Der Kodex des Archimedes

Der Kodex des Archimedes

Von Reviel Netz und William Noel

Verlag: Beck
Preis:
EUR 19,90
ISBN-10: 3406563368
ISBN-13: 978-3406563362

In dem Buch „Der Kodex des Archimedes“ geht es um den Weg und die Entschlüsselung der letzten Texte von Archimedes.
1999 wird ein altes kaputtes Gebetsbuch in dem New Yorker Versteigerungshaus Christie´s für
2,2 Millionen Dollar versteigert. Es wandert vom Ersteiger zu den Wissenschaftlern im Walters in Baltimore. Dort wird ein Team zusammen gestellt, welches das Palimpsest entschlüsseln soll.

Archimedes lebte zwischen 287 v. Chr. und 212 v. Chr. in Syrakus. Es wird das, was man über das Leben, die Familie und seine Taten weiß oder schlussfolgern kann erzählt, bis zu seinem Tod im Zweiten Punischen Krieg (218-202 v. Chr.). Es beginnt mit einem Brief an einen Freund in Alexandria, Eratosthenes.

Man erfährt wer wann den Brief gelesen hat und sie vielleicht kopierte oder eine Abhandlung zum Inhalt schrieb.

Im ersten Jahrhundert n. Chr. beginnt der Umschwung von der Rolle zum Kodex (die heutige Buchform), diese war Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. zum Großteil abgeschlossen. Im sechsten Jahrhundert hatten es dann auch die Texte von Archimedes in einen Kodex geschafft. Durch Zerstörung, Plünderung aber auch die Umstellung von der Majuskeln zur Minuskeln Schrift erschwerten das überleben des Kodex. Es gab Kodizes durch die die Gedanken Archimedes überleben  konnten, Kodex A, B, und C manche Texte sind in allen dreien oder zwei Kodizes vorhanden. Kodex A und B existieren heute nicht mehr. Nur noch Kopien oder Übersetzungen. Es wird beschrieben wie ein Palimpsest entsteht. Der Kodex wird für das neue „Werk“ zu Recht gemacht und dann wird der neue Text darüber geschrieben. So wurden über die Texte von Archimedes Gebete geschrieben. Ob dies ein fataler Fehler oder eine den Umständen entsprechende gute Idee war klärt sich im Verlauf der Handlung noch.

Das Buch liegt in Klöstern und Bibliotheken bis 1906 der New Yorker Professor Johan Ludvig Heiberg in Konstantinopel das Wissen Archimedes wieder entdeckte. Er schrieb und übersetzte viel von Archimedes, was den heutigen Wissenschaftlern eine große Hilfe ist. Das Palimpsest überstand die Weltkriege und ab den 1960er beschäftigte sich die Erbin mit dem Buch. Und dann kommt es zu Christie´s.

Zwischendurch werden immer wieder Rechnungen, Gedankengänge und Erfindungen von Archimedes erklärt. Wie z. B das Stomachion. Ein Quadrat aus „14“ Teilen zusammen zulegen. Mit modernsten Computern wurde herausgefunden dass die Anzahl der Möglichkeiten bei 17 152 liegt Archimedes hatte die ohne jegliche Hilfe von Computern oder anderen Neuzeitlichen Rechenmethoden herausgefunden.

Da die Schriften oft sehr schlecht zu lesen oder vollends überschrieben sind muss man mit bildgebender Technik die Seiten so behandeln, dass man den Text unter den Gebeten o.ä. wieder sehen kann. Es wird die Vorgehensweise und Funktionen einzelner Maschinen beschrieben. Die Wissenschaftler arbeiten mit verschiedenen Lichten und Röntgenstrahlen.

 

Ich finde das Buch ist sehr Interessant, auch wenn man die „Logik“ aus den Berechnungen von Archimedes nicht beim ersten Mal Lesen begreift. An manchen Stellen fehlte es mir an bestimmten Wissen um den Erläuterungen folgen zu können. Aber es gibt viele Stellen wo man dann den berühmten Ausruf „Heureka“ machen kann. Spannend ist auch durch welche Zufälle und Gegebenheiten das Palimpsest die 2200 Jahre überlebte.

Ich kann es jedem empfehlen der Interesse an Mathematik, dem Herleiten von manchen Berechnungen oder persönliches Interesse zu Archimedes hat. Aber auch ohne diese Interessen kann man das Buch mal gelesen haben.

Richard Kl. 10

PS.: --> Briefmarke <--