Denkste
Buchbesprechung zum Buch
Denkste
von Walter Krämer
Trugschlüsse aus der Welt der Zahlen und des Zufalls"Die meisten Zufälle sind alles andere als unwahrscheinlich."
So meint Walter Krämer in seinem Buch "DENKSTE" im Kapitel des Zufalls und der Wahrscheinlichkeiten.
Über Trugschlüsse aus der Welt der Zahlen und des Zufalls berichtet er nicht immer in mathematischer Form der Wahrscheinlichkeit, er schreibt glaubhaft über das richtige Lotto spielen, das öftere auf und ab fahren eines Aufzuges in einem Hochhaus und die eigentlich nicht wachsende Krebsrate,...................
Eine Mutter aus dem Schwarzwald läßt ihren vierjährigen Sohn photographieren. Den Film bringt sie nach Straßburg zum Entwickeln, dann bricht der Erste Weltkrieg aus - sie holt den Film nicht ab. Zwei Jahre später kauft sie in Frankfurt einen neuen Film, um ihre inzwischen geborene Tochter aufzunehmen. Jedoch erweist sich der Film als doppelt belichtet, und auf der ersten Aufnahme ist niemand anderes zu sehen als ihr zwei Jahre zuvor photographierter Sohn. (Offenbar war der alte, in Straßburg vergessene und nicht entwickelte Film auf irgendeine Weise wieder in den Handel geraten)
nach C.G. Jung
Über den Inhalt des Buches
Populäre Irrtümer,
beliebte Denkfehler,
moderne Zahlenmythen.
Die populären Irrtümer der Menschen versucht Walter Krämer an alltäglichen Tatsachen zu erklären. Beliebte Denkfehler werden anhand von acht Kapiteln mit den folgenden Inhalten erklärt und/oder berichtigt:
Zufall und Wahrscheinlichkeit; Irrfahrten, welche ihre Regeln haben; Irrtum und Wahrscheinlichkeit; Glücksspielen und Lotterien; die seltsame Logik der Spielkarten; unerwartete Erwartungswerte; Basis-Fälle und andere Trugschlüsse und Induktion und Illusion: Fehlschlüsse aus Stichproben. Oft werden moderne Zahlenmythen in Tabellen, Bildern oder Rechnungen verfolständigt. Er bearbeitet in kurzer und verständlicher Schreibform erbenutzt in das Auge fallende Fragen wie:
"Haben Männer mehr Schwestern als Frauen?". Sofort wird man von ihm in gewisser Weise hereingelegt, denn die Frage bedeutet unlogischer Weise nicht ob ein Mann seinem Leben mehr Frauen, als leibliche Schwestern hatte. Das Ganze ist sozusagen ein Denkfehler. Nein, er berechnet die Wahrscheinlichkeit dafür ob angenommen in einer Runde die Männer und Frauen jeweils die gleiche Anzahl von Brüdern und Schwestern haben.
Über solche Denkfehler, meinetwegen beim Lotto, habe ich mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht. Und doch ist das Buch sehr plausibel und wirklich interessant. Obwohl man manchmal auch über Dinge hinweg gelesen hat, konnte man alles sehr gut verfolgen und war ab und zu auch sehr überrascht. Die unten und oben geschriebenen Geschichten habe ich mit Vergnügen gelesen. Oft musste ich Erklärtes doppelt lesen, weil man beim intensiven lesen die schwierigen Sachen wirklich nicht verstanden hat. Ich würde das Buch den jenigen empfehlen, welche sich natürlich mit Wahrscheinlichkeiten und Mathe beschäftigen, aber auch Leuten die kurze über die Welt geschriebenen Informationen sich gerne merken und weiter erzählen wollen.
Zum Autor:Prof. Dr. Walter Krämer
geboren 21. 11. 1948 in Ormont, Eifel
1969 - 1976 Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften in Mainz
1976 Diplom in Mathematik, Joh. Gutenberg Universität Mainz
1979 Promotion zum Dr. rer. pol., Joh. Gutenberg Universität Mainz
1984 Habilitation für Ökonometrie, Technische Universität Wien
seit 1988 Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik am Fachbereich Statistik der Universität Dortmund.
seit 1977 Verheiratet mit Frau Doris, zwei Kinder
Über 30 Bücher und mehr als 200 sonstige wissenschaftliche Veröffentlichungen zu Statistik, Ökonometrie, Gesundheitsökonomie sowie Sozial- und Sprachpolitik. Das bei S. Fischer in Frankfurt erschienene Buch "Die Krankheit des Gesundheitswesens" wurde 1989 im Spiegel vorabgedruckt. Das 1991 bei Campus in Frankfurt erschienene Buch "So lügt man mit Statistik" stand ein Jahr auf der Bestsellerliste der Wirtschaftsfachbücher in der Bundesrepublik. Das 1996 bei Eichborn erschienene Lexikon der populären Irrtümer (mit Götz Trenkler) stand 78 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste für Sachbücher und wurde in 16 Sprachen übersetzt, Gesamtverkauf weltweit über eine Million Exemplare.
Ausschnitt einer Zufallsgeschichte aus dem 1.Kapitel des BuchesDer Franzose C. Flammarion berichtet von einem Messieur Deschamps, der einmal als Knabe von einem Messieur de Fontgibu einen Plumpudding erhält. Zehn Jahre später sieht besagter Deschamps einen Plumpudding in einem Pariser Restaurant; er will ein Stück davon bestellen, aber der Plumpudding ist bereits bestellt, und zwar von Messieur de Fontgibu. Viele Jahre späterwird Deschamps zu einem Plumpudding geladen, wobei er bemerkt, jetzt fehle nur noch Fontgibu. Darauf öffnet sich die Tür, und ein uralter, desorientierter Greis tritt ein: Messieur de Fontgibu. Er hatte sich in der Adresse geirrt und war rein zufällig in dieses Haus geraten.
nach C.G. Jung
Anna Melzer