Vorschlag für einen Philisophentest

Kleiner Philospohietest mit Fragen, die aus Vorträgen heraus formuliert wurden.

Arbeit zur Philosphie Teil 1.

  1. Plato(n)
    1. Nenne 4 biographische Daten Platons
    2. Analysiere das Höhlengleichnis (8)
    3. Wie ehrte Platon seinen Lehrer, was heißt sokratische Methode (6)
  1.  Pythagoras
    1. Wann und wo wurde Pythagoras geboren und wo und wann starb er? (1)
    2. Wieso sind keine Originalschriften der Pythagoreer vorhanden? (3)
    3. Wie so löste sich der historische Pythagoreerbund auf? (1)
  1.  Zenon
    1. Was sind die 4 Hauptugenden nach seiner Philosphie? (4)
    2. Wie hieß seine Schule und wann gründete er sie? (2)
    3. Wie starb er? (1)
  1.  Heraklit
    1. Nenne die Lebensdaten Heraklit (1)
    2. Notiere seine drei Haupgedanken (3)
    3. Wie hieß das von ihm verfasste Buch, dessen Sinn bis heute nicht ganz klar ist? (1)
  1. Descartes
    1. Wan wurde D. Geboren bzw. wann starb er? (2)
    2. Welches ist der berühmte Satz, den er zum Ausgangspunkt seines philosophischen Systems machte? (2)
    3. Welche drei Teile enthält seine Abhandlung über die Wissenschaft? (3)
  1.  Kant
    1. Wann und wo wurde Imanuel Kant georen bzw. starb er? (1)
    2. Wie verlief sein philosphischer Weg? (3)
    3. Wie lautet der Leitspruch der Aufklärung? (2)

 

I. Vom Leben in der Höhle

»Hierauf vergleiche nun, fuhr ich fort, unsere Natur in Bezug auf Bildung und Unbildung mit folgendem Erlebnis. Stelle dir Menschen vor in einer unterirdischen, höhlenartigen Behausung; diese hat einen Zugang, der zum Tageslicht hinaufführt, so groß wie die ganze Höhle. In dieser Höhle sind sie von Kind auf, gefesselt an Schenkeln und Nacken, so dass sie an Ort und Stelle bleiben und immer nur geradeaus schauen; ihrer Fesseln wegen können sie den Kopf nicht herumdrehen. Licht aber erhalten sie von einem Feuer, das hinter ihnen weit oben in der Ferne brennt. Zwischen dem Feuer und den Gefesselten aber führt oben ein Weg hin; dem entlang denke dir eine kleine Mauer errichtet, wie die Schranken, die die Gaukler vor den Zuschauern aufbauen und über die hinweg sie ihre Kunststücke zeigen. - Ich sehe es vor mir.

Stelle dir nun längs der kleinen Mauer Menschen vor, die allerhand Geräte vorübertragen, so, dass diese über die Mauer hinausragen, Statuen von Menschen und anderen Lebewesen aus Stein und aus Holz und in mannigfacher Ausführung. Wie natürlich, redet ein Teil dieser Träger, ein anderer schweigt still. - Ein seltsames Bild führst du da vor, und seltsame Gefesselte, sagte er.

Sie sind uns ähnlich, erwiderte ich. Denn erstens: glaubst du, diese Menschen hätten von sich selbst und voneinander je etwas anderes zu sehen bekommen als die Schatten, die das Feuer auf die ihnen gegenüberliegende Seite der Höhle wirft? - Wie sollten sie, sagte er, wenn sie zeitlebens gezwungen sind, den Kopf unbeweglich zu halten?

Was sehen sie aber von den Dingen, die vorüber getragen werden? Doch eben dasselbe? - Zweifellos. - Wenn sie nun miteinander reden könnten, glaubst du nicht, sie würden das als das Seiende bezeichnen, was sie sehen? -Notwendig.

Und wenn das Gefängnis von der gegenüberliegenden Wand her auch ein Echo hätte und wenn dann einer der Vorübergehenden spräche - glaubst du, sie würden etwas anderes für den Sprechenden halten als den vorbeiziehenden Schatten? - Nein, beim Zeus, sagte er. - Auf keinen Fall, fuhr ich fort, könnten solche Menschen irgend etwas anderes für das Wahre halten als die Schatten jener künstlichen Gegenstände. - Das wäre ganz unvermeidlich, sagte er.

II. Der Austritt aus der Höhle

Überlege dir nun, fuhr ich fort, wie es wäre, wenn sie von ihren Fesseln befreit und damit auch von ihrer Torheit geheilt würden; da müsste ihnen doch naturgemäß folgendes widerfahren: Wenn einer aus den Fesseln gelöst und genötigt würde, plötzlich aufzustehen, den Hals zu wenden, zu gehen und gegen das Licht zu schauen, und wenn er bei all diesem Tun Schmerzen empfände und wegen des blendenden Glanzes jene Dinge nicht recht erkennen

könnte, deren Schatten er vorher gesehen hat - was meinst du wohl, dass er antworten würde, wenn ihm jemand erklärte, er hätte vorher nur Nichtigkeiten gesehen, jetzt aber sei er dem Seienden näher und so, dem eigentlicher Seienden zugewendet, sehe er richtiger? Und wenn der ihm dann ein jedes von dem Vorüberziehenden zeigte und ihn fragte und zu sagen nötigte, was das sei? Meinst du nicht, er wäre in Verlegenheit und würde das, was er vorher gesehen hat, für wahrer (wirklicher) halten als das, was man ihm jetzt zeigt? - Für viel wahrer (wirklicher), erwiderte er. Und wenn man ihn gar nötigte, das Licht selber anzublicken, dann schmerzten ihn doch wohl die Augen, und er wendete sich ab und flöhe zu den Dingen, die er anzuschauen vermag, und glaubte, diese seien tatsächlich klarer als das, was man ihm jetzt zeigt? -Es ist so, sagte er.

Schleppte man ihn aber von dort mit Gewalt den rauhen und steilen Aufgang hinauf, fuhr ich fort, und ließe ihn nicht los, bis man ihn an das Licht der Sonne hinausgezogen hätte - würde er da nicht Schmerzen empfinden und sich nur widerwillig so schleppen lassen? Und wenn er ans Licht käme, hätte er doch die Augen voll Glanz und vermöchte auch rein gar nichts von dem zu sehen, was man ihm nun als das Wahre bezeichnete? - Nein, erwiderte er, wenigstens nicht im ersten Augenblick.

 

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