Unberechenbar mathematische Krimis
Unberechenbar - eine Rezension
„Die Mathematik als Fachgebiet ist so ernst, dass man keine Gelegenheit versäumen sollte, sie etwas unterhaltsamer zu gestalten.“
Das Buch „Unberechenbar“ besteht aus neunundzwanzig mathematischen Kriminalgeschichten, geschrieben von vielen verschiedenen Autoren aus ganz Deutschland. Herausgebracht wurde dieses Buch vom Westkreuz-Verlag und erschien schließlich im Jahr 2015. Dieses Werk entstand aus der Idee heraus, das Image der Mathematik zu verbessern. Meistens wird dieses Fachgebiet in Kriminalgeschichten gar nicht wahrgenommen, obwohl logische Zusammenhänge und Schlussfolgerungen auch auf Mathematik basieren. Schließlich wurde durch die Idee von Kristine Al Zoukra, Rudolf Kellermann und dem Forschungszentrums MATHEON zu dem Wettbewerb „Unberechenbar aufgerufen.Von 136 Eisendungen wurden die 29 besten Kurzgeschichten ausgewählt und zu diesem Buch zusammengefasst.
In einigen der 29 mathematischen Kriminalgeschichten geht es um Todesfälle die zuerst wie ein natürlicher Tod erscheinen, aber sich dann als genau geplanter Mord entpuppen. Oft tappt die Polizei im dunkeln, denn die Täter sind den Beamten in Bezug auf die mathematischen Kenntnisse meistens weit überlegen. Oft kann dies aber auch genau andersrum eintreten, denn in den Kurzgeschichten ist entweder der Täter ein Mathematik-Genie oder der Kommissar beziehungsweise die Polizei. So folgt ein Mord auf den nächsten und die Polizei sucht verzweifelt nach logischen Zusammenhängen der Ereignisse. Als den Beamten dann schließlich klar wird, dass Mathematik im Spiel ist, dreht sich alles um den Algorithmus, Integralrechnung, Primzahlen und Wahrscheinlichkeitsrechnung. Kann die Polizei es schaffen dem Täter einen Schritt voraus zu sein?
Meiner Meinung nach sind die Kurzgeschichten sehr spannend geschrieben. Der mathematische Inhalt ist meist verständlich, regt aber trotzdem zum mitdenken an. Durch die logischen Zusammenhänge werden die Kriminalgeschichten keinesfalls vorhersehbar, sondern haben mich aufgrund der durchdachten Ereignisse sehr beeindruckt. Die vielen Kurzgeschichten sind alle sehr unterschiedlich und dadurch werden dem Leser viel Facetten eines Krimis aufgezeigt. Die Kriminalgeschichten unterscheiden sich nicht nur in den mathematischen Inhalten, sondern auch in den Schreibstilen der Autoren. Es gibt zum Beispiel Kurzgeschichten mit offenem Ende, oder der Fall wird aufgeklärt. Außerdem kommt auch nicht immer die Polizei zum Einsatz, denn bei jedem Krimi wird das Problem auf unterschiedliche Art und Weiße gelöst.
Allerdings trifft es bei den Kriminalgeschichten nicht immer zu, dass die Autoren den Ausgleich zwischen Kriminalität und Mathematik schaffen.
Das kann ich teilweise auch nachvollziehen, schließlich kennen sich nicht alle Autoren im Bereich der Mathematik aus und Mathematiker haben auch nicht alle Kenntnisse in Germanistik. Meistens überwiegt entweder das eine oder das andere. Beispielsweise bei der Kurzgeschichte „Mean number of individual variability“ werden viel mehr mathematische Inhalte als spannende Aspekte aufgezeigt. Das führt dazu, dass die Sätze oft sehr unverständlich formuliert sind. Auf den Text bezogen meine ich beispielsweise folgendes: Die Täterin wurde überführt indem die Quote der Unterkategorie der Präpositionen und Artikel zu ihr passte.
Den Gegensatz dazu bildet beispielsweise die Kurzgeschichte „Kosiaks Dämon“. In dieser Kriminalgeschichte überwiegt dieser Kriminalität und die Spannung deutlich, mathematische Inhalte fehlen fast komplett. In dieser Kurzgeschichte geht es um den Kommissar Kosiak der die Todesursache des Mannes Professor Dr. Teubert herausfinden soll. Der Tote ist durch ein opulentes Mittagessen aufgrund seiner schlechten Blutwerte gestorben. Schuld war die Haushälterin, die ihm diese Mahlzeit serviert hatte, um an ein Teil seines Erbes zu kommen. Bei dieser Kriminalgeschichte fehlte jede Spur von Mathematik.
Trotzdem gibt es überwiegend Kurzgeschichten in diesem Buch die mich sehr überzeugt haben, weil der perfekte Ausgleich zwischen Spannung und Mathematik gefunden wurde.
Abschließend kann ich zu diesem Buch sagen, dass es sehr spannend ist und zum mitdenken anregt.
Jede Kriminalgeschichte ist einzigartig und macht das Buch sehr vielfältig.
Im Gegensatz zu normalen Kriminalgeschichten finde ich Krimis mit mathematischem Inhalt und logischen Zusammenhängen deutlich besser, weil man somit gleichzeitig unterhaltsame Lektüre lesen kann und sich im Bereich der Mathematik weiterbildet. In diesem Buch wird Mathematik von einer völlig neuen Seite beleuchtet. Das kann viele Menschen, die dieses Fachgebiet nicht mögen umstimmen, denn „Unberechenbar“ zeigt, dass Mathematik unterhaltsam, interessant und gleichzeitig spannend sein kann. Das Ziel dieses Buches ist meiner Meinung nach erfüllt, denn damit ist ein großer Schritt getan, der das Image der Mathematik verbessert.
Ich würde das Buch an Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene empfehlen, die sich für Kriminalgeschichten in Verbindung mit Mathematik interessieren. Denn bei diesen Kurzgeschichten kann man sich sehr gut in die Rolle des Kommissars hinein versetzen und selbstständig komplizierte Sachverhalte lösen wenn man sich für logische Zusammenhänge interessiert.
Auch für Personen, die sich nicht für Mathematik interessieren empfehle ich dieses Buch, denn die Kurzgeschichten lassen dieses Fachgebiet in einem völlig neuen Licht erstrahlen, wenn man sich darauf einlässt. Ich möchte mit dieser Rezension jeden dazu ermutigen sich auf die unterhaltsame Welt der Mathematik einzulassen. Ein Buch mit spannenden mathematischen Kriminalgeschichten, bei denen man auch mal um die Ecke denken muss.
Eine Buchkritik von Renée Berthold, Klasse 10B
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