Interviews

Zwicky

Interview mit Fritz Zwicky

M. Lohs: „Guten Tag Herr Zwicky. Wie geht es Ihnen?“

F. Zwicky: „Hallo Herr Lohs. Ach, mir geht es fabelhaft. Ist heute nicht ein wunderschönes Wetter? Wenn der Himmel so klar bleibt, kann man heute Abend vielleicht sogar den Jupiter sehen. Ein toller Planet, wenn Sie mich fragen. Überhaupt ist der Weltraum etwas Einzigartiges, nicht wahr? Aber ich schweife gerade vom Thema ab.“

M. Lohs: *räusper* „Oh nein, nicht doch, aber vielleicht können wir uns nach dem Interview noch einmal darüber unterhalten?“

F. Zwicky: „Aber sicher doch.“

M. Lohs: „Also Herr Zwicky. Erzählen Sie mir doch bitte mal etwas aus ihrer Kindheit. Wann sind sie geboren? Welche Studienwege sind sie gegangen?“

F. Zwicky: „Wo ich geboren bin? Nun ja. Ich bin am 14.Februar 1898 in Varna geboren. Einer kleinen Stadt in Bulgarien. Direkt am Schwarzen Meer. Ein sehr nettes Fleckchen Erde. Mein Vater arbeitete dort als Vertreter von ein paar Schweizer Firmen. Er blieb fast bis an sein Lebensende dort. Ich blieb jedoch nur bis zu einem Alter von sechs Jahren dort, denn dann schickte mich mein Vater in Primarschule und die Höhere Stadtschule nach Glarus. Danach besuchte ich noch die Industrieschule. Sie würden heute wahrscheinlich eher denn Begriff mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium vorziehen. Wie auch immer.

Sagen Sie, ich langweile Sie jetzt doch nicht, oder? Ich erzähle hier die ganze Zeit und Sie sagen nix.“

M. Lohs: „Oh, nein, nein, nein. Es ist sehr spannend, was Sie hier erzählen. Machen Sie ruhig weiter.“

F. Zwicky: „Ok, wo waren wir stehen geblieben? Ah ja, danach ging ich nach Zürich um zu studieren. Und zwar Mathematik und Physik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule. 1922 hatte ich dann meinen Doktor. Jetzt arbeitete ich hier als Assistent und zwar circa 3 Jahre. Dann erhielt ich von der Rockefeller Foundation ein Stipendium für das California Institute of Technology in Pasadena. Fortan wirkte ich an dieser berühmten Bildungsstätte als theoretischer Physiker und Astrophysiker. In den Sternwarten von Mt.Wilson und Palomar legte ich dann meine ersten Forschungen nieder. Nun ja, und ich muss ihnen mal ehrlich sagen, es war zwar ganz nett im California Institute of Technology, aber ich hatte schon ziemliches Heimweh. Aber da musste ich drüber hinweg.“

M. Lohs: *räusper* „Wow. Sie hatten ja eine sehr interessante Kindheit.“

F. Zwicky: „Vielen Dank.“

M. Lohs: „Ich habe von einigen meiner Kollegen erfahren, dass Sie auch im zivilen Bereich beschäftigt waren?“

F. Zwicky: „Ja war ich. Im 2. Weltkrieg habe ich mich dem Zivilschutz in Pasadena gewidmet. Zu dem war ich stark in der Raketentechnik beschäftigt und habe dabei geholfen durch den Krieg zerstörte Bibliotheken wieder aufzubauen. Dazu stellte ich ein Hilfsprogramm auf. Aber um noch einmal auf die Raketen zurück zu kommen. Ich war von 1943 bis 1949 wissenschaftlicher Direktor der Raketenfirma Aerojet. Nun ja, *räusper* und ich kann jetzt nicht minder stolz behaupten einen maßgeblichen Teil an der Verbesserung von Triebwerken und Antriebsstoffen gemacht zu haben. Nach dem Ende des Krieges wurde ich von höchsten militärischen Stelle auf wissenschaftliche Missionen nach Deutschland und Japan geschickt. Ich habe dann sogar vom amerikanischen Präsidenten die "Medal of Freedom" bekommen. Das war einer schönsten Momente in meinem Leben. Die Medaille lag immer in einer Glasvitrine neben meinem Bett.“

M. Lohs: „*staun* und können Sie uns sagen, was Sie entdeckt haben oder für wichtige Forschungen in ihrem Leben gemacht haben?

F. Zwicky: „Nun ja, also eine meiner Meinung nach wichtige Entdeckung war die Deutung, das Neutronensterne aus Supernoven entstehen. Das war glaube ich so um 1933. Ich beschäftigte mich noch eine ganze Weile mit Supernoven. Ein faszinierendes Thema, wenn sie mich fragen. Und im Zeitraum der nächsten Jahre entdeckte ich noch ein Dutzend Supernoven. Bis zu meinem Tod dürften das so an die 123 gewesen sein.“

M. Lohs: „War diese ihre einzige Forschung?

F. Zwicky: „Oh, nein. Ähm. Ich habe noch entdeckt oder besser gesagt die Hypothese aufgestellt, dass Supernova-Explosionen aufgrund eines Gravitationskollapses entstehen. Und dann folgte eine meiner wichtigsten Arbeiten. Ich entwickelte die morphologische Methode. Das ist die Wissenschaft von Gestalten und Formen. Mit ihr lassen sich auf allgemeine und umfassende Weise die verschiedensten Probleme lösen. Grundbedingungen dieser "Totalitätsforschung" sind meiner Meinung nach Vorurteilslosigkeit und Mut. Je nach Problem, das gelöst werden soll, lassen sich etwa ein Dutzend morphologische Methoden unterscheiden.“

M. Lohs: „Aha. Sehr interessant. Könnten Sie darauf etwas genauer eingehen?“

F. Zwicky: „Gerne. Aber eigentlich ist die Sache gar nicht so komplex, wie sie sich anhört. Bei dieser Methode wird einfach ein Problem von einer Gruppe von Menschen behandelt. Dabei werden jedoch alle Möglichkeiten zur Problemlösung mit einbezogen. So ist die Entscheidung nicht so einseitig und nicht nur auf den Gedankenhorizont eines einzelnen begrenzt. Sozusagen kreative Arbeit. Ach so, eine Sache wäre mir doch fast entfallen. Wissen Sie, ich wurde nämlich 1972 mit der Goldmedaille der Royal Astronomical Society ausgezeichnet.“

M. Lohs: „Oh, wie ich sehe ist es schon recht spät. Wir sollten langsam aufhören?“

F. Zwicky: „Wie sie wollen.“

M. Lohs: „Ok, dann beenden wir jetzt Interview. Aber ich würde gerne noch mal auf die Sache mit dem Jupiter zurückkommen... .?“

 

 

Malte Kl.10

Zacuto

AZ= Abraham Zacuto I= Interviewer

I: Guten Tag, Herr Zacuto. Ich freue mich sie zu sehen.

AZ: Vielen Dank. Mein Nachname ist allerdings Zacut.

I: Entschuldigung. Ich werde es mir merken. Aber erzählen sie uns doch, weshalb sie hier in Damaskus leben, wo sie doch in Spanien geboren sind?

AZ: Ja, das ist richtig. Ich wurde in Salamanca geboren und habe lange dort gelebt. Allerdings musste ich in Lissabon Schutz suchen, da König Fernando ein Gesetz herausbrachte, das alle Juden vertreiben sollte, die nicht ins Christentum übertreten wollten.

I: Das ist ja schrecklich! Und warum konnten sie nicht in Portugal bleiben?

AZ: Oh, es hört sich nur schrecklich an. Uns blieb die Wahl, ob wir Christen sein wollen, oder das Land verlassen. Die Wahl fiel mir nicht schwer.

I: Das kann ich verstehen. Aber warum mussten Sie wieder gehen?

AZ: Nun der Grund ist einfach: König Fernando und Königin Isabella hatten geheiratet. Somit vereinigten sich die Länder Iberiens und Spaniens Gesetze galten auch in Portugal. Ich dann nach Tunesien gegangen, wollte aber weiter. So sitze ich jetzt vor ihnen.

I: Nun sind sie ja Astrologe und Astronom. In ihren ersten Wirkjahren hörte man überhaupt nichts von ihnen

AZ: Nun ja, das ist eine charakterliche Eigenschaft meinerseits. Ich mag den großen Trubel nicht. Vielleicht wissen noch nicht mal meine Kollegen von meiner Existenz und meinem Schaffen an Salamanca's Universität. Ich habe sehr zurückgezogen gelebt. In 500 Jahren wird wahrscheinlich kein Mensch mehr nachvollziehen könne, was ich in dieser Zeit getan habe, wenn ich überhaupt in den Geschichtsbücher stehe.

I: Das ist ein gutes Stichwort. Sie haben wichtige Beiträge zu den Seewissenschaften geschrieben und ihr Almanach Perpetuum, hat sie berühmt gemacht.

AZ: Ach, bin ich das? Nein, nur ein kleiner Spaß. Ja, als Astronom ist das meine Aufgabe. Die Arbeit der Seeleute ist ehrenvoll und Portugal und Spanien eine der führenden Seemächte. Ich bin praktisch dazu verpflichtet.

I: Besonders wichtig ist dabei das „Almanach Perpetuum“. Was ist so bedeutend an ihm?

AZ: Nun, das wird etwas schwierig zu erklären. Das Almanach Perpetuum reproduziert die Bewegungen der Himmelskörper. Es sieht die Momente und die Koordinaten des himmlischen Auftretens voraus. Dies stelle ich in meinen sogenannten vierjährigen Tabellen dar.

I: Und inwiefern nutzt man diese Tabellen?

AZ: Es ist möglich die Position der Himmelskörper und die genauer Bedeutung der Ephemeriden. Festzustellen. Sie können auch die verschiedensten Arten von astronomischen und astrologischen Berechnungen durchführen. Ganz wichtig ist jedoch, dass man mit den Tabellen die genaue Position der Sonne auf ihrer Bahn bestimmen kann.

I: Nein Danke, das überlasse ich lieber ihnen. Aber nützen diese Tabellen denn nun der Seefahrt?

AZ: Aber selbstverständlich! ! Meine Tabellen werden als Grundlage für einige

andere Tabellen genutzt, die für Seefahrer entworfen werden. Es ist schon alles vorgerechnet. Man muss langfristig zwar einigen neue Berechnungen stellen, da ich diese Werte nur für eine Zeitspanne von wenigen Jahren berechnen konnte, allerdings wird es durch eine weitere Tabelle aus dem Almanach vereinfacht.

I: Ich bedanke mich bei ihnen für die vielen Informationen, die sie uns gegeben haben. Einen schönen Tag noch.

AZ: Jederzeit wieder. Auf Wiedersehen.

Rømer

Interview mit Ole Rømer

 

 

 

Ich:

Guten Tag Herr Rømer.

Ole Rømer:

Guten Tag.

Ich:

Wie fühlen Sie sich so nach der Veröffentlichung Ihrer beiden Entdeckungen?

Ole Rømer:

Mir geht es soweit gut, ich bin nur etwas ausgelaugt nach meiner langen Arbeit und muss mir wohl erst einmal einen Urlaub gönnen.

Ich:

Ihre Entdeckungen oder besser eine Entdeckung und eine Entwicklung werden wahrscheinlich auch in weiter Zukunft noch Gebrauch finden. Wie beeinflusst es Sie, dass ihre Entdeckungen einen so großen Nutzen für die Menschheit haben?

Ole Rømer:

Das macht mich natürlich sehr stolz, da ich mich in meiner Arbeit dadurch bestätigt fühle und sie einen Sinn gehabt hat.

Ich:

Als erstes kommen wir doch einmal auf ihre technische Entwicklung zu sprechen, den Meridiankreis. Wie genau ist der Meridiankreis aufgebaut und wozu ist er zu gebrauchen?

Ole Rømer:

Also im Wesentlichen besteht der Meridiankreis nur aus einem Fernrohr und einer

waagerechten Ost-West-ausgerichteten Achse. Das Fernrohr lässt sich nur über diese Achse schwenken. Der Meridiankreis ist nun so ausgerichtet, dass er nur Objekte beobachten kann, die sich gerade über den Meridian der Himmelskugel bewegen. Mit Meridian ist übrigens die Längsachse gemeint, die den nördlichsten mit dem südlichsten Punkt verbindet und im rechten Winkel den Horizont schneidet. Dadurch, dass der Meridiankreis genau auf den Meridian gerichtet ist, lässt sich nun der Meridiandurchgang messen.

Ich:

Funktioniert der Meridiankreis nun beim Horizontsystem und beim Äquatorsystem?

Ole Rømer:

Nein, der Meridiankreis funktioniert nur im Äquatorsystem, da der Meridian immer voll sichtbar sein muss, was er beim Horizontsystem nicht ist. Da beim Äquatorsystem einfach unser Gitternetz der Erde auf den Himmel projiziert wird, gibt es hier auch Längen- und Breitengrade. Der Längengrad wird Rektaszension und der Breitengrad wird Deklination genannt. Die Deklination lässt sich einfach aus dem Winkel des Himmelskörpers, während des Meridiandurchgangs, zum Horizont angeben. Die Rektaszension lässt sich von der Durchgangszeit ableiten.

Der Meridiankreis besitzt übrigens eine Genauigkeit von 0,1 Bogensekunden. 1 Bogensekunde ist wie eine normale Sekunde 1/60 von einer Minute, nur das die Bogensekunde sich auf den Winkel bezieht. So ist eine Bogensekunde 1/60 von einem Grad.

Ich:

So kommen wir nun auf Ihre zweite Entdeckung zu sprechen. Sie konnten beweisen, das Licht keine unendliche Geschwindigkeit hat, sondern das die Geschwindigkeit von Licht endlich ist.

Ole Rømer:

Ja, das ist richtig, ich konnte als erster Mensch beweisen, dass Licht eine endliche Geschwindigkeit besitzt. So konnte ich beweisen, das Denker wie Aristoteles, Heron von Alexandria, Johannes Kepler und René Descartes allesamt falsch lagen, mit dem Gedanken, dass Licht unendlich schnell wäre.

Ich:

Und wie konnten Sie beweisen, das Licht nicht unendlich schnell ist, doch wohl nicht wie Galileo Galilei mit zwei Lampen in ein paar Kilometern Entfernung, oder?

Ole Rømer:

Nein, ich habe es nicht so gemacht wie Galilei. Ich habe meinen Beweis bei den Sternen gefunden und zwar bei dem Jupitermond Io, dem kleinsten der 4 Jupitermunde. Ich habe nämlich den besagten Mond mit einem Fernrohr beobachtet und mir ist aufgefallen, da Galilei vorher schon die Umlaufzeit des Mondes berechnet hatte, das der Mond nicht immer genau dann aus dem Schatten des Jupiter kam, wenn er sollte. Mir fiel auf, dass wenn die Erde sehr nah beim Jupiter war, der Mond 1000 bis 1400 Sekunden eher aus dem Schatten des Jupiter kam im Vergleich zum Fall das sich die Erde vom Jupiter entfernt. Das war der Beweis, dafür das Licht nicht unendlich schnell ist, denn wenn dem so wäre, würde der Mond immer zu haargenau der gleichen Zeit aus dem Schatten des Jupiter kommen.

Ich:

Und konnten Sie auch ungefähr berechnen, wie schnell sich das Licht fortbewegt?

Ole Rømer:

Ja, dazu nun einige genauere Zahlen. Ich habe es nämlich geschafft, die Zeit zu berechen, die das Licht braucht, um die Umlaufbahn der Erde zu durchqueren. Nach meinen Berechnungen beträgt diese Zeit 22 Minuten. Ich habe also berechnen können, dass das Licht mit einer Geschwindigkeit von 214.000km/s fortbewegt. Aber sehr wahrscheinlich wird irgendwann in der Zukunft ein Mann berechnen, dass das Licht sich mit einer Geschwindigkeit von 299.792,458km/s fortbewegt und irgend ein Stein wird mit seiner Relativitätstheorie festlegen, dass es nichts Schnelleres geben könne als das Licht und das Überlichtgeschwindigkeit nicht möglich ist.

Ich:

Okay. Herr Rømer ich bedanke mich hiermit bei ihnen für Ihre tollen Ausführungen und wünsche ihnen einen hoffentlich erholsamen Urlaub.

 

Ich, das war Martin Löpelt.

Regiomontanus

Interview mit Regiomontanus

Mit Hilfe einer Zeitmaschine ist es mir gelungen in die Vergangenheit zu reisen und ein Interview mit dem Astronomen Regiomontanus zu führen.

Chemnitzer Tagesblatt:

Hallo Regiomontanus, schön, dass Sie Zeit hatten. Oder soll ich lieber Johannes Müller von Königsberg sagen? Wieso haben Sie eigentlich ihren Namen geändert?

Regiomontanus:

Guten Tag, Sie können ruhig Regiomontanus zu mir sagen. Oder auch Hans, wenn Sie wollen. Nun da ich ja am 6. Juni 1436 im bayerischen Königsberg geboren bin, nennen mich die meisten Humanisten Regiomontanus. Das ist der lateinische Name für Königsberg, wissen Sie. Ich selbst bevorzuge den Namen Johannes Molitoris. Also lateinisch für Müller.

Chemnitzer Tagesblatt:

Können Sie uns bitte einen Überblick über ihr Leben, also einen Kurzlebenslauf, von Ihnen geben?

Regiomontanus:

Ja. Ich wuchs als Sohn eines wohlhabenden Müllers und Ratsherren auf und besuchte 1447 die gerade gegründete Universität Leipzig. 1450 ging ich dann an die Wiener Universität.

Chemnitzer Tagesblatt:

Warum sind Sie denn nach Wien gegangen?

Regiomontanus:

Ganz einfach. Weil es dort hochqualifizierte Lehrer, einen geregelten Studienablauf und die überaus wertvolle Bibliothek gibt. Diese Universität ist ein mathematisch-astronomisches Zentrum.

Chemnitzer Tagesblatt:

Fahren Sie fort.

Regiomontanus:

In Wien traf ich den Astronomen und Mathematiker Georg von Peuerbach, welcher mich als Hausgenosse aufnahm und mich mit Privatunterricht förderte. 1451 übertrug er mir die Ausarbeitung eines Horoskops für Prinzessin Eleonore von Portugal. Das war mir eine Ehre. 1452 wurde ich zum Baccalaureat, dem untersten akademischen Grad, zugelassen. In den folgenden Jahren in Wien verfasste ich einige Werke über die Berechnung von Sinustafeln, über die Breitenbewegung der Planeten, über den Inhalt der Kugel und Kegelschnitte sowie Berechnungen von Quadrat- und Kubikwurzeln aus gewöhnlichen Brüchen. 1457 erhielt ich dann den Grad eines Magister Artium und hielt dann Vorlesungen über Optik und Mathematik. In diesen Jahren machte ich kaum noch Sterndeutungen, sondern widmete mich eher der Mathematik. Obwohl, jetzt fällt mir ein, dass ich 1459 noch ein Geburtshoroskop für Maximilian den I. machte.

Chemnitzer Tagesblatt:

Jetzt seien Sie doch nicht so bescheiden. Bis jetzt haben Sie einige wichtige Dinge weggelassen. Z.B. haben Sie bereits mit 12 Jahren ein astronomisches Jahrbuch errechnet und korrigierten eine Fehlberechnung Gutenbergs. Außerdem machten Sie zwischen 1457 und 1460 auch sporadische Wetteraufzeichnungen, die zu den ältesten meteorologischen Beobachtungen des Wiener Raumes zählen!

Regiomontanus:

Ach ja, das habe ich ganz vergessen! Ich werde langsam alt. Das waren noch Zeiten.

Chemnitzer Tagesblatt:

Was haben Sie nach 1460 gemacht?

Regiomontanus:

Also, 1460 habe ich Kardinal Bessarion kennengelernt. Dieser wollte, dass der Almagest übersetzt wird. Das forderte er erst von meinem Mentor Peuerbach, der leider 1461 starb und nur 6 von 13 Bücher übersetzen konnte.

Chemnitzer Tagesblatt:

Erklären Sie bitte erst mal was der Almagest ist.

Regiomontanus:

Natürlich. Der Almagest ist ein Lehrwerk der Sternenkunde, welches aus 13 Büchern besteht und 140 nach Christus von Claudius Ptolemaeus verfasst wurde. Es ist ein unglaublich wichtiger Grundstein für die Astronomie und das Weltbild der Antike bis ins Mittelalter!

Chemnitzer Tagesblatt:

Und Sie sollten die restlichen Bücher übersetzen?

Regiomontanus:

Korrekt. Ich ging also mit dem Kardinal nach Rom und übersetzte dort die anderen Bücher. 1462 war ich fertig und 1469 wurde es dann gedruckt. Außerdem habe ich es nicht einfach nur übersetzt, sondern habe die bis dahin unangefochten gültigen Berechnungen des Ptolemaeus auf eine neue mathematisch präzise Grundlage gestellt. Damit habe ich quasi ein neues Handbuch der Sternenkunde geschaffen.

Ansonsten war ich in Italien als Sekretär, Berater, Kopist und Hausgenosse von Kardinal Bessarion tätig.

Chemnitzer Tagesblatt:

Aber Sie haben doch 1462 auch angefangen ihre Bücher über Dreieckslehre zu schreiben. Wie viele haben Sie herausgebracht?

Regiomontanus:

Fünf. Sie trugen den Titel „De triangulis omnimodis libri quinque“. Zwei Bücher handeln von der Berechnung der Seiten und Winkel im rechtwinkligen ebenen Dreieck mit Hilfe von Sinustafeln. Damit konnte ich auch bahnbrechenden Erfolg in der Mathematik erzielen. Aber wir wollen hier ja eher über Astronomie reden.

Chemnitzer Tagesblatt:

Genau. 1465 endet Ihr Italienaufenthalt. Sagen Sie mal, wo waren sie eigentlich 1465 bis 1467?

Regiomontanus:

Das bleibt mein Geheimnis.

Chemnitzer Tagesblatt:

Sie sind doch auch mal nach Ungarn gegangen, richtig?

Regiomontanus:

Ja, König Matthias I. Corvinus beauftragte mich die größte Bibliothek des Abendlandes aufzubauen. Mein größtes Werk in Ungarn war ein umfangreiches astrologisches Tafelwerk. Also eine Sammlung von Zahlentabellen, die zur Lösung astronomischer Problemstellungen herangezogen werden können. Schwer zu erklären.

Chemnitzer Tagesblatt:

Was ist mit Ihrer Sternwarte?

Regiomontanus:

1471 ging ich nach Nürnberg und errichtete mit meinem Schüler Bernhard Walther einen astronomischen Beobachtungsposten, die erste Sternwarte Deutschlands. Damit konnte ich nachweisen, dass Kometen wiederkehrende und berechenbare Himmelserscheinungen sind.

Chemnitzer Tagesblatt:

Was konnten sie noch herausfinden?

Regiomontanus:

Nun ja. Mit zahlreichen Aufzeichnungen über Planetenbewegungen usw. bin ich in der Lage Jahrbücher, Kalender und astronomische Tafeln zu erstellen. In meiner persönlichen Druckerei kann ich diese dann selbst herausbringen. 1474 z.B. habe ich den ersten deutschsprachigen Kalender herausgebracht. Meine Druckerei hat eine hervorragende Qualität und ich habe mir vorgenommen alle wissenschaftlichen Werke des Altertums und der Gegenwart zu überarbeiten und herauszubringen.

Chemnitzer Tagesblatt:

Mit was haben sie am meisten Erfolg?

Regiomontanus:

Mit Kalendern und Jahrbüchern. Außerdem produziere ich in meiner Instrumentenwerkstatt Armillarspären, Jacobstäbe, Astrolabien, Reise-, Ring-, Klapp-, und stationäre Sonnenuhren.

Chemnitzer Tagesblatt:

Da haben Sie aber ganz schön zu tun! Ist denn da überhaupt noch Platz für ihr Privatleben?

Regiomontanus:

Privatleben? Was ist das? Ich beschäftige mich den ganzen Tag mit meiner Wissenschaft und mein Ruhm wächst dabei. Viele versuchen mich nachzuahmen.

Chemnitzer Tagesblatt:

Können Sie mir ihr Lebensmotto nennen?

Regiomontanus:

Wenn wir auch bezweifeln, dass unsere Lebenszeit ausreichen wird, die gesamte Wissenschaft wieder herzustellen, so muss man es doch versuchen, der Wahrheit etwas nahe zu kommen.

Chemnitzer Tagesblatt:

Sehr interessant. Was haben Sie in Zukunft noch für Pläne?

Regiomontanus:

Ich habe noch viel vor. Papst Sixtus IV. hat mich dieses Jahr nach Rom gerufen, um an der Reform des Julianischen Kalenders mitzuwirken. Ich hoffe nur, dass es mit der Pest nicht ganz so schlimm in Rom ist.

Chemnitzer Tagesblatt:

Danke für ihre ehrlichen Antworten und dass Sie sich Zeit für mich genommen haben!

 

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Regiomontanus

http://www.regiomontanus.de/regiomontanus-dateien/astronomie/astro_index.html

http://www.br-online.de/bildung/databrd/globu1.htm

 

Ptolemäus

Fragebogen mit Ptolemäus zu seiner Vorstellung des Weltbildes
1. Wie erklären Sie sich denn, dass sich die Planeten und die Sonne um die Erde bewegen?
Ich nehme an, dass sämtliche Himmelskörper auf durchsichtigen Kristallkugeln befestigt sind, die sich auf Kreisbahnen mit unterschiedlicher aber konstanter Winkelgeschwindigkeit bewegen. Dabei gibt es primäre Kristallkugeln, deren gemeinsamer Mittelpunkt die Erde ist.
Mit diesem Modell ist allerdings noch nicht geklärt, warum Planeten, sehr deutlich Mars und Venus, Schleifenbahnen vor dem Sternenhintergrund durchführen, bei denen ihre normale Bewegung von West nach Ost vor dem Sternenhintergrund auch einmal umkehrt stattfindet. Auch die periodischen Helligkeitsschwankungen der Planeten sind dadurch noch nicht zu erklären. Diese beiden wohlbekannten Phänomene der Planetenbewegung löste ich, indem ich sekundäre Kristallkugeln eingeführt habe, an denen der Planet befestigt ist und die um einen festen Punkt der primären Kugel kreisen, der seinerseits mit fester Winkelgeschwindigkeit um die Erde kreist.
Auf diese Weise ergeben sich insgesamt 55 Kristallkugeln. Diese Kreise werden Epizyklen genannt und die konzentrischen Sphären, an denen sie aufgehängt sind, habe ich Deferenten (Trägerkreise)genannt.
2. Was halten Sie von dem heliozentrischen Weltbild?
Ich würde ein heliozentrisches Weltbild zurückweisen! Die Sonne im Mittelpunkt? Völlig ausgeschlossen! Ich bin überzeugt, dass meine Theorie vom geozentrischen Weltbild die richtige ist.
3. Wenn Sie in Ägypten geboren wurden, warum sind Sie dann griechischer Astronom?
Ich selbst lebe zwar in Ägypten aber einige meiner Vorfahren waren Griechen und einer sogar römischer Bürger. Daher auch mein Vorname Claudius.
4. Was haben Sie denn alles veröffentlicht (Bücher, Theorien usw.)?
Mein Hauptwerk ist die Mathematike Syntaxis auch Almagest genannt, eine riesige astronomische Abhandlung. Es besteht aus 13 Büchern. Außerdem habe ich noch die Geographike Hyphegesis geschrieben, die eine Art Atlas ist. Dann habe ich mich noch ein bisschen mit Musik, Optik und Philosophie beschäftigt und dabei sind die Werke Harmonik, Optik und peri kriteriou kai gemonikou,( das auf Deutsch Von der Wahrheit und Motiven der Menschen heißt)entstanden. Zusätzlich habe ich noch das Grundlagenwerk der Astrologie, die Tetrabiblos geschrieben.
5. Wovon handelt denn Ihr Werk Almagest?
In meinen ersten beiden Büchern beschreibe ich das geozentrische Weltbild mit allen mathematischen Vorraussetzungen für die astronomischen Berechnungen. Meine Bände 3, 4 und 5 befassen sich mit den Bahnen von Mond und Sonne. In meinem 6. Buch habe ich über Mond- und Sonnenfinsternisse geschrieben. Der aktuelle Sternkatalog findet sich in meinem 7. Buch. Er enthält 1022 Sterne, 12 in den Tierkreis-Sternbildern, 21 in den nördlichen und 15 in den südlichen Sternbildern. Meine Bände 9-13 beschreiben die Bahnen der derzeitig bekannten Planeten (Merkur, Venus, Mars, Saturn, Jupiter) sowie von  Mond und Sonne. Außerdem zeigen die Werke, wie der Sternhimmel in der Vergangenheit aussah und in der Zukunft aussehen wird.  
6. Warum haben Sie nur die Planeten bis zum Jupiter beschrieben?
Ach, es gibt noch mehr?! Mit meinen bescheidenen Instrumenten konnte ich diese leider noch nicht entdecken.
7. Warum glauben Sie, dass sich Ihr Weltbild in den folgenden Jahrhunderten  
durchsetzen konnte?
Ich denke dafür gibt es mehrere Gründe. Ich war durch die Physik, von meinem Freund Aristoteles in bestimmten Grundsätzen abgesichert. Es stellt ein geschlossenes System dar, dass von mir bis ins Detail berechnet wurde. Mein Weltbild stimmt mit den christlichen Glaubenssätzen meiner Zeit überein.
8. Heute werden 88 Sternbilder verwendet. Wie viele waren es denn zu Ihrer Zeit?
Ich selbst habe 48 Sternbilder eingeführt, die sich hauptsächlich auf der nördlichen Hemisphäre befinden.
9. Haben Sie sich auch mit der Helligkeit von Sternen beschäftigt?
Ja, natürlich! Zuerst habe ich mir die Unterlagen von Hipparch angesehen. Seine Daten habe ich dazu benutzt, die Sterne in 6 Klassen einzuteilen. Die hellsten Sterne gehören demnach in die erste Größenklasse. Die etwas weniger hellen sind Mitglieder der zweiten Klasse. Die Sterne der Klasse 6 sind mit bloßem Auge grade so noch zu erkennen.
10. In welchen Bereichen haben Sie sich mit der Optik und Musik auseinandergesetzt?  
Zur Musiktheorie schrieb Ich die aus drei Büchern bestehende „Harmonik“, die weitgehend auf den Zahlenbeziehungen der Pythagoräer basierte. In der Optik befasste Ich mich mit den Eigenschaften des Lichtes. Ich behandelte experimentell und mathematisch unter anderem die Reflexion, Brechung und Farben. Außerdem habe ich weitere Versuche mit der Optischen Täuschung durchgeführt.


Quellen:
Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2003
http://de.wikipedia.org/wiki/Ptolem%C3%A4us
http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph11/...
Astronomie Verlag Kosmos Emmerich Melchert
http://www.smg-ingelheim.de/schulpage/...

Newton

saac Newton und ein Journalist.

Journalist: Herr Newton, Sie hatten ja eine sehr bewegte Vergangenheit, erzählen Sie doch mal.

Isaac: Nun ja, ich wurde ja 1643 als so winziges Kind geboren, dass meine Eltern dachten, dass ich gleich wieder sterben müsse. Mein Vater wollte dann später auch das ich später mal seinen Bauernhof übernehme, aber das war nicht so das meins. Ich wollte lieber die Gesetze der Physik erforschen und mich nicht mit Mistgabel bewaffnet dem bäuerlichen Leben stellen.

Journalist: Ja, aber berichten Sie doch bitte über das, was Sie mit der Zeit taten, die Sie dadurch bekamen.

Isaac: Ich ging erstmal auf die Schule, da mein Vater zum Glück nicht so einer war, wo der Sohn tun musste, was er ihm sagte. Nein nein, mein Vater dachte sich, dass ich wohl selbst entscheiden könne und ich entschied mich für die Wissenschaft. 1661 nahm ich mein Studium in Cambridge auf und sollte eigentlich Jurist werden.

Journalist: Aber?

Isaac: Ich las statt der Gesetzestexte, lieber die Bücher von Kopernikus, Kepler. Galilei und Descartes. Mich faszinierten die, für die damalige Zeit sehr neuen Ansichten und deshalb waren die Anderen nicht gerade nett zu mir, weil sie alle zusammen, Professoren als auch Studenten, Anhänger von Aristoteles waren. 1664 habe ich dann mein erstes kleines Buch verfasst mit dem Namen: ”Einige Philosophische Fragen” darin schrieb ich über meine Gedanken zu Natur und Wissenschaft. Darin stand auch mein Motto: “Platon ist mein Freund, Aristoteles ist mein Freund. Aber meine beste Freundin ist die Wahrheit.”

Journalist: Ihre Studienzeit wurde doch unterbrochen, warum? Was taten Sie in der Zeit?

Isaac: Ich zog mich auf meinen Landsitz zurück und kam zu der Erkenntnis das die griechische Denkweise falsch ist. Ich verbrachte dort zwei Jahre und entwickelte die Differenzialrechnung, doch zur selben Zeit entwickelte Gottfried Wilhelm von Leibnitz dasselbe Verfahren und es war nicht klar wer sie zuerst entdeckte. Ich entdeckte, dass die Ringe, welche bei der Sternenbeobachtung um jeden Stern waren, durch das Licht entstanden und nicht wie angenommen durch einen Linsenfehler. Denn wie ich feststellte, bestand das Licht aus allen Farben des Regenbogens und sah nur in gebündelter Form weiß aus und dass es nur durch die Prismentechnik im Teleskop aufgespalten wurde. 1667 konnte ich nach Cambridge zurück und schrieb mehrere Bücher über meine Entdeckungen. Ich wurde deshalb dann auch zum Professor ernannt.

Dann hatte ich meinen schrecklichen Nervenzusammenbruch. Doch früher gab es noch keine Psychologen, deshalb konnte mir niemand helfen. Ich hatte diesen Zusammenbruch wegen diesem Huygens und wegen so einem englischen Forscher, der doch tatsächlich behauptete, ich hätte seine Ideen gestohlen.

Journalist: Und was taten Sie dann als Sie zu Hause allein auf ihrem Gut verweilten?

Isaac: 1684 kam Edmont Halley zu mir und fragte nach Hilfe bei der Berechnung der Sternenbahnen. Ich erklärte ihm, dass ich dieses Problem schon lange gelöst, aber den Zettel mit den Berechnungen verloren hatte. Ich rechnete also noch einmal und schickte Halley einen Brief mit der Lösung. Halley bat mich ein Buch darüber zu schreiben. Das tat ich ich nannte es Philosophae naturalis principia mathematica. Ich hatte drei Jahre daran gearbeitet.

Ich stellte die drei Axiome auf (Axiom heißt Grundgesetz). Das erste besagte, dass ein Körper nicht aufhört sich zu bewegen, wenn er nicht von einer Kraft beeinflusst wird.

Ich erkläre es Ihnen anhand eines Eishockeypucks, wenn man ihn schlägt fliegt er weg und hält aber irgendwann an, weil die Reibung und die Erdanziehungskraft ihn stoppen.

Mein zweites Axiom wird meist als Formel F=m*a geschrieben und in der Physik verwendet.

Das dritte meiner Axiome besagt, dass es für jede Kraft eine Gegenkraft gibt. Wenn wir zum Beispiel gegen eine Wand drücken, dann wirkt es so als würde die Wand zurückdrücken.

Ich stellte fest, dass die Schwerkraft das ist, was alles zu Boden zieht und das der Mond sich so verhält wie ein Apfel, er fällt.

Journalist: Könnten Sie das vielleicht erklären?

Isaac: Natürlich gerne! Also, der Mond wurde vermutlich bei einem Zusammenstoß der alten Erde und einem anderen Himmelskörper gebildet. Die Erde zog den Mond durch die Anziehungskraft an, doch der Mond umkreiste sie nur, da die Fliehkraft ihn in der Schwebe hält. Er konnte gewissermaßen nicht weg von der Erde und nicht drauf fallen. Der Mond wird auch nicht langsamer, da er im All so etwas wie Luftwiderstand nicht zu spüren bekommt, denn wie Sie sicher wissen, gibt es dort keine Luft. Na ja ein paar Blasen auf irgendwelchen Sternen oder Planeten wird es schon geben, aber nicht so wie auf der Erde. Genauso geht es mit allen Planeten und der Erde und der Sonne und allem was sich bewegt in unserem Universum.

Journalist: Ich danke ihnen Herr Newton und verabschiede mich.

Isaac: Keine Ursache ich hatte viel Spaß! In einem nächsten Interview würde ich meine Ausführungen gerne noch präzisieren wollen.

 

Lalande

Interview von Lisa Bock

 

Jérôme Lefrançais de Lalande

 

R: Reporter

L: Lalande

R: Guten Tag Herr Lalande

L: Schönen Guten Tag

R: Wie kamen Sie ausgerechnet zur Astronomie?

L: Ich machte ein Rechtswissenschaft -Studium und lernte dabei Joseph Nicolas Delisle kennen! Er hatte eine Sternwarte, die er mir zeigte. die Sterne haben mich sofort begeistert

R: Was machte Sie so berühmt?

L: Anfangs war ich als sehr guter Hochschullehrer und Publizist bekannt! Später wurde ich dann durch meine Berechnungen für Bahnbestimmung von Kometen und erste Anwendungen des Dreikörperproblems bekannt!

R: Sie fanden auch durch Beobachtungen des Venustransits heraus wie man die Erdbahn besser berechnen kann!?

L: Ja, das ist richtig, das war so 1761 bzw. 1769. Allerdings konnte ich dieses nur, weil ich die Ergebnisse von vielen Astronomen weltweit koordiniert habe.

R: Durch Sie haben auch andere Menschen Gefallen an der Astronomie gefunden, ist das richtig?

L: Ja, das stimmt, z.B. Friedrich Wilhelm Bessel, allerdings war das sehr viel später.

R: Was sagen Sie dazu?

L: Es ist natürlich eine sehr große Ehre für mich, dass ich andere Menschen inspirieren konnte.

R: Ist es auch richtig, dass sie mehrere Bücher geschrieben haben?

L: Ja, da kommen einige Werke zusammen. Das betrifft die Astronomie, aber auch die Mathematik.

R: Herr Lalande, ich muss mich leider schon verabschieden, aber ich hoffe, dass es eine Fortsetzung dieses Gespräches geben wird, Vielen Dank.

L: Ich danke auch.

Kopernikus

Interview mit Kopernikus

Franz Muenzner

 

Interview mit Kopernikus, welcher 65 Jahre alt ist.

 

Franz: Soviel ich weiß, wurden Sie im Februar 1473 in der St.-Annen-Gasse in Thorn geboren.

Kopernikus: Ja, da gehen sie in der richtigen Annahme.

Franz: Ich würde gern mehr über Ihre schulische Ausbildung erfahren?

Kopernikus: Meine Schulzeit verbrachte ich in der Pfarrschule St. Johannes. Soweit ich mich erinnern kann, besuchte ich des weiteren das Kuhner Partikular. 1491 begann ich mein Herbstsemester an der Krakauer Universität, die ich 94 aber wieder verließ. Ich hatte dann aber 96 meine Immatrikulation zum juristischem Studium in Bologna. Nach einem Kurzaufenthalt in Frauenburg bewilligte das Domkapitel ein zweijähriges Medizinstudium in Bologna. 99 beendete ich mein Jurastudium erfolgreich.

Franz: Und am 31. Mai 1503 verteidigten Sie Ihre Promotion zu Dr. jur. in Ferra. Wann haben Sie Ihre erste praktische Himmelsuntersuchung/ -beobachtung aktiv durchgeführt?

Kopernikus: Meine erste gezielte Himmelsbeobachtung war im März 1497. Ich weiß es noch wie heute (seine glänzenden in die Ferne gerichteten Augen leuchteten für einen kurzen, einen klitzekleinen Moment auf). Damals wurde der Aldebaran durch den Mond bedeckt. Später folgten einige Beobachtungen von Mondfinsternissen...

Franz: Sie bekleideten politische Ämter und waren Kanzler des ermländischen Domkapitels, später sogar Bischof und Generaladministrator des Fürstenbistums, doch Sie arbeiteten auch als Arzt.

Kopernikus: Ja, als Mann in meiner Position mit einem Medizinstudium, da wurde ich schon als Arzt benötigt. Eine besondere Ehre war es 1531, als Arzt zum Bischof Feber nach Heilsberg gerufen zu werden. Leider verstarb er 7 Jahre später. 38 übernahm ich die ärztliche Betreuung von Bischof Dantiscus.

Franz: Wie ich meinen Aufzeichnungen entnehmen kann, haben Sie das Abbild Preußens in einer Karte niedergelegt. Warum taten sie das?

Kopernikus: Ich hielt dies für sehr wichtig, weil ich finde, dass die Arbeit mit Karten vieles vereinfacht und dass diese Möglichkeit noch zu wenig genutzt wird.

Franz: Sie haben während Ihres Studiums erfahren, dass im Altertum griechische Astronomen die Erde in einer Bahnbewegung um die Sonne angenommen hatten und deshalb haben Sie ihr Werk über dieses Thema geschrieben.

Kopernikus: Ja, ich hatte mir damals als Aufgabe gestellt, diese These systematisch auszubauen und ihre Richtigkeit auf Grund von Beobachtungen rechnerisch zu beweisen. Doch zu meinem Ärger wurde es trotz meiner Bemühungen noch nicht gedruckt .

 

 

PS.: Der Interviewte wurde später hoch berühmt, aber auch sehr umstritten, aber das war zum Zeitpunkt der obigen Aufzeichnungen noch nicht bekannt.

Kepler

Interview mit Johannes Kepler

TEIL I- Leben und Familie

>> Herr Kepler, erst einmal vielen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben.

Wir wissen, dass Sie ein viel beschäftigter Mann sind, aber wir würden ihnen gerne ein paar Fragen zu Ihrem Leben und Ihren Entdeckungen stellen.

>> Kommen wir erst mal zu Ihrem Leben:

Sie wurden am 27. Dezember 1571 in der freien Reichstadt Weil geboren.

Kepler: Ja, das ist richtig!

Damit sich unsere Leser Ihren Geburtsort näher vorstellen können, sollte man erwähnen, dass die freie Reichstadt Weil in der Nähe Teil des Großraums Stuttgart liegt etwa 30 km westlich des Stadtzentrums.

>> Was für Berufe bestritten Ihre Eltern?

Kepler: Nun ja, mein Großvater war ein bedeutender Mann in meiner Stadt, weil er der amtierende Bürgermeister der Stadt war. Mein Vater verdiente einen unsicheren Lebensunterhalt als Händler und verließ meine Familie als ich gerade einmal 5 Jahre alt war. Meine Mutter (eine Gastwirtstochter), war eine Heilerin und Kräuterfrau und wurde leider später der Hexerei angeklagt. Nur durch einen Zufall konnte Sie dem Scheiterhaufen entfliehen.

>> Wie verlief Ihre Kindheit?

(Räusper) Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass meine Kindheit alles andere als gut verlief. Als Frühgeburt wurde ich immer als schwaches und krankes Kind bezeichnet, obwohl ich mich nie so fühlte.

>> Ihr Interesse an der Astrologie entwickelte sich schon früh in Ihrer Kindheit. Woher kann das stammen?

Ich denke, meiner Mutter habe ich einen Teil meines Interesse an der Astronomie zu verdanken. Schon früh zeigte Sie mir den Kometen von 1577 und die Mondfinsternis von 1580. Um mir mehr Kenntnisse über die Astronomie und Mathematik zu verschaffen, besuchte ich die Klosterschule in Adelberg, von 1586 (26. November) an das höhere Seminar im ehemaligen Kloster Maulbronn und konnte trotz bescheidener familiärer Verhältnisse 1589 ein Theologiestudium am Evangelischen Stift in Tübingen beginnen. Dort studierte ich bei dem Mathematiker und Astronomen Michael Mästlin, wo ich mir selbst bewies, dass ich ein durchaus überragender Mathematiker war und erwarb mir so den Ruf eines geschickten Astronomen.

>> Herr Kepler, viele unserer Leser kennen den Unterschied nicht zwischen der Astrologie und der Astronomie. Würden Sie bitte dies klären.

(lacht) Das ist eigentlich ganz einfach. Die Astrologie befasst sich mehr mit der Deutung der Stellungen versch. Himmelskörper. Die Astronomie hingegen untersucht mit naturwissenschaftlichen Mitteln die Eigenschaften der Objekte im Weltall, also Himmelskörpern (Planeten, Monde, Sterne einschließlich der Sonne, Sternhaufen, Galaxien und -Haufen) und darüber hinaus strebt Sie nach einem Verständnis des Universums als Ganzes, seiner Entstehung und seinem Aufbau.

>> Somit hätte wir diesen kleinen, aber feinen Unterschied auch geklärt. Gut. Aber nun erzählen Sie uns doch weiter, wie es mit Ihrem Studium in Tübingen weiter ging.

Sehr gern doch. Unter der Anleitung von Michael Mästlin lernte ich das heliozentrische System der Planetenbewegungen des Nikolaus Kopernikus kennen, den wohl einige Leser Ihrer Zeitschrift kennen werden.

>> Herr Kepler, entschuldigen Sie, dass ich hier wieder einlenken muss, aber Sie erwähnten soeben das heliozentrische System. Könnten Sie...

... Ist gut, ich weiß worauf Sie hinaus wollen. Das heliozentrische Weltbild auch kopernikanisches Weltbild genannt, basiert auf der Annahme, dass sich die Planeten um die Sonne bewegen. Es steht im Gegensatz zum älteren geozentrischen (ptolemäischen) Weltbild, in dem die Erde als Zentrum des Universums betrachtet wird. Das Wort selbst wird aus dem Griechischen abgeleitet: helios = Sonne, kentron = Mittelpunkt.

>> Was würden wir nur ohne Ihr astronomisches Wissen tun?

(Lacht) Ich weiß es auch nicht!

>> Wie ich aus meine Unterlagen entnehmen kann, wollten Sie früher protestantischer Geistlicher werden. Warum haben Sie sich dann trotzdem der Mathematik und Astronomie zu gewandt?

Das ich richtig. Eigentlich wollte ich Geistlicher werden, aber jedoch nahm ich im Alter von... von... (denkt nach...) 23 Jahren auf Grund meiner mathematischen Begabung im Jahre 1594 einen Lehrauftrag für Mathematik an der Universität Graz an.

In Graz begann ich mit der Ausübung einer kosmologischen Theorie, die sich auf...

>> Herr Kepler...

Schon gut. Die Kosmologie beschäftigt sich mit dem Ursprung und der Entwicklung des Universums (Kosmos) als Ganzem und ist damit ein Teilgebiet sowohl der Physik als auch der Philosophie.

>> Danke, dass Sie einige Begriff schon im Voraus erklären.

Kein Problem für mich, als angesehener Astronom. (schmunzelt)

Nun, um auf meine kosmologische Therorie zurück zu kommen... Diese Theorie stützt sich auf das kopernikanische Weltbild, die 1596 als Mysterium Cosmographicum veröffentlicht wurde.

>> Herr Kepler, ich würde jetzt gern auf Ihre Familie eingehen. Sind Sie eigentlich verheiratet und haben Sie Kinder?

Natürlich bin ich verheiratet. Zur Zeit bin ich mit der wunder schöner Müllerstochter Barbara Mühleck seit April 1597 verheiratet mit der ich 2 allerliebste Kinder habe.

>> Aber Herr Kepler mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie schon einmal verheiratet waren.

Ja, dass ist richtig. Mit dieser Frau habe ich auch ein Kind, aber ich möchte nicht weiter auf dieses Thema eingehen

>> Nun gut. Wir sind auch schon am Ende unseres 1. Teils des Interview.

Herr Kepler, unser Verlag und ich bedanken uns bei ihnen für Ihr Anteilnahme an unserem Gespräch und wir sehen uns bald wieder beim 2. Teil unseres Interview, wo wir über Ihre großartigen 3 astronomischen Gesetze reden.

Ein Interview mit Johannes Kepler von Alexander Becker.

TEIL II- Keplersche Gesetze

>> Herr Kepler, wir werden heute im 2. Teil unseres Interviews mit ihnen über Ihre 3 Keplerschen Gesetze sprechen. Aber zunächst möchte ich von ihnen wissen, wie Sie Ihre Gesetze entdeckten.

Ich glaube, alles begann im Dezember 1599 indem mir Tycho Brahe einen Brief schrieb, in dem er mich einlud ihm in Prag zu assistieren. 1600 nahm ich sein Angebot als Assistent an. Leider gestaltete sich die Zusammenarbeit in Prag als kompliziert. Wir beide ergänzten uns in verschiedenen Punkten. Brahe war ein sehr guter Beobachter, jedoch waren seine mathematischen Fähigkeiten begrenzt. Ich könnte leider nicht so gute Beobachten durchführen.

>> Hatten Sie je die Vermutung, dass Brahe in Ihnen eine Bedrohung sah?

Ich denke, dass Brahe sich fürchtete, dass ich mit seinem umfangreichen Lebenswerk, den Aufzeichnungen astronomischer Beobachtungen der Planeten und hunderter Sterne, ihm den Ruhm stehlen könnte.

>> Könnten Sie uns jetzt erzählen, wie Sie Ihre Gesetze entdeckt haben?

Nach dem Tode von Tycho Brahe wurde ich im Jahre 1601 kaiserlicher Hofmathematiker, ein Posten, den ich während der Herrschaft dreier habsburgischer Kaiser (Rudolf II., Matthias I., Ferdinand II.) behielt. Während meinem Aufenthalt als kaiserlicher Mathematiker begann ich auch mit der Entwicklung des 1. astronomischen Systems. Dies vollendete ich 1606 und veröffentlichte es 1609 als Astronomia nova. Dieses Buch enthielt mein 1. und 2. Keplersches Gesetz und im Oktober 1604 konnte ich sogar eine Supernova beobachten, die später „Keplers Stern“ genannt wurde. Im Jahr 1612 starb der Kaiser und um den wachsenden religiösen Spannungen zu entfliehen, nahm ich den Posten eines Provinzmathematiker in Linz an.

>> Ich danke Ihnen, Herr Kepler, dass wir einen Einblick in Ihr Leben haben dürften, aber jetzt würden unsere Leser und ich gerne noch wissen, was Ihre 3 Gesetze überhaupt bedeuten?

Mein erstes Gesetz befasst sich damit, dass die Planeten auf Ellipsen und nicht wie früher gedacht auf Kreisen bewegen in deren Brennpunkt die Sonne steht.

Das 2. Gesetz lautet folgendermaßen:

Planeten bewegen sich in Sonnennähe schneller als in entfernteren Bogenstücken. Ich fand auch heraus, dass der "Fahrstrahl", also die Verbindung von Sonne und Planet, in gleichen Zeiten jeweils gleiche Flächen überstreicht.

Mein 3. und letztes Gesetz ist ein wenig schwer verständlich:

Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier verschiedener Planeten verhalten sich wie die dritten Potenzen ihrer großen Halbachsen.

Ich danke Ihnen für die Geduld, die Sie mir astronomischen Laien aufgewandt haben.

Ist doch doch gern geschehen.

Huygens

Sehr geehrter Herr Huygens,

da ich Ihre Arbeit, im Bezug auf Astronomie, schon über einen längeren Zeitraum verfolge, ist mir nicht entgangen, dass Sie im Jahre 1655 den Saturnmond Titan entdeckt haben.
Durch ein Ihrem ähnlich sehenden Teleskop, habe ich in den vergangenen zwei Jahren (1671/72) die erstaunliche Entdeckung von zwei weiteren Saturnmonden gemacht. Genannt wurden diese Japetus und Rhea.
Ich würde mich über nähere Informationen zu Ihrem selbst gebauten Teleskop freuen, um weitere Erscheinungen in unserer Galaxie besser untersuchen zu können.

In Hochachtung


Paris, 1673

 

 

Sehr geehrter Herr Cassini,
seit Jahren versuche ich weitere Monde des Saturns zu entdecken, doch leider ist es mir bis jetzt nicht gelungen.

Für die Erkenntnis und Ihre Benachrichtigung, dass es noch weitere Monde um den Saturn gibt, möchte ich mich bei Ihnen bedanken.

Ich würde gerne mit Ihnen im Kontakt bleiben und auch eine Zusammenarbeit würde ich meinerseits nicht ausschließen.

Leider ist meine Zeit für eine Zusammenarbeit begrenzt, da ich die Rotation des Mars entdeckt habe und nun dabei bin eine Formel zur Berechnung der Rotationsperiode zu entwickeln.

Ich würde mich sehr über Benachrichtigungen von neuen Fortschritten oder Entdeckungen Ihrerseits freuen.

 

Ihr


Den Haag, 1674

 

Sehr geehrter Herr Huygens,

 

ich würde eine eine Zusammenarbeit mit Ihnen nicht ausschlagen.

Leider muss ich aber zugeben, dass eine sofortige Zusammenarbeit mit Ihnen nicht möglich ist, da ich gerade an einer Formulierung zur Beschreibung des Zodiakallicht arbeite.

Jedoch würde ich gerne ein paar Arbeiten meinerseits zur Formelfindung der Rotationsperiode beitragen, die durch die Berechnung der Rotationsdauer von Venus, Mars und Jupiter entstanden sind.
Obwohl ich ursprünglich aus der Nähe von Nizza (Italien) stamme, habe ich meine Arbeit als Professor für Astronomie an der Universität von Bologna auf gegeben und habe auf Wunsch von König Ludwig XIV. die französische Staatsbürgerschaft angenommen und bin nun Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
Vielleicht wäre ein dortiges Treffen mit Ihnen möglich. Über eine baldige Rückmeldung würde ich mich freuen.

In Hochachtung


Paris, 1677

 

 

 

Sehr geehrter Herr Cassini,
als erstes möchte ich Ihnen sagen, dass es für mich eine große Ehre ist mich mit Ihnen treffen zu dürfen. Allerdings muss ich Ihnen auch sagen, dass ein Treffen aufgrund meines derzeitigen Gesundheitszustandes nicht möglich ist.
Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es eine Möglichkeit geben wird solch ein Treffen in naher Zukunft nach holen zu können.

Ihr


Den Haag, 1680

 

 

Sehr geehrter Herr Huygens,
ich denke, dass es möglich ist, einen anderen Zeitpunkt für unser Treffen zu vereinbaren. Ich wünsche Ihnen eine baldige Genesung. Um eine sofortige Rückmeldung, über Ihren gesundheitlichen Zustand würde ich mich sehr freuen.

Ihr


Paris, 1690

 

 

Sehr geehrter Herr Huygens,

da ich schon seit längerem keine Nachricht mehr von Ihnen bekommen habe, muss ich wohl leider davon ausgehen, dass sich Ihr gesundheitlicher Zustand nicht verbessert hat. Wenn dies nicht der Fall ist, dann bitte ich um eine sofortige Antwort.

Ihr

Paris, 1705

 

 

Sehr geehrter Herr Huygens,
dies wird nun der wahrscheinlich letzte Brief von mir sein, den ich von eigener Hand schreibe, da sich mein Sehvermögen immer mehr verschlechtert. Da wir nie die Möglichkeit eines Treffens hatten, möchte ich Ihnen nun auf diesem Wege mitteilen, wie sehr ich Ihre Arbeiten geschätzt habe.


Paris, 1708

Anmerkung:
Christiaan Huygens verstarb im Jahre 1695.
Giovanni Domenico Cassini ist 17 Jahre später (1712) gestorben.

Herschel

Interview Caroline Lucretia Herschel und Friedrich Wilhelm Herschel

 

An einem warmen Sommertag sitzen die zwei Geschwister Herschel auf der Terrasse. Sie haben gerade Besuch bekommen von einem guten Freund von Wilhelm. Sie haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. Sein Name ist Dr. William Watson.

 

Friedrich:“ Darf ich dir noch einen frischen Pfefferminztee anbieten?“

William:“ Ja, gerne. Caroline, der Kuchen schmeckt vorzüglich! Wie ist es eigentlich euch die Jahre so ergangen?“

F:“ Wie du sicherlich in der Presse gelesen hast, habe ich am 13. März 1781 den Planeten Uranus entdeckt. Ich sah ihn mit meinem kleinen Spiegelfernrohr als einen kleinen verschwommenen Lichtfleck, zuerst hielt ich ihn für einen Kometen. An diesem Objekt interessierten sich weitere Astronomen und berechneten dessen Bahn. Daraus erwies sich, dass es kein Komet sein konnte, sondern ein Planet.“

Caroline: „ Wie bist du damals eigentlich auf den Name Uranus gekommen?“

F:“ Ursprünglich wollte ich ihn Georgstern nennen. Doch ich einigte mich mit den anderen Astronomen auf den Name Uranus.“

W: „ Also machte dich diese rein zufällige Entdeckung berühmt!“

F:“ Ja das kann man so sagen. Nach der Entdeckung wurde ich vom König Georg III. angestellt und sollte ihn den Planet zeigen und ihm Entdeckungsberichte erstellen.

Mir ging es in dieser Zeit sehr gut. Ich bekam ein Jahresgehalt von 200 Pfund.“

C:“ Mein lieber Bruder wurde sogar zum „Astronom Royal“ ernannt und gab sogar seinen Musikberuf auf.“

F:“ Ich habe ein viel größeres Gefallen an der Astronomie als an der Organistenstelle gefunden.

C:“ Ach Friedrich, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!

Wir wurden beide in Hannover geboren. Er wurde am 15. November 1783 geboren und ich 22 Jahre später am 16. März. Unser Vater war Militärmusiker. Er trat 14 Jahre lang in die gleichen Fußstapfen wie sein Vater. Wir sind eine sehr musikalischen Familie. Am 26. Juli 1757 entschloss er sich dann endgültig in England zu leben. 1772 folgte ich ihm schließlich. Ich selber war Konzertsängerin.

W:“ Und wie fing es nun an, dass ihr euch für Astronomie interessiert?“

F:“ Nun, ich fing an viele Bücher über dieses Thema zu lesen und lieh mir bald darauf ein kleines Spiegelteleskop, das war im Jahre 1772. Mein Wunsch verstärkte sich ein besseres Teleskop zu besitzen. Aber meine damaligen finanziellen Möglichkeiten ließen dies nicht zu.

C:“ Er ließ sich dadurch nicht einschüchtern und begann eigene Spiegelteleskope zu bauen.“

F:“ Ich erwarb mir meine erforderlichen Hilfsmittel von einem Amateur und bekam zusätzlich nützliche Ratschläge.“

W:“ Aber ich habe erfahren, dass sich deine Teleskope deutlich von der Qualität deiner Vorgänger unterschieden. Was hast du anders gemacht?“

F:“ Ich habe mit Hilfe meiner Schwester eine große Anzahl von Spiegeln hergestellt und die Besten davon ausgewählt. Daraufhin stellte ich noch mal eine große Anzahl her, wählte wieder die Besten aus und verglich diese mit der ersten Auswahl. Dadurch verbesserte sich meine Qualität.“

C:“ Wir stellten in 6-7 Jahren 400 Spiegel her. Wir benutzen zum größten Teil Spiegelmetall.“

F:“ Und das machten wir alles mit Hand. Das Schwierigste war, ein exaktes Paraboloid der Spiegel herzustellen.

Bei meinen Aufzeichnungen des Sternhimmels entdeckte ich außerdem die Uranusmonde Titania und Oberon und die Saturnmonde Minas und Encelodus.“

C:“ Vergiss bitte nicht, dass du erkannt hast, dass die Milchstraße aus vielen Fixsternen besteht.“

W:“ Ich denke, dass du viel mehr geleistet hast. Ich bewundere dich wirklich sehr!“

F:“ Ach lass gut sein! Meine Schwester hat auch gute Arbeit geleistet. Sie ist die erste Frau die Geld für wissenschaftliche Tätigkeiten bekommt.“

C:“ Am allermeisten hab ich dich bei deiner Arbeit unterstützt: Ich half dir beim Anfertigen von Spiegelteleskopen ,notierte die Sternpositionen, die du mir bei unseren Beobachtungsnächten ansagtest, wertete sie aus und rechnete sie nach. Ab und zu schaute ich auch mal selber durch das Teleskop. Ich entdeckte zwischen 1786 und 1797 8 Kometen, darunter den Enckechen Kometen.“

F:“ Du katalogisiertest die ganzen Sternhaufen und Nebelflecke und berechnest diese.

Ich glaube das wird noch mal zu einem großen Register anwachsen.“

W:“ Ihr seit bemerkenswerte Geschwister......“

 

Quellenangaben:

Bücher:

„Fernrohre und ihre Meister“ von Rolf Riekher

„Geschichte der Astronomie“ von Jürgen Hamel

Internet:

www.wikipedia.de

 

Von Rosa und Sophie

Halley

Interview für Astro Christian Böhme interviewt Edmond Halley

 

  • Schönen guten Tag Herr Halley. Ich bin der Reporter, der sich für heute angekündigt hat.

  • Hm, Guten Tag … setzen sie sich, … einen Kaffee?

  • Nein Danke, erzählen Sie ein bisschen über sich!

  • Nun ja, ich bin am 8.11.1656 in Haggerston bei London geboren, und bin ein Astronom

  • Sie haben in Oxford Studiert?

  • Ja, ich habe in der Tat Mathematik und Astronomie studiert. Hm der Lehrer für Astronomie war sehr nett zu mir … ich war immer sein Liebling.

  • Sie wurden schon mit 21 Jahren sehr bekannt?

  • Och, ich hab bloß eine Methode entwickelt wie man die Aphelien (größte Abstände zur Sonne) und Exzentrizitäten der Planeten bestimmen kann.

  • Alle Astronomen haben mich gefeiert aber so schwer war es nun auch wieder nicht.

  • Sie sind viel gereist?

  • Ja, 1677 nach St. Helena um die Sterne des südlichen Himmels zu bestimmen – da habe ich ziemlich lange gebraucht, aber die Insel war sehr schön. Anschließend ging es dann nach Danzig. 1680 – 1681 habe ich Frankreich und Italien bereist um die wissenschaftliche Zusammenarbeit der Sternwarten Paris und Greenwich zu initiieren . Bei dieser Reise beobachtete ich erstmals einen Kometen. Zwischen 1698 und 1700 bereiste ich zweimal Nordamerika um die Richtung der Magnetnadel an verschiedenen Punkten der Welt zu bestimmen.

  • Das ist eine ganze Menge, womit haben Sie sich sonst noch beschäftigt?

  • Mit der Berechnung der Kometenbahn des einen Kometen den ich auf meiner Reise nach Italien gesehen habe der auch später nach mir benannt wurde, mit dem Erdmagnetismus, dem Monsun, ich habe die Eigenbewegung der Sterne Entdeckt, Verbesserte die Tauchglocke, ich erfand den Spiegeloktant – ein astronomisches Navigationsgerät für Seefahrer, ich bearbeitete die Theorie des Mondes und verbesserte sie bis zur Lagebestimmung auf See, ich habe das Sternverzeichnis von Ptolemäus überarbeitet und es in „Geographiae veteris scriptores graeci minores“ – damals musste alles Lateinisch geschrieben sein - hatte am Anfang meine Probleme damit – veröffentlicht.

  • Was haben Sie sonst noch in Ihrem Leben geschafft?

  • 1701 habe ich die erste größere Karte der magnetischen Deklination veröffentlicht. Ich saß ab 1703 auf dem Savillischen Lehrstuhl für Geographie in Oxford. 1719 wurde ich Hofastronom in Greenwich. Ich war Sekretär in der Akademie der Wissenschaften. Wenn ich mir das jetzt selbst vor Augen führe habe ich ein recht buntes Leben! Ach da habe ich doch glatt was vergessen, für den Kometen, den ich auf meiner Reise in Frankreich beobachtet habe, habe ich 1705 berechnet, dass er 1759 zurückkehren sollte und diese Prognose stimmte, deshalb wird er seit dem nach mir benannt.

  • Vielen Dank für das interessante Interview und noch viel Spaß mit weiteren Beobachtungen

  • Oh, schönen Tag noch auf Wiedersehen

  • Auf Wiedersehen

Gauss

Interview mit Johann Carl Friedrich Gauß

am 1.5.1847

Anna Seidel

R: Guten Tag Herr Gauß. Herzlich Willkommen bei Radio MDR.
G: Guten Tag
R: Könnten sie zuerst nochmal für unsere Zuhörer sagen wer sie sind und was Sie machen?
G: Natürlich. Also, mein Name ist Johann Carl Friedrich Gauß. Ich forsche und arbeite in den Bereichen Mathematik, Astronomie und Physik.
R: Von vielen Leuten werden sie auch „Fürst der Mathematik“ genannt, weil sie sie für den besten Mathematiker aller Zeiten halten.
G: Naja, das ist vielleicht etwas übertrieben. Aber es kann schon sein, dass ich das Rechnen vor dem Sprechen gelernt habe.
R: Bevor wir über ihre Werke und Entdeckungen sprechen, könnten sie vielleicht einen kurzen Überblick über ihr bisheriges Leben geben?
G: Ich wurde am 30. April 1777 in Göttingen geboren. Ich ging dann an die Volksschule und an das Gymnasium Catharineum. Da ich als Wunderknabe galt, bekam ich finanzielle Unterstützung vom Herzog Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig. Dadurch konnte ich dann von 1792 und 1795 am Collegium Carolinum, das war damals eine Art Universität, studieren. Ich wechselte dann an die Universität Göttingen, wo ich viele interessante Leute, wie z.B. Heyne, Lichtenberg oder Bolyai traf. Mit 22 Jahren machte ich meinen Doktor der Mathematik in Helmstedt. Ich verlobte mich mit Johanna Osthoff und habe mit ihr drei Kinder. Johanna verstarb dann leider. Unser drittes Kind auch.
Ein Jahr später heiratete ich meine Friederica „Minna“ Wilhelmine. Mit ihr habe ich weitere drei Kinder. Vor 17 Jahren verstarb allerdings auch sie. Ich bin sehr religiös und habe eher konservative Ansichten.
R: Was denken sie, ist ihre größte und wichtigste Entdeckung oder Leistung?
G: Oh, das ist schwer zu sagen. Als besonders große Leistung sehen viele Leute die Konstruktion des regelmäßigen Siebzehnecks, nur mit Lineal und Zirkel, aber eigentlich war das nur ein Nebenergebnis einer anderen Arbeit. Für meine eigene, weitere Arbeit war vor allen Dingen die Erfindung von Magnetometer und das über Sonnenspiegel beleuchtete Heliotrop wichtig. Ganz interessant ist allerdings auch die geschlossene Formel, um für jedes beliebige Jahr das Osterdatum zu errechnen.
R: Ihre Rechnungen und Ergebnisse sind ja ziemlich wichtig, fast schon weltbewegend. Schreiben sie ihre Ideen irgendwo gesammelt für ihre Nachwelt auf?
G: Also ich bin ein fleißiger Tagebuchschreiber. Dort vermerke ich viele meiner Ideen und Resultate. Selten veröffentliche ich ja auch einige fertige Ergebnisse.
R: Sie sind jetzt 70. Haben sie vor, noch weiter forschen?
G: Nein, seit ein paar Jahren forsche und rechne ich nicht mehr soviel. Meine Schaffenskraft nimmt langsam ab. Dafür beschäftige ich mich zunehmend mit Literatur. Allerdings führe ich auch noch Listen über die Einnahmen der Hannoverschen Eisenbahn und ich errechne die Lebenserwartung berühmter Männer. Also, Sie merken, so ganz komme ich noch nicht ohne die Mathematik aus.
R: Vielen Dank für dieses Gespräch.
G: Bitte. Es hat mich gefreut, ihnen etwas über mich zu erzählen. Auf Wiedersehen. R: Auf Wiedersehen, Herr Gauß.

 

Meldung 8 Jahre später, am 23. Februar 1855 im Radio:
R: Liebe Zuhörer, heute morgen um 1.05 Uhr ist der berühmte Johann Carl Friedrich Gauß in Göttingen verstorben. Er forschte im Bereich der Mathematik, Astronomie und Physik. Er entwickelte eine geschlossene Formel zum Errechnen des Osterdatums, führte die historisch ersten elliptischen Formeln ein, berechnete die Bahnen von Planeten und zeichnete als erster ein regelmäßiges Siebzehneck nur mit Lineal und Zirkel. Ausserdem erfand er unter anderem das Magnetometer und das über Sonnenspiegel beleuchtete Heliotrop.

Galilei

Mein Interview mit Galileo Galilei

Galileo Galilei lebte von 1564 bis 1642. Da ich zum Glück im Jahre 2065 lebe und kürzlich eine Zeitmaschine erfunden wurde, ist es möglich gewesen, mich als Testperson in das Jahre 1642 zu schicken. Kurz vor seinem Tode konnte ich dem fast erblindeten italienischem Mathematiker, Physiker und Astronom einige Fragen stellen. Ich beschränkte mich dabei auf die astronomischen Bereiche.

„Wie sind Sie zu einem solchen Genie geworden? Oder waren Sie schon immer so begabt? Erzählen Sie…“

„Ich bin in Florenz geboren und meine Eltern waren sehr arm. Mein Vater hatte mathematische Kenntnisse, weil er Musiker und Musiktheoretiker war. Von ihm lernte ich nicht nur die systematisch-experimentellen Untersuchungen in Kombination mit straff mathematischer Formulierung, sondern auch den Widerstand gegen uralte Tatsachen. Ich wurde erst von meinem Vater aus zu einem Medizinstudium geschickt. Aber ich brach ab und studierte stattdessen Mathematik. Durch meine mathematischen Anwendungen und ersten Entdeckungen bekam ich Aufmerksamkeit. Ich führte z.B. am schiefen Turm von Pisa (dort war übrigens mein Studienplatz) die Experimente zu den Fallgesetzen durch. Bereits mit 25 Jahren wurde ich Professor. Später wurde ich das auch in Padua.“

„Gut, ich möchte von Ihnen aber nun speziell etwas von Ihren astronomischen Erfahrungen wissen.“

„1609 war ein aufregendes Jahr für mich. Es war am 21. August als ich vor sieben venezianischen Patriziern, der Vorsitzende war Antonio Priuli, das von mir verbesserte Fernrohr vorstellte. Ich habe es verschwiegen, dass die eigentliche Erfindung aus Holland stammte.

Es war ein ungefähr 60cm langes Rohr aus Weißblech. Es hatte eine Konvex- und Konkavlinse.

Die Leute sahen entfernte Gegenstände so nah und so deutlich. Sie waren fasziniert. Ich habe das Fernrohr vor der Vorstellung der Signora, der Ratsversammlung von Venedig geschenkt. Sie ernannten mich dafür zum ordentlichen Professor für Mathematik und das für immer. Noch dazu haben sie mein Gehalt verdoppelt.

1610 machte mich dann der Großherzog von der Toskana zum ersten Mathematiker und Philosophen. Aber noch mal zurück zum, wenn auch unerfreulichem Jahr 1609.“

„Warum unerfreulich?“

„Nun ja, in diesem Jahr sind die Theorien über die Bewegungen der Planeten um die Sonne von Kopernikus erschienen. Ich übernahm dieses Modell und bin in das Visier der Inquisitoren geraten.“

„Was ist die Inquisition?“

„Das war zu meiner Zeit (Mittelalter) das katholische Ketzereigericht. Deshalb bin ich 1611 nach Rom gereist, um die kirchliche Oberbehörde von der Richtigkeit des heliozentrischen Weltbildes zu überzeugen. Vergebens.“

„Was heißt heliozentrisch?“

„Das heißt, dass die Sonne der Mittelpunkt ist. Also, bewegen sich die Planeten um die Sonne und nicht wie die Kirche glaubt, dass sich alles um die Erde dreht.

 

Ich habe mittels meines Fernrohrs den Himmel beobachten können. So konnte ich auch die Mondoberfläche beschreiben, die mir wie ein Gebirge vorkam. Ich habe außerdem Sonnenflecken, Saturnringe und vier Jupitermode entdeckt und all das stimmte mit dem kopernikanischen Modell überein.

Ich habe es gewagt dem Benedikter Castelli einen Brief zu schreiben, in dem drin stand, wie ich mir das Verhältnis der Bibel zum heliozentrischen System vorstelle. Ich forderte sie dazu auf, die Bibel neu zu interpretieren. Es gab viel Streit. Dann, 1616, verboten sie mir meine gesamte Lehre. Und ich hielt mich auch daran. Ich schrieb auch dem Papst Urban VIII. von meinem Wissen und versuchte ihn zu überzeugen. Aber nichts bewegte ihn dazu. 1632, Sie sehen, es verging eine Menge Zeit, veröffentlichte ich den „Dialogo sopra i due massimi sistemi“. Darin diskutieren Vertreter beider Weltbilder. Die kopernischen Argumente sind selbstverständlich die stärkeren. Daraufhin wurden all meine Schriften verboten und in einem Prozess zwang mich das Ketzergericht zum Widerruf. Das war 1633 in Rom. Ich habe es widerrufen, obwohl mir bewusst war, dass dies an der Tatsache nichts ändert.“

„Können Sie mir eine Ihrer Entdeckungen genau erläutern?“

„Ja natürlich. Das Ringsystem habe ich mit „meinem“ ersten Teleskop 1610 entdeckt. Ich deutete sie als Henkel.“

Der holländische Astronom Christiaan Huygens beschrieb sie 45 Jahre später richtig: „Der Saturn ist von einem dünnen flachen Ring umgeben, der ihn nirgends berührt und der zur Ekliptik geneigt ist.“ Heute weiß man, dass es mehrere Ringe sind. Sie werden von innen nach außen mit Buchstaben beschrieben: D, C, B, A, F, und G. erst durch Raumsonen erkannte man, dass die Ringe Lücken zeigen und sich in noch viel kleinere und engere Unterringe aufteilen. Die Ringe bestehen vor allem aus Eisbrocken, Gestein und gefrorenen Gasklumpen. Sie umkreisen den Planeten.

Dass er es nicht sehr genau erläuterte und dass nach ihm noch so viel am Saturn(-Ring) entdeckt wurde, verriet ich ihm nicht. Ich beließ es bei dieser kurzen Antwort und stellte die nächste und letzte Frage: „Was haben Sie nun alles Astronomische entdeckt? Fassen Sie bitte zusammen.“

„Nun ja. Ich entdeckte, dass hinter der Dreigestalt des Saturns ein Ring ist, ich entdeckte die vier Phasen der Venus, ich habe erkannt, dass die Milchstraße aus Einzelsternen besteht. Ich habe eine Methode zur Parallaxenbestimmung vorgeschlagen. Unter Parallaxe versteht man die scheinbare Veränderung des Standortes von einem Objekt, wenn der Beobachter seinen eigenen ändert. Ich erkläre es mal ganz einfach. Wenn Sie Ihre Hand vor Augen halten und abwechselnd zwinkern, so scheint es als ob sich ihre Position ändert. Die Beobachter sind die Augen, die eine bestimmte Strecke voneinander entfernt sind.“

Heute wird die Parallaxe zur Messung von Entfernungen der nahe liegenden Sternen genutzt. Die Basislinie ist der Durchmesser der Erdbahn. Der Umlauf ändert die scheinbare Sternposition in Form von einer Ellipse. Die Form hängt von dem Winkel ab, um den der Stern von der Ekliptik absteht. Die Parallaxe ist der Winkel, unter dem der Radius der Erdbahn vom Stern aus erscheint. Die Parallaxenmessung schaffte erst 1838 Friedrich Wilhelm Bessel. Aber ich schweige wieder, um ihn nicht zu verwirren.

„… dann versuchte ich noch das Längenproblem mittels der Jupidermonde zu lösen. Ich bestand auf eine strenge mathematische Beschreibung der Naturgesetze, aber befolgte auch die eingeforderte experimentelle Methode von Francis Bacon.“

Dieses Längenproblem zu lösen, setzte Ole Römer fort. Er ermittelte auch grob die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes. So richtig gelang die korrekte Messung der Lichtgeschwindigkeit aber erst Fizeau.

„Naja, auf jeden Fall fand ich heraus, dass der Planet Jupiter Monde besitzt, die um ihn kreisen. Das war ein Beispiel dafür, dass die Erde nicht als einzigstes Zentrum aller Dinge ist. Es musste also mindestens ein zweites im Universum geben. Ich versuchte als erster die Lichtgeschwindigkeit zu berechnen und zu messen, aber es kam kein sinnvolles Ergebnis heraus. Wie auch, ich habe zwei Beobachter aufgestellt. Der eine macht seine Lampe frei und der andere misst die Zeit bis er das Licht sieht. Diese Zeit war wirklich sehr kurz.“

Ich hatte ihn zwar nur um eine Zusammenfassung gebeten, aber ich ließ ihn ausreden. Er ist ja auch wirklich schon sehr alt. 78 Jahre! Ein erstaunliches Alter für diese Zeit. Deshalb beschloss ich es für heute gut sein und ihn weiter ruhen zu lassen. So verabschiedete ich mich von ihm und seinem sehr interessantem Gespräch und für mit der Zeitmaschine wieder zurück nach Hause.

Josephine Koch

Quellen:

- Galileo Galilei & das Sonnensystem, Paul Strathern, übersetzte englische Originalausgabe 1997; Fischer Taschenbuchverlag GmbH

- Galileo Galilei, Ernst Schmutzer/ Wilhelm Schütz, 6. Auflage - Leipzig 1989)

- http://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_Galilei#Astronomie

- http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,D03EC92ECF7247D1E030DB95FBC32561,,,,,,,,,,,,,,,.html

- www.lexikon.freenet.de/galileo

- www.astro.uni-bonn.de

 

Fraunhofer

Joseph von Fraunhofer

Interview vom 7. Juni 1826 aus dem Krankenzimmer, Joseph von Fraunhofers (geboren am 6. März 1787 in Straubingen).

Wolfram

Guten Tag Herr Fraunhofer, ich freue mich Sie heute zu ...

Joseph von Fraunhofer

Schon gut, fangen Sie an.

Wolli

Herr Fraunhofer, zuerst eine persönliche Frage, zu Ihren Eltern. Warum gaben Ihnen Ihre Eltern einen solch - ich denke unsere Leser können uns zustimmen - scheußlichen Namen wie „Fraunhofer“?

Fraunhofer

Nun, ursprünglich war es ja nicht geplant, dass ich „Fraunhofer“ heiße, doch ich schmiedete schon im Bauch meiner Mutter Pläne. Ich wollte schon immer einmal die Fraunhoferschen Linien entdecken. Und da lag es auf der Hand, mich nach meiner zukünftigen Entdeckung benennen zu lassen.

Wolli

Sie sprachen von Franoschen Linien?

Fraunhofer

Nein.

Wolli

Wovon dann?

Fraunhofer

Von mir.

Wolli

Können Sie mir die von Ihnen angesprochenen Linien so erklären, dass ich als Laie und unsere Leser sie verstehen?

Fraunhofer

Ich habe die Fraunhoferschen Linien entdeckt. Aber auch ich besitze keine übermenschlichen Kräfte.

Wolli

Bitte erklären Sie mir und den Lesern unserer Zeitschrift diese Linien!

Fraunhofer

Wenn man das Licht der Sonne auf der Erde betrachtet, sieht man, dass in seinem Spektrum einige schwarze Linien sind. Das heißt dass in diesem Licht bestimmte Farbwerte z.B. ein ganz bestimmtes Gelb nicht vorhanden ist. Und diese schwarzen Linien sind meine Linien. Insgesamt habe ich rund 500 dieser Linien gefunden. Theoretisch könnte man aus ihnen auch noch die chemische Zusammensetzung der Gashülle der Sonne erforschen, da jeder Stoff in dieser Gashülle eine ganz bestimmte Farbe absorbiert. Ich hatte aber keine Lust, das auch noch zu erforschen und darum überlasse ich das lieber unseren Nachfahren, die sollen schließlich auch noch etwas zu tun haben.

Wolli

Ah. Das klang ja interessant.

Fraunhofer

Klang es nicht.

Wolli

Wie haben Sie diese komischen Linien gefunden?

Fraunhofer

Ich habe geplant, die Fraunhoferschen Linien mit einem normalen Prisma zu erforschen. Als ich dann aber mit einem Prisma das Sonnenlicht untersucht habe, habe ich zwar Andeutungen von schwarzen Streifen gesehen, aber damit konnte man nicht wirklich etwas anfangen. Das hatte ich anfangs nicht bedacht. Deshalb hatte ich keine Wahl. Ich musste kurzerhand noch ein Spektroskop erfinden.

Wolli

Ein ähm ...

Fraunhofer

... Gerät zur genauen Untersuchung von Sonnenstrahlen – oder anderem Licht.

Wolli

Wow! Da haben Sie sogar noch Ihr eigenes Spektroskop erfunden? Woher haben Sie all diese Kenntnisse.

Fraunhofer

Nun, das eigentliche Problem war ja eher das Material. Und wie kommt man als armes Waisenkind an das Material für ein Spektroskop? Gar nicht! Deshalb hatte ich beschlossen, an das Utzschneider-Institut, wo auch Georg von Reichenbach war, zu gehen. In dieser Glashütte wurden viele optische Geräte hergestellt, zum Beispiel Teleskope, Ferngläser und Mikroskope. Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde, ein Spektroskop zu erfinden. Also übte ich erst einmal im Verbessern der anderen optischen Geräte. Ich habe bei meinen Übungen sogar das Größte Teleskop der Erde gebaut.

Wolli

Wenn ich das richtig verstanden habe, wurden Sie als Waisenkind bei einer Glashütte aufgenommen?

Fraunhofer

Nein, die nehmen natürlich nicht jeden an, der da einfach so vorbeischlendert und behauptet, die spannendsten Linien der Welt zu entdecken. In Ihrer Branche ist das vielleicht nicht so, aber um in einer Glashütte angenommen zu werden, braucht man erst einmal eine Ausbildung, die mit Glasschleiferei oder Optik zu tun hat. Deshalb habe ich meine Ausbildung zuerst bei einem Glaser gemacht. Das Problem war aber, dass der mir jegliche Art von selbstständiger Weiterbildung verboten hatte. Ich durfte keine Bücher lesen, nicht zur Feiertagsschule. Ohne Bücher aber konnte ich mir natürlich nicht die Kenntnisse aneignen, die ich brauchte, um die Fraunhoferschen Linien zu finden. Ich steckte also in einer Sackgasse. Ich dachte schon, ich hätte vielleicht niemals die Möglichkeiten, jemals ein Spektroskop zu erfinden um dann die Fraunhoferschen Linien zu erforschen. Es war so schrecklich.

Wolli

Was haben Sie getan?

Fraunhofer

Das wollte ich Ihnen ja gerade erzählen, aber da müssen Sie mich auch mal ausreden lassen!

Wolli

Tut mir Leid.

Fraunhofer

Ich habe lange überlegt. Und dann kam mir eine Idee, ein genialer Plan: Ich brachte am Haus meines Lehrmeisters ein paar Dynamitstangen an. Diese zündete ich. Das Haus stürzte sofort ein. Ich rannte schnell zum Haus und verbuddelte mich unter den Trümmern. Dann wurde ich geborgen. Es sah für alle so aus, als hätte ich den Einsturz überlebt. Ich wurde stadtbekannt und habe auch dem Kurfürsten heimlich die Nachricht von dem Einsturz zukommen lassen. Dieser hat mir dann 18 Dukaten (entspricht 5000 €) geschenkt, um meine Fähigkeiten zu fördern. Mein Plan war also geglückt. Mit diesen 18 Dukaten hatte ich genug Geld für eine richtige Ausbildung mit einem richtigen Lehrmeister. Ich lernte sehr viel zur Glasschleiferei und Optik. So war es auch kein Problem mehr, in die Glasschmelze in Benediktbeueren einzutreten - von der ich dann später sogar unerwartet Leiter geworden bin.

Wolli

Als Waisenkind ein Haus einstürzen lassen, dann Lehre, um in die Glasschmelze einzutreten, dann die Erfindung des Spektroskops - und das alles nur um ihre Linien zu finden?

Fraunhofer

Was tut man nicht alles für seinen Lebenstraum.

Wolli

Ähm, ja! Zur nächsten Frage. Nun sind Sie schon etwas in die Jahre gekommen und werden auch bald sterben. Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Menschen und der Wissenschaft?

Fraunhofer

Es ist schon fast kein Traum mehr. Ich sehe es schon so klar vor mir. Eine Gesellschaft, die die angewandte Forschung fördert. Nach meinem Vorbild: Exakte wissenschaftliche Arbeit verbunden mit deren Anwendung in innovativen Produkten. Und diese soll dann den Namen Fraunhofer-Gesellschaft tragen.


Ein Arzt tritt ins Zimmer.

Arzt

Was machen Sie denn hier? Herr Fraunhofer hat Lungentuberkulose. In diesem Zustand können Sie ihn doch nicht einfach interviewen!

Wolli

Ich bin von der Presse.

Arzt

Schon gut. Herr Fraunhofer?

Fraunhofer

hm?

Arzt

Herr Fraunhofer. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Zuerst die Gute: Sie haben noch einen Tag zu leben. Die Schlechte: Ich habe es gestern vergessen, Ihnen zu sagen.

Wolli

Entschuldigung, Herr Fraunhofer, soll ich jetzt vielleicht doch besser gehen?

Arzt

... er hätte „Ja“ gesagt.

Ein Interview frei nach der Realität von Andreas Lang (E-Mail: langandreas [at]gmx.net)

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