Stolz



auch ich hatte meinen stolz
bis sie kamen – ihn mir raubten
ein harmloses kleines geschäft
weiterleiten zum empfänger
als ein mittelsmann
ein kleines glied in einer langen kette
nicht mehr als eine schraube
im urhwerk einer taschenuhr

ein mann im schwarzen anzug -
er holt die kleinen schachteln ab
ich weiß nicht was sich drin befand -
wills nicht wissen
das bündel scheine in der hand
es war ein traum – zu schön, um wahr zu sein

jetzt bin ich hier
den grauen stein im rücken
hartes holz, auf dem ich sitz
gesiebtes licht zu meinen füßen
das uhrwerk ist geplatzt
in demut denke ich zurück
ich war frei – konnte leben
wie's mir passte
damals war ich stolz

ich seh sie entschwindet
- die freiheit
das licht, verblasst
finster wird’s um mich
doch hab' ich wirklich verloren?