den Bekannten, der nicht sehr beglückt schien, um die Freundlichkeit, bei seinem Koffer einen Augenblick zu warten, überblickte noch die Situation, um sich bei der Rückkehr zurechtzufinden und eilte davon. Unten fand er zu seinem Bedauern einen Gang, der seinen Weg sehr verkürzt hätte, zum erstenmal versperrt, was wahrscheinlich mit der Aufschiffung sämtlicher Passagiere zusammenhing und musste sich seinen Weg durch eine Unzahl kleiner Räume, über kurze Treppen, die einander immer folgten, durch fortwährend abbiegende Korridore, durch ein leeres Zimmer mit einem verlassenen Schreibtisch mühselig suchen, bis er sich tatsächlich, da er diesen Weg nur ein- oder zweimal und immer in größerer Gesellschaft gegangen war, ganz und gar verirrt hatte...

Quellenangabe: "Die Verwandlung" von Franz Kafka; Franz Kafka von Klaus Wagenberg; Franz Kafka Die Verwandlung von Wolf Dieter Hellberg