Descartes
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Das ist die Langversion des Artikel von KLETT-MINT 4-2019
René Descartes
Mathematik(er) auf Banknoten René Descartes
Schaut man in die Geldbörsen in aller Welt, so entdeckt man viele Banknoten, die voller Mathematik, Physik und Astronomie stecken.
Descartes wurde am 31. März 1596 in La Haye en Touraine geboren. Im Jahr 1802 wurde der Ort in La Haye Descartes umbenannt. Nach der Eingemeindung eines Nachbarortes 1967 wurde der Name zu Descartes „verkürzt“. Descartes starb am 11. Februar 1650 in Stockholm.
Sein wohl bekanntester Spruch „cogito, ersum sum“ - ins Deutsche als „Ich denke, also bin ich“ übertragen, steht im Zentrum seiner Philosophie. https://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum
Er war das dritte Kind in der Familie. Da seine Mutter früh starb und sein Vater schnell wieder heiratete, wurde er mit 8 Jahren ins das Jesuitenkolleg von La Flèche aufgenommen. Mit 16 hatte er seine Ausbildung abgeschlossen. Einer der Schwerpunkte in dieser Zeit war die Mathematik.
Anschließend studierte er in Poitiers 4 Jahre lang Jura. Doch er schlug eine juristische Karriere aus und ging nach Paris. Kurze Zeit später wurde er Soldat, traf dort auf den Arzt Beeckman, der ihn für die Physik begeisterte. Ihm widmete er sein erstes mathematisch naturwissenschaftliches Werk (1618).
In den Diensten des bayerischen Herzog nahm er an den ersten Feldzügen des dreißigjährigen Krieges teil. So kam es, dass er in Prag die Wirkungsstätte Tycho Brahes besuchen konnte.
Von den vielfältigen Forschungen, Abhandlungen sei nun vor allem auf sein mathematisches und physikalisches Wirken hingewiesen.
Sehr bekannt ist mit Sicherheit das cartesische Koordinatensystem. Es findet sich in seinen Werken zwar keine Abbildung davon, aber die anschauliche Darstellung von kartesischen Kreuzprodukten führt schnell dorthin.
Die Verbindung der bis dahin eher getrennten Gebiete von Geometrie und Algebra gab der Entwicklung der Mathematik einen großen Antrieb. Spezielle Ergebnisse sind die algebraische Untersuchung von Geraden und Kreisen und die Lösung des Vierkreisproblems → zu drei sich berührenden Kreisen, ist ein vierter Kreis zu finden, der die gegebenen Kreise berührt.
Seine Aussagen zur Unmöglichkeit der Existenz des Vakuums bzw. der Nichtexistenz von Atomen erwiesen sich als falsch. Auch die Aussagen zur Impulserhaltung stimmen nur im geringen Maße. Allerdings kann man sagen, dass er die Formulierung des 1. Newtonschen Gesetzes – Trägheitsgesetz – vorweg genommen hat. Seine Erkenntnisse auf dem Gebiet der Optik führen durchaus zum Wellencharakter des Lichts.
Mit seinen philosophischen Ansichten, aber auch mit seiner arroganten Art, machte er sich viele Feinde. So musste er schließlich aus Frankreich fliehen und hielt sich viel in den nicht katholischen Niederlanden auf. 1649 reiste er nach Schweden, um Königin Christine, mit der im regen Briefwechsel stand, seine Gedanken persönlich darzulegen. Die Erteilung der Audienz zog sich hin. Die tiefen Temperaturen bekamen ihm gar nicht, so dass er sich eine starke Lungenentzündung zuzog, an deren Folgen er am 11.2.1650 in Stockholm verstarb.
Gute Quelle zum Weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Descartes
Die Vorderseite der Banknote, die 1942 gedruckt wurde und 1944 im Umlauf kam, zeigt ein sehr bekanntes Portrait Descartes‘. Der Zirkel in seiner Hand wiest auf die intensive Beschäftigung mit der Geometrie hin. Auf der Rückseite schreibt eine Göttin „Pax“ - lateinisch für Frieden. Für eine Banknote, die während des II. Weltkrieges in Frankreich ausgegeben wurde, doch recht erstaunlich. Es gilt noch mehr "zu entschlüsseln".
Mit der Befreiung Frankreich wurde der Schein ersetzt, bis Mitte Juni 1945 konnte er umgetauscht werden.
Den Besuch des Museums in Descartes kann ich empfehlen. Für Campingfreunde gibt der Bürgermeister immer mal wieder einen Empfang. Vor dem Rathaus steht ein imposantes Denkmal von Descartes. Ein Duplikat des Denkmals steht auch in Tours. Natürlich gibt es in Descartes eine Rue Descartes – wie in vielen Städten auch. Geehrt wurde Descartes unter anderem auch in Form von Briefmarken – 9 Ausgaben gibt es weltweit.
Ein Klick auf die Bilder führt zu großen Abbildungen.
Vorderseite der Banknote Zu sehen ist das Portrait von Descartes, der einen Zirkel in der Hand hält. |
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Rückseite der Banknote Im Zentrum ist eine Göttin, die PAX auf einen Stein schreibt. Das ist erstaunlich, denn PAX - Frieden - war zu der Zeit gerade nicht. |
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Vorderseite einer privaten Testnote. Links neben dem Portrait ist das Geburtshaus, heute Museum, von Descartes zu sehen. Davor eine Abbildung aus seinem Buch zur Optik |
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Rückseite einer privaten Testnote Zu lesen ist sein Leitspruch: (ego) cogito, ergo sum. - Ich denke also bin ich. Die Kirche ist Notre Dame in Paris nachempfunden. |
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Souvenirnote, die im Geburtshaus von Descartes verkauft wird. | |
Briefmarke von 1937, das sur im Titel ist falsch. Auf dem Tisch liegt das "richtige" Buch. | |
Briefmarke von 1937, die korrigierte Version der Marke. | |
Marke Albanien Das sollte aber besser Cartesius, statt Cartesins heißen. Die abgebildete Kurve ist das "kartesische Blatt". Eine interessante Kurve 3. Ordnung --> kartesische Blatt im Lexikon <-- |
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Block 1 zum Millenium aus Sierra Leone | |
Marke mit Descartes aus Block 1. |
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Block 2 zum Millenium aus Sierra Leone | |
Marke mit Descartes aus Block 2. Der Block umfasst die Jahre 1650 - 1700, Descartes starb 1650 |
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Block aus Guinea | |
Ein Los der Nationallotterie Frankreichs aus dem Jahr 1966. Zu sehen ist Descartes bei der Audienz von Königin Christiane im Jahr 1650. |
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Rückseite des Loses | |