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Schon immer hat das Phänomen Zeit die Menschen beschäftigt. Zeit erscheint zugleich offensichtlich und dennoch rätselhaft und widerspruchsvoll (Spektrum der Wissenschaft, August 1996) |
Zeit im Weltbild der klassischen Physik
Im Zeitalter der Newtonschen Mechanik wurde die Zeit als einheitliche, in gleichförmig einander folgende Abschnitte unterteilte absolute Zeit gesetzt und alle klassischen wissenschaftlichen Untersuchungen auf diese Festlegung bezogen. Man muss sich darüber im klaren sein, dass der gleichförmige Ablauf der Zeit eine rein gedankliche Konstruktion ist und empirisch nicht überprüft werden konnte. Diese Definition ist grundlegend für die Beschreibung aller physikalischen Vorgänge und hat sich in unserem Denken fest verwurzelt. Aus dieser Festlegung resultieren die grundsätzlichen Schwierigkeiten beim Verständnis der Relativitätstheorie.
Zeit und Quantenwelt
In der derzeitigen Quantenmechanik und Quantenfeldtheorie ist das Problem der Zeitsymmetrie noch nicht abschließend geklärt. Einerseits sind die Quantengleichungen zeitsymmetrisch, gestatten also die Zeitumkehr. Andererseits trennen in der Gegenwart stattfindende Messvorgänge Vergangenheit und Zukunft der Systeme in einer unumkehrbare Weise. Man erhofft von einer Vereinigung der Quanten- mit der Relativitätstheorie eine Klärung dieses Problems, die Vereinigung beider Theorien zu einer einheitlichen Quantengravitationstheorie ist aber noch nicht gelungen, obwohl es erste Ansätze von Hawking zu einer solchen Theorie gibt.