Lexikon-Raumfahrt

Ziolkowsky

Konstantin Eduardowitsch Ziolkowsky

Ziolkoswky Konstantin Eduardowitsch Ziolkowsky wurde am 17. September 1857 in Ijewskoje, der Provinz von Rjasan, geboren. Im Alter von 10 Jahren wurde er durch eine Scharlacherkrankung fast taub und musste die Schule verlassen. Er bildete sich aber zu Hause selbst weiter und wurde von seiner Familie nach Moskau geschickt, um seine Ausbildung fortzusetzen. Aufgrund seiner mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten bekam er eine Stelle als Lehrer in Kaluga. Ziolkowsky interessierte sich für Science-Fiction, und von Jules Verne angeregt, begann er Geschichten über interplanetare Raumfahrt zu schreiben. In seinen Geschichten ließ er mehr und mehr physikalische und technische Probleme einfließen und langsam entwickelte er sich vom Science-Fiction-Autor zum Verfasser theoretischer Abhandlungen, u.a. über Steuersysteme, Fluchtgeschwindigkeiten und Raketen mit Flüssigtreibstoff. Im Alter von 30 Jahren veröffentlichte er eine theoretische Untersuchung über ein lenkbares Ganzmetall-Luftschiff und legte 1890 der Kaiserlichen Technischen Gesellschaft das Ergebnis seiner Arbeiten über die Aeronautik vor. Seine Raketengleichung, die sogenannte Ziolkowsky Formel, die er 1903 in einer russischen Luftfahrtzeitschrift veröffentlichte, beschreibt die Beziehung zwischen der Raketengeschwindigkeit,der Austrittsgeschwindigkeit der Verbrennungsgase und der Masse von Rakete und Treibstoff. Diese Gleichung ist bis heute die Grundlage beim Raketenbau .Zur selben Zeit beschäftigte sich Ziolkowski mit mathematischen Theorien über Raketentriebwerke sowie über die Fortbewegung von bewegten Körpern im Vakuum, und er erarbeitete das grundlegende Gesetz über die Endgeschwindigkeit von Raketen, die vom sogenannten Massenverhältnis der Rakete und von der Ausströmgeschwindigkeit des Verbrennungsproduktes abhängt. Das Manuskript über diese letzte Entdeckung wurde 1903 der Moskauer "Technischen Revue" übergeben, jedoch erst 1923 veröffentlicht. Ziolkowsky war auch ein kühner Visionär .Lange vor der bemannten Raumfahrt beschrieb er schon die Probleme und Möglichkeiten der Schwerelosigkeit und Raumanzüge für Aktivitäten außerhalb des Raumschiffs. Außerdem machte er sich Gedanken zur industriellen Nutzung des Weltraums und der Ausbeutung seiner Resourcen. Die beiden letzten Veröffentlichungen sind das "Album der kosmischen Reisen" (1932) und "Die höchste Geschwindigkeit bei Raketen" (1935). Ziolkowsky starb am 19 September 1935 (zwei Tage nach seinem Geburtstag) in seinem Haus in Kaluga.
Zusammen mit Hermann Oberth und Robert Goddard, von deren Arbeiten er nichts wusste, gilt Konstantin Ziolkowsky als der geistige Vater der Raumfahrt. Hauptsächlich nach seinem Tod bekam er die verdiente Anerkennung. Unter anderem wurde ein Mondkrater nach ihm benannt. Ziolkoswky


Quellen:

Wikipedia, freie Enzyklopädie
http://mitglied.lycos.de/space_udssr/htm/ziolkowski.htm
http://home.t-online.de/home/oh3marzahn/ziolko.htm
von Richard Zimmermann Kl. 10

Wettersatelliten

Wettersatelliten

 

Satelliten sind künstliche Himmelskörper. Sie werden für die Forschung und auch in der Telekommunikation eingesetzt. Wettersatelliten sind sehr nützliche Hilfsmittel für die Meteorologie (die Meteorologie ist eine Disziplin der Geophysik, die die Erdatmosphäre erforscht. Dazu gehören z.B. die Untersuchung des täglichen Wetters (syntopische Meteotologie), oder die Untersuchung der physikalischen Eigenschaften der Atmosphäre (theoretische oder physikalische Meteorologie)). Hauptsächlich dienen sie der Kurzfristprognose (Prognose für die nächsten Stunden) und um Daten zu bekommen, von Orten, wo sonst keine Messwerte vorliegen.

 

Es gibt zwei Arten von Sateliten:

-geostationäre Satelliten (das sind die Satelliten, die immer am selben Punkt über der Erdoberfläche liegen)
-polumlaufende Satelliten (sie bewegen sich auf einer Umlaufbahn um die Erde, fliegen über beide Pole, die Erde bewegt sich unter ihnen weg)

So funktionieren Wettersatelliten

Sie messen die Strahlungsintensität verschiedener Wellenlängen. Diese Strahlung wird in ein Bild umgerechnet. Dabei entstehen drei Bilder: - helle Wolken (hohe Albedo*) sind dick, haben einen großen Wasser- oder Eisanteil und eine mittlere Wassertröpfchengröße
Infrarot (IR):
- dafür misst der Satellit die Strahlung im Bereich der Wellenlängen zwischen 10.5 und 12.5µm (das ist die Strahlung die die Wolkenoberfläche verlässt
- Strahlung kann in Temperatur umgerechnet werden: je stärker die Strahlung, desto wärmer ist die Wolkenoberfläche
- daraus kann man etwas über die Höhe der Wolkenoberfläche erfahren: je kälter die Wolkenoberfläche ist, desto höher ist sie
- das sagt etwas über den Niederschlag aus: Wolkenoberflächen mit Temperaturen unter -32°C fällt Niederschlag
Bei Infrarotbildern gilt:
- kalt = hell
- warm = dunkel
- graue Wolken hängen tief
- weiße Wolken hängen hoch
- schwarzes Land ist heiß
- graues Land ist kühl
Sichtbares Licht (VIS für "visible"):
- dafür misst der Satellit die Strahlung im Frequenzbereich, in dem der Wasserdampf das einfallende Sonnenlicht reflektiert = 0.4 - 1.1µm (es gibt nur am Tag Visible- Bilder)
- Strahlung wird in einen Farbwert umgerechnet
- meistens gilt: Landflächen sind heller als das Meer aber dunkler als Wolken
Bei Visible - Bilder gilt:
- starke Reflektion = weiß
- graue Wolken (tiefe Albedo) geringe Dicke, haben einen höheren Wasser- oder Eisanteil, große mittlere Wassertröpfchengröße
Wasserdampf (WV für "water vapour"):
- dafür misst der Satellit die Strahlung im Bereich der Wellenlängen zwischen 5.7 und 7.1µm
- in diesem Bereich ist der Wasserdampf bei der Absorption* das dominierende atmosphärische Gas
- je weniger Strahlung den Satelliten erreicht, desto mehr Wasserdampf ist vorhanden
*Albedo: - ist die Bezeichnung für das Verhältnis zwischen einfallender und reflektierter Strahlung von einem Körper oder der Erdoberfläche *Absorption: - ist der Begriff für die Aufnahme von elektromagnetischen Strahlen oder radioaktiver Strahlung bzw. die Aufnahme von Gasen in Flüssigkeiten oder Festkörper

Tagesgang der Temperatur (Vergleich von Infrarot - Bildern zu verschiedenen Tageszeiten)

Im Bereich der Iberischen Halbinsel (Spanien und Portugal) ist der Tagesgang der Temperatur besonders gut zu verfolgen. Nachts ist das Land kälter als das Meer, das bedeutet, es ist heller als das Wasser. Mit dem Vormittag erwärmt sich das Land sichtbar, es wird zunehmend dunkler, als das Wasser. Abends kühlt das Land wieder ab und wird somit wieder heller.

Quellenangaben:

- www.sfdrs.ch/sendungen/meteo/ lexikon/satellit.html
- www.mike-rupprecht.de/index.html
- maigner.bei.t-online.de/index.html
-Microsoft- Encarta 98 Enzyklopädie

 

Weltraumtourismus

Weltraumtourismus

Schon seit vielen Jahren versuchen eine Menge Leute zum Mond, Mars und anderen Planeten zu reisen oder überhaupt in den Weltraum zu kommen, aber dafür müssen sie mindestens ein knappes Jahr trainieren um für den Weltraum fit zu sein und zu anderen Himmelskörpern zu fliegen wird wohl noch lange ein Traum bleiben. Dennis Tito Der erste Weltraumtourist war der am Samstag, den 28.April 2001 gestartete amerikanische Dennis Tito.
Der 60jährige Millionär bezahlte 20 Millionen Dollar dafür, dass er von der Gagarin-Rampe in dem Raumschiff Sojus-TM in den Weltraum starten durfte.

Mark Shuttleworth Nun ist mit Mark Shuttleworth der zweite Tourist im All gewesen. Er konnte sogar an Experimenten teilnehmen. Der Start war am 26.04.2002. Die Landung erfolgte am 5.05.2002. Als Andenken kaufte er vor lauter Begeisterung gleich noch die Landekapsel dazu. Über einen Souvenirshop verfügt die ISS noch nicht.
Aller guten Dinge sind drei.
Der dritte Tourist war im All. Der Amerikaner Gregory Olsen flog vom 2.10.2005 bis zum 11.10.2005 zur ISS. Wie seine Vorgänger auch, trainierte er in Russland und Kasachstan. Im Unterschied zu den anderen beiden führte er aber auch Experimente durch. Geschafft, aber zufrieden kam der 60jährige zurück. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk konnte er sich nicht machen, denn er startete an seinem Geburtstag.
Die nächsten stehen schon an.
Die im Iran geborene Unternehmerin Anousheh Ansari ist mittlerweile die 4. im Bunde der Weltraumtouristen, allerdings die erste Frau, die sich den 20 Mio Dollar - Trip gönnt. Insgesamt werden damit 48 Frauen in All gestartet sein. Der Ausflug zur ISS ist geplant für den 18.09. - 28.09.2006.
Tourist Nummer 5:
Charles Simony, hat für seinen Flug den neuen Preis bezahlt, 25 Mio Dollar. Simony, der in Ungarn geboren wurde, hat seinen Reichtum bei Microsoft "programmiert". Er war entscheidend an der Entwicklung von WORD und EXCEL beteiligt. Er ist 58 Jahre alt. Aufenthalt 9.4. - 20.4. Ob er für Bill G. als Tester fungiert, ist nicht bekannt.
Tourist Nummer 6:
Richard Garriott war vom 14.10.2008 bis 26.10.2008 im All. Er ist der Sohn des Astronauten Owen Garriot. Die Landung verlief erfolgreich, nach dem es vorher Probleme mit der Landekapsel gab.
Tourist Nummer 7: Guy Laliberté (Kanadier), Abflug am 30. September 2009

Hinzu kommt, dass der Tourismus durch private Anbieter immer mehr forciert wird. Anmeldungen für diese "Spaziergänge" gibt es inzwischen sehr viele.
Space Ship two Bericht im Spiegel

Weltraumschrott

Weltraumschrott



Über 9000 Objekte fliegen um die Erde. Nur 600 von ihnen sind funktionierende Satelliten. Der Rest ist Weltraummüll dies ist eine Gefahr für Astronauten und Raumsonden.
Jeder der bisherigen 4200 Raketenstarts belastete den Weltraum mit neuem Abfall, mit ausgebrannten Raketenstufen, aber auch unzähligen kleinsten Partikeln.So werden beim Zünden von Raketen Aluminiumoxid-Teilchen freigesetzt. Oder nach dem Start von Satelliten oft Deckel oder Schutzkappen von Instrumenten abgesprengt. 155 Explosionen im All verursachten zudem eine Unmenge kleiner Trümmerteilchen.
Weltraumschrott


Schilde für Satteliten

Forscher des Ernst-Mach-Instituts der Fraunhofer-Gesellschaft inFreiburg entwickeln spezielle Schilde, um Satelliten und Raumfahrzeuge vor Weltraumschrottzu schützen. Rund 100.000 Müllteile von mehr als einem Zentimeter Größe umkreisen die Erde in 200 bis 2.000 Kilometern Höhe als gefährliche Geschosse - mit Geschwindigkeiten von bis zu 30.000 Kilometern pro Stunde.Es können schon Müllpartikel von einem Millimeter empfindliche Schäden an Satelliten anrichten. Stücke von einem Zentimeter können gar Löcher in Raumfahrzeuge schlagen.

Quellen: http://wiesbaden-online.de
Quellen: http://www.sfdrs.ch

weitere Planetenmissionen

weitere Planetenmissionen

1959 bis 1969 - Der Aufbruch : In diesem Jahrzehnt gab es ausschließlich Flüge zu den Nachbarplaneten Venus und Mars.

Vorbeiflugsonden sollten erste Erkenntnisse liefern, bevor man schwerere Objekte landen lies.
Außerdem standen keine Raketen und Technik, die länger als einen Monat funktionierten, zur
Verfügung Die USA starteten Mariner 1,2 und 5 zur Venus und 3,4,6 und 7 zum Mars
Die Sowjets schafften eine weiche Landung auf der Venus, landeten aber aus ihrem umfangreichen
Marsprogramm keine einzige Sonde

1970 bis 1980 - Die Blütezeit der Planetenmissionen :
Ende der 60er Jahre stand sehr viel Geld für Planetenmissionen zur Verfügung.
Die Sowjets schafften 1970 mit "Vera 7" eine Landung auf der Venus. Weniger erfolgreich war
das Marsprogramm. Von 1971-1973 wurden ganze 8 Sonden zum Mars geschickt, doch nur
ein Orbiter sandte über wenige Wochen Bilder zur Erde. 1976 startete die Mondsonde "Luna 24"
1076 landeten die bislang komplexesten Planetensonden "Viking 1 und 2" der USA auf dem Mars.
Zudem starteten die USA 1973 "Mariner 10" zum Merkur und "Pioneer 10 und 11 zum Jupiter.
Die erfolgreichste Mission war jedoch die der "Voyager Raumsonde", welche nacheinander die
Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, über einen Zeitraum von 12 Jahren.
1981 bis 1990 - Das dunkle Jahrzehnt :
Die Sowjetunion startete erst 1988 wieder einen Versuch zum Mars. Diese bisher komplexeste
russische Marsmission scheiterte jedoch.
Die USA starteten in den 80er Jahren genauso viele Raumsonden wie die ESA - 2 Stück.
1990 bis 200x - Ein neuer Aufbruch :
Im großen und Ganzen ein eher ruhiges Jahrzehnt. Das Mars Programm der UdSSR scheiterte.
"Mars 96" war die letzte Raumsonde der UdSSR. Die NASA Stellte eine neues, billigeres
Konzept auf, mit dem sie zuerst auch einige Erfolge erziehlten, gegen Ende des Jahrzehnts
jedoch, kamen Verzögerungen, die !999er Marsmission musste ausfallen und es kamen auch
wenige Ergebnisse von den ausgesandten Raumsonden.
Die ESA wird von 2003-2009 mindestens 4 Raumsonden starten: zum Mars, den Kometen
Wirtanen und Merkur und zum Mond. Auch Japan hat seine erste Marsmission gestartet.
Pluto allerdings, dürfte nach der Streichung einer Raumsonde mangels Fluggelegenheit, erst wieder
in 200 Jahren angeflogen werden.
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT:

Twin Mars Exploration Rovers

Geplanter Start des ersten Rovers: 22.Mai 2003
Geplanter Start des zweiten Rovers: 27. Juni 2003
Landung auf dem Mars: 2. Januar 2004
Landung auf dem Mars:20. Januar 2004

Zwei baugleiche Rover zum Mars. Um die Chancen für eine erfolgreiche Mission zu vergrößern, werden die beiden Fahrzeuge in zwei
unterschiedlichen Regionen abgesetzt, um dort nach Spuren von Leben und Wasser zu suchen.


Allgemein

Beide Landesonden werden zunächst mit einem Fallschirm und mit Bremsraketen in die Marsatmosphäre eintauchen. Die letzte Abbremsung
erfolgt mittels Airbag. Nach der Landung klappen die Airbags auf, und geben den an Bord befindlichen Rover frei. Der 150 kg schwere Rover
wird dann die Verbindung mit der Erde direkt aufrecht erhalten. Geplant ist eine Missionsdauer von 90 Tagen für beide der Rover.

Im Auge der Forschung

Unmitellbar nach der Landung sollen zwei Panoramabilder angefertigt werden. Eins mit einer herkömmlichen Kamera, und eins mit der
an Bord befindlichen Infrarot-Kamera. Mit Hilfe dieser Aufnahmen sollen dei Fahrzeuge anschließend durch das Gelände navigiert werden.
Im Vordergrund stehen die Entschlüsselung der geologischen Geheimnisse des roten Planeten und die Suche nach Wasser. Materialproben,
die von einem Stein geschabt werden, können mit weiteren an Bord befindlichen Geräten genauer untersucht werden. Die Einschlüsse im
Gestein können Hinweise darauf geben, ob und in welcher Zusammenstzung eisenhaltige Mineralien enthalten sind, und auf eine möglich
vulkanische Vergangenheit des Planeten hindeuten.


NetLander


Geplanter Start: September 2007
Landung auf dem Mars: August 2008

Außer einem Orbiter in der Marsumlaufbahn sollen vier Sonden ("NetLander") auf der Marsoberfläche landen und dort wissenschaftliche
Untersuchungen durchführen.


Allgemein


Federführend für die Mission ist dei französische Weltraumbehörde CNES. Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
weden die ultraleichten, hochbelastbaren Strukturn der Sonden entwickelt und gebaut.

Im Auge der Forschung


Wetterstationen, ausgerüstet, um Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Windrichtung sowie die optische
Atmosphürendichte und das Magnetfeld zu messe. Zudem können evt. Wasservorkommen bis zu einer Tiefe von einigen Kilometern
aufgespürt werden. Außerdem werden natürlich Experimente zur mineralogischen und geologischen Beschaffenheit der Planeteno-
berfläche gemacht. Im Rahmen dieser Mission wird auch erstmals ein Mikrofon den weg zum mars finden. es wurde in der Universität
von Kalifornien entwickelt, und soll Geräusche wie etwa das Knacken elektrischer Entladungen oder das Rauschen der Mars-Winde
zur Erde übertragen.



franziska leis


Quellen: 
- www.Planetenmissionen.de
- www.astrolink.de

Venusmissionen

Venusmissionen

Obwohl die Venus der Erde näher liegt, als der Mars, gab es zum Mars mehr Erkundungsmissionen als zur Venus. Dies liegt hauptsächlich daran, das man schon früh feststellte, das die Venus ein unwirtlicher Planet ist. Auf der Venus herrschen Oberflächentemperaturen von bis zu 480 Grad Celsius bei einem Druck von 90 Bar. Ausserdem ist die Venus von einer dicken Wolkenschicht überzogen.
Mitte der sechziger Jahre verloren die Amerikaner das Interesse an der Venus, da klar war, das man diese nicht so einfach würde erforschen können. Mitte der Achtziger Jahre hingegen, als das Radar ausgereift war, konnte man Sonden auch zur Venus schicken. Die Russen waren bei ihren Venusmissionen weitaus erfolgreicher, als bei ihren Marsmissionen.
Die Reise zur Venus dauert ungefähr 4 Monate für einen schnellen Vorbeiflug. Ein Startfenster öffnet sich ungefähr aller 19-20 Monate.

Venussonden

 

Sputnik 7 (4.2.1961)

 

Die Russen waren auch bei der Erforschung der Venus die Ersten. Sie bauten zwei identische Sonden, damit wenigstens eine ankam, sollte es einen Ausfall geben. Und der kam auch prompt. Kurz nach dem Zünden der dritten Brennstufe, fiel diese aus und die Kapsel strandete im Orbit. Um den Misserfolg zu vertuschen, wúrde die Mission von Venera 1 in Sputnik 7 umbenannt.

 

Venera 1 (12.2.1961)

 

Kurz darauf startete die Schwestersonde Venera 1. Die Sonde wurde auf Kurs gebracht. Das Programm wurde nicht bekannt gegeben, doch man sagte, die Sonde diene der Erforschung des Raumes und dem Test der Datenübertragung aus großer Entfernung. Doch am 19.2.1961 brach die Datenübertragung aus 2 Millionen km ab. Doch dadurch war ein neuer Rekord bei der Übertragung von Daten aus dem All aufgestellt. Die tote Sonde passierte die Venus am 20.5.1961

 

Mariner 1 (22.7.1962)

 

Ein Jahr nach den Russen starteten auch die Amerikaner ihre erste Sonde zur Venus. Doch auch diese kam vom Kurs ab und wurde 290 Sekunden nach dem Start gesprengt.

 

Sputnik 19 (25.7.1962)

 


Als sich das nächste Startfenster für die Russen öffnete, sendeten sie gleich drei Sonden zur Venus. Doch sie wussten, dass die Amerikaner gleichzeitig ihr Marinerprogramm laufen hatten. Deswegen wollten sie unbedingt vor den Amerikanern auf der Venus landen. Doch die Sonde fiel 45 Minuten nach dem Z6uuml;nden der Drittstufe aus.

 

Mariner 2 (27.8.1962)

 


Die Schwestersonde von Mariner 1 schaffte den Durchbruch. Sie fiel zwar auf dem Flug zur Venus mehrere male aus, und es dauerte mehrere Stunden, um wieder Kontakt mit ihr herzustellen, doch am 14.12.1962 umkreiste sie die Venus und schickte Messdaten an die Erde. Sie stellte fest, dass die Venus eine 60 km dicke Wolkenschicht hatte und 405 Grad Celsius heiss war. Von nun an war die Venus für die NASA nicht mehr interessant.

 

Sputnik 20 (1.9.1962)

 


Da auch diese Sonde nicht weit kam, weil diesmal die vierte Brennstufe überhaupt nicht zündete, wurde sie auch in Sputnik umbenannt. Dies geschah, um die westlichen Beobachter nicht um die gescheiterten Venusmissionen wissen sollten.

 

Sputnik 21 (10.9.1962)

 


Auch bei diesem Start der Russen versagte die dritte Stufe. Diese galt damit als völlig unausgereift, doch die nächsten Starts standen schon im Kalender.

 

Kosmos 27 (27.3.1964)

 


Auch dieser Start misslang, da die Oberstufe in die falsche Richtung zündete. So verglühte die Sonde.

 

Sond 1 (2.4.1964)

 


Über Sond 1 wurde nur bekanntgegeben, dass die der Erforschung des Raumes diente. Doch sie wurde wohl falsch ausgerichtet, denn sie flog nicht an ihr Ziel. Man geht davon aus, das diese Sonde zur Venus fliegen sollte, denn sie startete im Venusstartfenster von 1964. Sond 2 und 3 wurden zur Marserforschung eingesetzt. Ab Sond 4 dienten sie unter dem Namen Sojuskapseln der Mondumrundung.

 

Venera 2 (12.11.1965)

 


Venera 2 diente zur Umrundung der Venus, was auch gelang. Es wurden Messdaten der Venus erstellt, doch diese wurden nicht zur Erde geschickt, weil die Kommunikation versagte.

 

Venera 3 (16.11.1965)

 


Die Schwestersonde war als Lander ausgelegt, die auf einen "Bus" ohne Experimente aufgesetzt war. Wahrscheinlich war dieser Bus mit der von Venera 2 identisch nur wurde anstatt Experimenten eine Landekapsel mitgeführt. Jedoch auch hier versagte die Kommunikation vor des Erreichen des Planeten. Eventuell war auch die Sonde auf Venera 2 zur Datenübertragung angewiesen, obgleich mitgeteilt wurde der Bus enthalte die notwendige Kommunikationseinrichtung. Aufgrund der Bahnverfolgung konnte jedoch gezeigt werden, das die Sonde am 1.3.1966 nur 450 km vom geplanten Landeort in die Atmosphäre eintrat. Immerhin funktionierte also die Navigation, nur mußte auch eine Sonde mal funktionsfähig bei der Venus ankommen...

Kosmos 96 (23.11.1965)

 


Ein weiteres Sondenpaar sollte am 23 und 26.11 starten. Doch die erste Sonde scheiterte wiederum an der Block L Oberstufe. Die zweite Sonde wurde am 26.11 nicht mehr gestartet, weil es Probleme mit der Rakete gab und man das Startfenster nicht mehr ausnützen konnte. Ob die Sonde im nächsten Startfenster startete oder nicht ist bis heute nicht geklärt. Kosmos 96 war als Vorbeiflugsonde vorgesehen.

Venera 4 (12.6.1967)

 

Mit dieser neuen Sondengeneration nutzten die Sowjets nun die volle Kapazität der Molnja Trägerrakete. Auf eine getrennte Vorbeiflug/Landerkombination wurde verzichtet, stattdessen transportierte man nur eine Landesonde von 380 kg Masse mit einem Bus zur Venus. Was man jedoch nicht wußte war wie der Oberflächendruck der Venus war. Venera 4 war auf 7.2 Bar ausgelegt. Ein Druckausgleich war wegen der schon bekannten hohen Oberflächentemperaturen nicht möglich. Niemand auf der Erde konnte sich wahrscheinlich vorstellen, das es eine Atmosphäre mit einem Bodendruck geben würde der so groß wie ein 900 m dicke Wasserschicht ist und zentimeterdicken Stahl als Schutz erfordert. Dieses mal schien jedoch das Glück der Sowjetunion hold : Am 18.10.1967 tauchte die Landekapsel mit 11,35 km/s in die Atmosphäre ein und übertrug 96 min lang (die Batterien waren für 100 min ausgelegt) Daten über die Atmosphäre und ihre Zusammensetzung bis zu einer Höhe von 25 km über dem Boden bei einem Druck von 17.6 Bar. Die Sonde hatte über die volle Betriebsdauer gearbeitet und zwar nicht den Boden erreicht aber doch die gewünschten Daten geliefert. So wurde die Mission als voller Erfolg gefeiert und man plante für das nächste Startfenster mit kleineren Fallschirmen die Oberfläche zu erreichen, bei dieser Mission war die Sinkgeschwindigkeit mit 3 m/s zu gering um den Boden zu erreichen. Außerdem war wohl der Druck am Boden noch höher als gedacht.

Mariner 5 (14.6.1967)

 

Mit dieser Sonde zeigte schon das Desinteresse der USA an der Venus. Anders als alle anderen Planetensonden bis 1989 war dies eine einzelne Sonde. Genauer gesagt war es ein Ersatzgerät der Mariner 4 Sonde, das mit etwas anderen Instrumenten mit einer Atlas Agena D zur Venus geschickt wurde. So wurde auf das TV System verzichtet und nur Instrumente zur Messung von Teilchen, Strahlen, UV und Radio Emission installiert. Die 245 kg schwere Sonde erreichte die Venus am 19.10.1967 und passierte die Venus in 3990 km Abstand. Man erhielt eine grobe Zusammensetzung der Atmosphäre, eine falsche Temperatur von 267 °C für den Boden und eine recht genaue Bestimmung der Venusmasse. Es sollte die letzte amerikanische Venusmission für die nächsten 11 Jahre werden. Das wichtigste Ergebnis war aber ein grobes Druckprofil der Atmosphäre das es erlaubte den Bodendruck auf ca 90 Bar zu schätzen - Ein Wert der aber von vielen Fachpersonen als unrealistisch hoch eingeschätzt wurde. Dies sollte sich bei den nächsten sowjetischen Sonden noch rächen.

Kosmos 167 (17.6.1967)

 


Die Schwestersonde von Venera 4 mit einer Masse von 1106 km strandete wie viele andere im Erdorbit. Als Fehler wurden Probleme bei der Verkabelung und der pyrotechnischen Abtrennung der Oberstufe von der dritten Stufe angegeben. Sie erreichte nur einen 211 x 264 km Orbit.

Venera 5 (5.1.1969)

 

Da der Flug von Venus 4 so erfolgreich war, übernahm man für das nächste Startfenster den Bus unverändert, verstärkte aber die Landekapsel und lösten diese vom Fallschirm ab, da man nun wußte das die Venusatmosphäre so dicht war das die Sonde im freien Fall auf die Venus gelangen konnten. die Sonde wog 1128 kg, wovon 405 kg auf die Landekapsel entfielen. Fallschirm und Landekapsel waren auf 500°C Außentemperaturen ausgelegt. Während 53 min des Fallschirmabstiegs funkte die Sonde Daten bis zu einer Höhe von 23 km Höhe über Grund bei einem Druck von 27 Bar. (Die Sonde war auf 30 Bar ausgelegt). Venera 5 wurde nicht der Druck zum Verhängnis sondern die Tatsache, das die Sonde in den 53 min wiederum nicht tief genug in die Atmosphäre eingedrungen war. Denn auch Venus 6 sandte nur für 51 min Daten, drang aber tiefer in die Atmosphäre.

Venera 6 (10.1.969)

 


Mit Venera 6 gelang nun endlich ein Doppelstart zur Venus. Die Sonde tauchte am 17.5.1970 in die Atmosphäre ein und blieb während 51 min nach Abwurf des Fallschirms funktionsfähig. Dann hatte die Sonde in 6-12 km Höhe ein Druckniveau von ca 50 Bar erreicht und wurde zerstört. Trotzdem war den Sowjets erstmals eine Doppelmission geglückt und man konnte nun für die nächste Mission mit höheren Drucken planen.

Venera 7 (17.8.1970)

 


Nochmals im Gewicht gesteigert wogen nun die Venera Sonden 1180 kg. Das zusätzliche Gewicht erlaubten es nun die Sonde auf 180 Bar und 530°C auszulegen. Der Aufbau dürfte sonst dem seit Venera 4 bewährtem geglichen haben. Ein besseres Flugregime erlaubtes diesmal auch als erster Raumsonde funktionsfähig die Oberfläche der Venus zu erreichen.
Am 15.12.1970 tauchte die Sonde in die Atmosphäre ein, in 60 km Höhe übernahm ein Fallschirm die Abbremsung, der später abgeworfen wurde. Um 6:34 MEZ wurde der Boden erreicht und die Sonde sandte noch 23 min. lang schwache Signale zur Erde. Ein Oberflächendruck von 90 Bar und 475 Grad wurden gemeldet. Damit war der Sowjetunion geglückt unter schwierigsten Umweltbedingungen eine Sonde wenigstens kurze Zeit funktionsfähig auf der Oberfläche abzusetzen.

Kosmos 359 (22.8.1970)

 


9 Jahre nach dem Erststart war offensichtlich immer noch nicht die Oberstufe Block L der Molnja ausgereift. Denn auch diese Sonde strandete in einem 171 x 908 km Orbit, als durch einen Spannungsabfall nach 25 sec der vorzeitige Brennschluss der Block L Oberstufe erfolgte. So flog Venera 7 als Einzel- anstatt Doppelmission..

Venera 8 (27.3.1972)

 

Beim nächsten Startfenster wurde eine nochmals verbesserte Generation von Venussonden gestartet. Bei 1184 kg Masse war nun der Lander 495 kg schwer und nur noch auf 120 Bar ausgelegt, da man ja nun den Oberflächendruck kannte. Weitere Modifikationen sind nicht bekannt doch dürften das eingesparte Gewicht der Druckhülle in eine bessere Isolation geflossen sein, denn Venera 8 konnte nun 50 min lang Daten vom Boden übertragen, hinzu kamen die Daten ab einer Höhe von 55 km über Grund. Der Bodendruck von 90 Bar und Temperaturen von 470 Grad konnten bestätigt werden. Damit konnte man an eine neue Generation von Ländern gehen, die diese in den Schatten stellen würden.

Kosmos 482 (31.3.1972)

 


Auch Venera 8 sollte eine unfreiwillige Einzelmission werden, denn wiederum schaltete sich der Block L zu früh ab durch einen Zeitgeberfehler. Die Sonde strandete nach 125 sec Brennzeit in einem 204 km x 9876 km Orbit.

Mariner 10 (3.11.1973)

 

Das 1973 er Startfenster nutzten die Amerikaner für eine Mission deren eigentliches Ziel der Merkur war. Mariner 10 setzte als erste Sonde die Swing By Technik ein um diesen Planeten zu erreichen.
Ohne die Venus wäre mit der Atlas Centaur Trägerrakete nur eine halb so schwere Sonde möglich gewesen, da man für einen Merkurflug fast dieselbe Geschwindigkeit wie zum Jupiter benötigt. Mariner 10 war nur 98 Mill $ teuer, da man große Teile wie z.B. den Bordcomputer von den Mariner 8+9 Sonden übernommen hatte.

Trotzdem nutzte man den Vorbeiflug zur Venus um auch mehr über diese zu erfahren. Erstmals hatte eine Sonde eine Kamera an Bord und mittels eines UV Filters liessen sich auch eindrucksvolle Aufnahmen der Venusatmosphäre machen und ihre Strömung studieren. Weiterhin konnte ein UV Spektrometer die Atmosphärenzusammensetzung für Spurengase absichern. Die weiteren Experimente für Magnetfelder, Teilchen und Strahlung lieferten bei Venus keine aussagekräftigen Daten. der Planet verfügte nur über ein kleines Magnetfeld. Die 526 kg schwere Sonde lieferte rund um den 5.2.1974 etwa 4000 Bilder der Venus. Diese Datenfülle wurde durch die erstmalige Benutzung des X-Bandes und dadurch hohe Datenraten von 117200 Baud ermöglicht. Sie passierte die Venus am 5.2.1974 in 5800 km Entfernung und gelangte daraufhin zum Merkur. Nachdem dieses Rendezvous so gut geklappt hat beschloss die NASA auch die auf dem Wege zum Jupiter befindliche Pioneer 11 Sonde so an Jupiter vorbei fliegen zu lassen, das sie im September 1979 den Saturn erreichen würde.

Venera 9 (8.6.1975)

 

Nachdem man das 1973 Startfenster ausgelassen hatte zeigte sich bei den nächsten Sonden, das die Sowjets sonden ganz anderen Kalibers planten als die Amerikaner. Die neuen Sonden waren nun annähernd 5 t schwer und wurden mit der Proton gestartet, die zwar auch anfangs viele Fehlstarts hatte aber inzwischen ausgereift war. Fürderhin blieb das Venusprogramm von gestrandeten Kosmos Satelliten verschont. Den Anfang machte die 4936 kg schwere Venera 9 Sonde. Nachdem die Bedingungen am Boden bekannt waren gin g man daran einen Lander zu konstruieren der nicht nur Atmosphärendaten liefert sondern auch am Boden Untersuchungen durchführen kann. Auch wurde nun erstmals ein Orbiter eingesetzt, der im Falle von Venera 9 am 22.10.1975 eine Bahn von 1510 x 112200 km erreichte bei einer Umlaufzeit von 2 Tagen. Die Orbiter selbst übermittelten Aufnahmen der Venus die in etwa in Detailreichtum mit denen von Mariner 6+7 vergleichbar sind. Weitere Instrumente betrafen die Untersuchung von Teilchen, Gamma Strahlen und UV Strahlung durch Polarimeter und Photometer, wobei auch ein französisches Instrument eingesetzt wurde.

Die Lander sandten ab 50 km Höhe Daten und wurden zuerst über Fallschirme abgebremst und flogen dann im freien Fall. Die restliche Energie wurde durch ein Knautschsystem aufgefangen. Erstmals wurde ein grob auflösendes Panoramabild zur Erde gesandt. Weitere Instrumente waren ein Gaschromatograph zur Untersuchung der Atmosphäre, eine Probensammler und Bohrer zur Untersuchung der physikalischen Struktur der Oberfläche. Auch ein Seismometer arbeitete. lieferte aber erwartungsgemäß in der kurzen Zeit keine Daten. Vor der Landung war die Gerätesektion auf -10 Grad Celsius gekühlt worden, so arbeitete Venera 9 länger als jede Raumsonde vorher auf dem Planeten : 53 min.

Venera 10 (14.6.1975)

 

Auch die Schwestersonde von Venera 9 war erfolgreich. Da beide Sonden identisch instrumentiert waren beschränke ich mich nur auf die Unterscheide. Für Venera 10 wurde eine etwas größere Startmasse von 5033 kg angegeben. die Sonde erreichte die Venus am 25.10.1975. Die Lander wurden in beiden Fällen 2 Tage vor erreichen des Orbits abgetrennt. Venera 10 schwenkte in einen 1610 x 113900 km Orbit ein, und der Lander arbeitete diesmal sogar 65 min auf dem Boden.
Die Bilder trafen nach ca 15 min auf der Erde ein, sie zeigten wie bei Venera 9 eine sehr glatte, basaltische Landschaft. Mit dieser Mission konnten die Sowjets zufrieden sein. Nicht nur das sich die bisher gestarteten Sonden gelohnt hatten, nein die sowjets hatten auch vor Viking die ersten Aufnahmen der Oberfläche eines anderen Planeten gemacht, wenn auch nur relativ undeutlich. Gemessen an der Umgebung (Druck wie in 900 m Wassertiefe Temperaturen bei denen Zinn und Blei schmelzen) war das Überleben einer Sonde über eine Stunde eine enorme technische Leistung. Venera 9+10 führten auch die erste RADAR Kartierung der Venus durch, allerdings auf eine ungewöhnliche Weise : Die Raumsonde sandte die RADAR Strahlen auf die Venus, die Echos wurden jedoch auf der Erde empfangen. immerhin ist damit auch der Teil der Venus erfassbar der von der Erde aus nur schwer beobachtbar ist wie z.b. die höheren Breiten.

Pioneer-Venus 1 (20.5.1978)

 

Die nächste Venus Mission der Amerikaner entstammte nicht dem Mariner sondern dem Pioneer Programm. Während die Mariners Planetensonden mit 3 Achsenstabillisierung handelte, waren die Pioneers einfachere Sonden, drallstabilisiert, die meisten von Ihnen untersuchten den interplanetaren Raum. Pioneer Venus war eine sehr einfache 582 kg schwere Sonde. Nach dem Eintritt am 4.12.1978 in eine 250 x 66000 km hohe 24 Stunden Bahn wog sie noch 372 kg. Sie hatte die Aufgabe mit einem einfachen Photopolarimeter im fernsten Punkt der Bahn eine Aufnahme zu machen, mit verschiedenen Teilchen und Strahlungsdetektoren die Venus zu untersuchen und mit Radiometer und Spektrometer die Zusammensetzung der Atmosphäre weiter zu untersuchen. Insgesamt 12 Experimente im Gesamtgewicht von 45 kg waren an Bord. Den relativ frühen Start hatte Pioneer Venus 1 dem Umstand zu verdanken, das er möglichst wenig Treibstoff zum Einbremsen benötigen sollte, so wurde er auf eine energiesparende Bahn mit langer Reisezeit geschickt.
Das wichtigste Instrument war aber ein einfaches RADAR Gerät mit einer nur 38 cm großen Antenne. Damit waren zwar nur Karten mit ca 16-20 km Auflösung möglich (Mit der selben Auflösung wäre eine Aufnahme der Bundesrepublik z.B.,. so detailreich wie ein 32 Punkte Icon) aber gegenüber erdgebundener Kartierung mittels RADAR war es schon ein Fortschritt. Die Mission sollte 8 Monate arbeiten, wurde aber bis der Treibstoff im Mai 1992 aufgebraucht war, danach fiel der venusnächste Punkt immer weiter ab und am 8.10.1992 verglühte der Pioneer Venus Orbiter - nach fast 14 Jahren Betriebs. Er lieferte 500 Aufnahmen sowie eine Karte der Venus mit 96 % Abdeckung, aber auf Spektren von Kometen wie Halley.

Pioneer Venus 2 (8.8.1978)

 

Die zweite Sonde sollte gleich 4 Landesonden auf der Venus absetzen. Allerdings galt das Hauptaugenmerk der Untersuchung der Atmosphäre. Man erwartete nicht das eine Sonde die Landung längere Zeit überstehen würde und verzichtete auf einen Fallschirm. Der Bus der 3 einfache Experimente hatte wurde vom Orbiter übernommen Er trennte 13 Millionen km vor der Venus 24 Tage vor Ankunft die Sonden ab und verzögerte dann seine Geschwindigkeit, so das er 87 min nach diesen in der Atmosphäre verglühte. Abgesetzt wurden 3 kleine Sonden à 90 kg und eine schwere mit 316 kg. Das Gesamtgewicht betrug 904 kg. Die Sonden untersuchten direkt durch Massenspektrometer und Gaschromatographen die Atmosphäre, maßen die Sichtbarkeit, Temperatur, Partikelgröße in den Wolken und das durchscheinende Sonnenlicht. Der Abstieg dauerte jeweils etwa 50 min. Wider Erwarten überlebte jedoch eine der kleinen Sonden den Aufprall und sandte vom Boden noch 67 min lang Daten zur Erde. Obgleich 3 Monate nach Pioneer Venus 1 gestartet erreichte die Sonde die Venus 5 Tage nach dem Orbiter am 9.12.1978.

Venera 11 (9.9.1978)

 


Venera 11 und 12 waren nach Venera 9+10 die zweiten großen Lander der Sowjetunion. Diesmal jedoch mit 4715 kg etwas leichter. Unklar ist ob deswegen kein Kamerasystem mitgeführt wurde oder dieses nur ausfiel. Venera 11+12 übermittelten auf jeden Fall keine Bilder wie Venera 9+10. Auch ob es diesmal einen Orbiter oder nur einen vorüberfliegenden Bus gab ist nicht bekannt. Bahnelemente eines Orbiters wurden zumindest nicht veröffentlicht.
Vieles spricht dafür, das die Auslegung der Mission von Venera 11+12 eine andere als bei den vorhergehenden Sonden war, so wurde ein Massenspektrometer mitgeführt, das die Pioneer Venus Ergebnisse die zur gleichen Zeit gewonnen wurden bestätigte. Auch konnten Blitze und Donner nachgewiesen werden. Beide Sonden lieferten keine Aufnahmen, da die Objektivdeckel der Kameras in der Hitze schmolzen.
Am 25.12.1978 landete Venera 11 und überlebte nun schon 95 min. Messungen begannen ab 47 km Höhe, von da aus dauerte der Abstieg ohne Fallschirm aber immer noch eine Stunde, und die Sonde landete mit 7-8 m/s (Auf der Erde entspricht dies einem Fall aus 6 m Höhe).

Venera 12 (14.9.1978)

 


Die identisch instrumentierte Schwestersonde landete 4 Tage Früher, schon am 21.12.1978 und stellte den bis heute gültigen Überlebensrekord auf der Venus auf : 110 min. An Bord der Busse von Venera 11+12 befanden sich wiederum ausländische Experimente aus Österreich und Frankreich, die den Sonnenwind studierten.

Venera 13 (30.10.1981)

 

Nach wiederum 3 weiteren Jahren folgten die bis jetzt ausgeklügelten Lander der Sowjetunion. Obgleich die Sonden mit 4000 kg Startmasse erheblich leichter als ihre Vorgängen waren (4500-5000 kg). Der Bus diente wiederum als Relaisstation. Die Lander verfügten über zwei bemerkenswerte Systeme : Eine Farbkamera mit guter Auflösung die innige Aufnahmen zur Erde sandte die eine sehr flache, glatte Oberfläche zeigten und ein Probenentnahmesystem welches eine Probe ins innere beförderte wo sie durch ein Röntgenflureszenzspektrometer auf ihre chemische Zusammensetzung untersucht wurde.

Letzteres ist bei einem Außendruck von 90 BAr und 450 Atmosphären kein leichtes Unterfangen zumal nur wenige Minuten Zeit zur Verfügung standen.

Beide Landesonden hatten eine Design "Lifetime" von 32 min und übertrafen Sie um ein vielfaches. Ein Gerät zur Messung der physikalischen Eigenschaften der Oberfläche nahm allerdings den Objektivdeckel mit und lieferte so nur Daten des Deckels....

Venera 13 landete am 1.3.1983 und überlebte 107 min. Die Analyse der Bodenprobe zeigte das sie in etwa dem Gestein entspricht das in der Erde in 60-80 km Tiefe vermutet wird. Klar wurde die Ursache als man 10 Jahre später auf Aufnahmen von Magellan entdeckte das die gesamte Oberfläche mit Mantelgestein wohl vor ca 500-600 Millionen Jahren überflutet worden sein muß.

Venera 14 (4.11.1981)

 

Die Schwestersonde startete 5 Tage später und landete auch 4 Tage später. In einem etwas tieferen Gebiet als Venera 13 bei 3 Bar höherem Druck und 9 Grad höherer Temperatur überlebte der Lander 57 min.
Die Ergebnisse von Venera 13 wurden bestätigt, die Bilder der Landestelle sahen noch mehr als die bei Venera 14 aus wie auf einem Lavafeld.

Mit dieser Sonde endete die Ära der Venus Lander. Schlussendlich hatte man viel erreicht und mehr wäre nur mit einer kontinuierlich arbeitenden Station möglich. Die Sowjetunion wandte sich dem Vorhaben zu die Venus zu kartieren - Ein Plan den man auch in den USA verfolgte, dort war aber die politische Situation gegen neue Planetensonden. So konnte die SU mit Venera 15+16 eine neue Erstleistung in der Venusforschung schreiben. Venera 14 blieb aber die letzte Sonde die auf der Venus landete.

Venera 15 (2.6.1983)

 

Die beiden nächsten Sonden nahmen vorweg was auch die USA Ende der 70 er Jahre für 1983 unter dem Namen VOIR planten, aber dann nicht durchsetzen konnten : Die Kartierung der Venus mittels Seitenansichtsradars. Diese Technologie sendet den Radarstrahl nicht senkrecht sondern 10 Grad seitwärts ab. Dadurch erhält man viele Echos die von den seitwärts auftretenden Radarstrahlen stammen. Durch Rechnen kann man dann die Reflektionseigenschaften der Oberfläche in einer Auflösung erhalten die wesentlich größer ist als es normalerweise die zur Verfügung stehende Antenne erlauben würde.

Bei Venera 15+16 lag diese bei 1-2 km und damit etwa 10 mal besser als bei Pioneer Venus 1. Die Höhenauflösung lag bei 50 m. Jede Sonde lieferte pro Tag aus einer elliptischen Umlaufbahn einen Streifen von 150 x 9000 km vom Nordpol bis etwa 30 Grad nördlicher Breite, da sich die Sonden auf einer elliptischen Umlaufbahn von 24 h Umlaufzeit aus.

Das Radar arbeitete mit 8 cm Wellenlänge und einer 1.4 x 6 m langen Antenne am Kopf der Sonde. Die Kommunikation zur Erde erfolgte über eine 2.6 m Antenne an der Seite.

Ein weiteres Instrument war ein Fourier IR Spektrometer aus der DDR. Die Sonde arbeitete vom Eintritt in den Orbit am 10.10.1983 über ein Venusjahr (244 Tage).

Venera 16 (7.6.1983)

 


Auch die 4000 kg schwere Schwestersonde gelangte am 14.10.1983 auf eine hochelliptische Umlaufbahn mit dem tiefsten Punkt bei 62° nördlicher Breite. Während Venera 15 die Kartierung auf der Tagesseite begann war es bei Venera 16 die Nachtseite. Auch diese Sonde lieferte jeden Tag einen Streifen von 150 x 9000 km vom Nordpol bis zu 30 Grad nördlicher Breite, jeder Streifen war um 4° zum nächsten versetzt.

Unklar ist allerdings warum man die Chance der Doppelmission nicht genutzt hat eine Sonde um den Südpol herum zu führen und so nicht 30 sondern ca 60 % der Oberfläche kartographisch zu erfassen.

Vega 1 (15.12.1984)

 

Das nächste Unternehmen der Sowjets nutzte die Venus nur als Durchgangsstation um zum Kometen Halley zu gelangen den die Sonde am 9.3.1986 in 8890 km Entfernung passierte. Innerhalb der Venusforschung ist diese Sonde auch wegen der großen internationalen Zusammenarbeit einmalig. Neben zahlreichen Ostblock Staaten stellten auch Österreich, Frankreich und Deutschland Experimente auf der 4920 kg schweren Sonde. Darunter 2 Kameras mit CCD Detektoren, Infrarotspektrometern, zahlreiche Staub und Partikelexperimente von insgesamt 125 kg Gewicht.

Am 10.6.1985 setzte die Sonde jedoch bei dem Vorbeiflug an der Venus einen Lander ab, der einen Ballon freisetzte, dessen Bewegung mit der Atmosphäre über einige Tage verfolgt werden konnte und der weiteren Aufschluß über die Wolkenströmung auf der Venus lieferte.

Der 1.5 t schwere Landerteil der Sonde erreichte auch den Boden und übermitelte Daten über 56 min. Der Ballon war über 46.5 h aktiv.

Vega 2 (21.12.1984)

 


Analoges gilt auch für die Schwestersonde, die am 14.6.1985 die Venus und am 9.3.1986 Halley in 8030 km Entfernung passierte. Von der Konzeption war auch dieses Unternehmen das bisher längste in der Geschichte der sowjetischen Planetenforschung. Bisher war es nur wenigen Sonden vergönnt mehr als 1 Jahr in Betrieb zu bleiben. Auch hier war der Ballon ca 60 Stunden in Betrieb.

Magellan (5.5.1989)

 

Diese bisher letzte Raumsonde verfolgte das gleiche Ziel wie Venera 15+16. Ursprünglich geplant Ende der 70 er Jahre unter der Bezeichnung VOIR, hatte es in der Reagan Ära kaum Chancen zur Verwirklichung. Das es trotzdem die erste Planetensonde nach 11 Jahren Abstinenz werden würde lag daran, das die Verantwortlichen jede Möglichkeit suchten das Raumfahrzeug billiger zu machen, so finden sich in Magellan ein Großteil von Ersatzteilen anderer Planetensonden, am deutlichsten ist wohl an der 3.7 m Antenne die noch von Voyager stammt. Da man sparen mußte gibt es nur diese eine Antenne sowohl für das Radar wie auch für die Kommunikation, dadurch muß das Raumfahrzeug jeden Orbit zur Erde geschwenkt werden. Einziges Experiment ist ein S-Band RADAR mit 325 Watt Leistung. Die erheblich höhere Datenübertragungsrate von 268.8 KBaud, ein nur 294 km hoher Orbit und Rechnernachbearbeitung erlaubten eine erheblich höhere Auflösung von 100 m.

Am 5.5.1989 wurde Magellan als erste Planetensonde von einem Shuttle aus gestartet. Am 10.8.1990 schwenkte sie in einen polaren Orbit um die Venus ein. Es folgten 3 Mapping Orbits von je 243 Tagen Dauer. Dann begann das Schicksal von Magellan in Form von Geldmangel wieder zuzuschlagen. In den folgenden Orbits wurden keine RADAR Daten mehr gewonnen sondern Gravitationssenken durch Verschiebungen des Doppelsignales und größere Annäherung an die Venus gewonnen. Danach erprobte man erstmals das Aerobraking wohl wissend, das man die Sonde bald aus Geldmangel abschalten mußte. Dies führte dazu das Magellan immer tiefer in die Atmosphäre eintauchte und schlussendlich am 13.10.1994 verglühte.

Die Hinterlassenschaft der 3444 kg schweren Sonde sind 4225 SAR Bilder, die 98 % der Oberfläche mit durchschnittlich 100 m Auflösung zeigen. Das bei Magellan erprobte Aerobraking soll den Missionen zum Mars Ender der 90 er Jahre Treibstoff sparen helfen, so Mars Global Surveynor und Mars Climate Orbiter.

Und danach??

Viele Sonden werden die Venus noch als Sprungbrett benutzen. Sie holen auf der Umlaufbahn schwung und fliegen dann weiter zum Merkur. Doch vorerst wird die Venus wohl nicht weiter erforscht werden.

Sputnikschock

Der Sputnikschock



1. geschichtliche Daten


Im kalten Krieg tobte ein heißer Kampf der Soviets und Amerikaner um die Eroberung des Weltraums. Jede Seite wollte beweisen, dass man die bessere Nation ist. Als Sieger des 2. Weltkrieges hatten sie die deutsche Raketentechnik der V2 übernommen und weiterentwickelt. Mit der ersten modifizierten R7-Rakete (einer aus der deutschen V2 entstandenen Trägerrakete) wurde am 4. Oktober 1957 von den Soviets der erste Satellit als künstlicher Erdtrabant in die Erdumlaufbahn geschossen (Abb.1). Mit einem Sender ausgestattet funkte er längere Zeit ein Kurzwellensignal bei 20Mhz zur Erde, welches überall zu empfangen war. Sputnik1 (Abb.2) umkreiste die Erde auf einer elliptischen Bahn alle 96 Minuten einmal und das 21 Tage lang. Dabei flog er an seinem erdnächsten Punkt von 229km und dem erdfernsten Punkt von 946km um die Erde. In Amerika und auch im Rest der westlichen Welt war fortan vom "Sputnikschock" die Rede, da es den Soviets gelungen war, ein Jahr vor den Amerikanern einen Satellit auszusetzen. Für die Soviets war dies nicht der einzige Sieg. Die erste Hündin (Laika) und der erste Mensch (Juri Gagarin) im All folgten.

Quelle:


2. technische Daten des Sputnik1


Durchmesser:
58 cm
Gewicht:
84 kg
Umlaufzeit:
96 min.
Höhe:
229 km - 946 km
Inhalt:
kleiner Sender mit Thermometer
Äußeres:
sieht wie ein Metallball aus, hat 4 Antennen (Abb.2)
Sendeleistung:
20 Mhz

Quelle: http://buerger.metropolis.de/2_3_hms_hif/satelliten.htm



3. Abbildungen


Abb.1: Aussetzen des Satelliten von der Trägerrackete R-7


Abb.2: Sputnik1 im Weltall





Published by Felix Doehne, 27-03-2002, Contact: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Space Shuttle

Space Shuttle

Das Space Shuttle eine Rakete oder ein Flugzeug? Es startet wie eine Rakete, während des Fluges wird es als Raumschiff genutzt, aber es landet wie ein Flugzeug. Zwei kleine Triebwerke dienen am Ende zum Abbremsen, aber auch während des Fluges zur Kurskorrektur. Es hat eine Spannweite von 24m, es ist 37m lang und hat eine Geschwindigkeit von 28000 km/h.
Wie startet und landet ein Space Shuttle?
Startvorbereitung Das Space Shuttle startet huckepack auf einem riesigen Ausentank und zwei Feststoffraketen, die während des Aufstiegs abgetrennt werden undzur Erde zurück kehren. Am Ende der Mission zünden die Bremstriebwerke. Nach Enterprise (1976) und Columbia (1979) wurden noch die Shuttles "Challenger" (1983), "Discovery" (1983), "Atlantis" (1985) "Endeavour" (1991) in Dienst gestellt. Die Challenger wurde am 28. Januar 1986 in der 73. Sekunde nach dem Start durch eine gewaltige Explosion zerstört, wobei die gesamte siebenköpfige Crew (hierzu gehörten Christa McAuliffe, Ellison Onizuka, Judith Resnik, Gregory Jarvis, Ronald McNair, Richard Scobee und Michael Smith) ums Leben kam.
Christa McAuliffe war als erste Zivilistin für einen Start ins All ausgewählt worden. Es sollte eine Art Geschenk der Regierung an die Steuerzahler sein, die das Raumfahrtprogramm schließlich finanzierten. Als Lehrerin wollte sie in zwei Unterrichtsstunden aus dem All den Schülern Weltraumfahrt besser vermitteln. Als Ursache für das Unglück wurde später ein Leck an den Dichtungen des rechten Feststoffboosters festgestellt. Wie sich später herausstellte, hat ein NASA Ingenieur bereits Monate vorher und auch bei dem Start von STS-51L davor gewarnt, das die Booster-Dichtungen bei sehr niedrigen Temperaturen undicht werden können. Doch die NASA ignorierte diese Warnungen. Der Start mit Christa McAuliffe an Bord sollte nicht verschoben werden. Die NASA spekulierte im Hinblick auf Budgetkürzungen darauf, am Abend des Starts in einer Fernsehansprache des Präsidenten erwähnt zu werden und ihre Position zu verbessern. Es wird angenommen, daß mindestens drei Mitglieder der Crew nicht bei der Explosion, sondern beim Aufprall des Cockpits auf die Meeresoberfläche getötet wurden. In ihren Sauerstofflaschen fehlte Sauerstoff für über zwei Minuten. Sie mussten also über die Explosion hinaus geatmet haben. Niemand hatte damit gerechnet, daß ein solcher Unfall passieren würde, die Welt hatte eher schon den Gedanken verinnerlicht es würde eine Art Linienverkehr ins All geben der kein Risiko berge. Seit dem traurigen Jubiläumsflug (es war der 25. Flug eines Shuttles) mit STS-51L hob über zwei Jahre kein Shuttle mehr von der Erde ab. Die Nasa führte in dieser Zeit zahlreiche Verbesserungen an den Orbitern durch. Erst am 29. September 1988 startete die Disccovery wieder zu einem Flug ins All.
Übrigens:Das erste Space Shuttle startete 1976.Prinzip Shuttle Quelle des Bildes: hier
Startgewicht 2000 Tonnen
Startschub des Startsystems 2870 Tonnen
Höhe des Startsystems 56 Meter
Leergewicht des Orbiters 68 Tonnen
Max. Nutzlast des Orbiters 29,5 Tonnen
Antrieb 3 Triebwerke gespeist über einen externen Tank

 

Sojus

Semjorka

Semjorka oder in den westlichen Ländern auch als "Sojus" bekannt. Nach dem II.Weltkrieg begannen die Siegermächte mit der Weiterenwicklung ihrer Raketenprojekte. Wobei nach 1945 die Aggregate 4 (beser bekannt als V2) als Basis der Projekte diente. Während die USA den Kern der Entwicklungsmannschaft und etwa hundert fertig montierte A4 übernahmen, baute die Sowjetunion die Trägerrakete mit dem Rest der Entwickler nach. Die Technologie in der A4 wurden schrittweise verbessert, indem z.B. die Tanks leichter und der Treibstoff durch das energiereichere Kerosin ausgetauscht wurde. Die Fortentwicklungen der A4 waren bei beiden Staaten dann Grundlage der ersten Mittelstreckenraketen. Ein großer Nachteil der Sowjetunion war, dass die USA sie mit Mittelstreckenraketen von Militärstützpunkten rund um die Sowjetunion und Westeuropa erreichen konnten, was der Sowjetunion umgekehrt nicht möglich war. Daher waren sie auch wesentlich mehr mit der Entwicklung einer Trägerrakete beschäftigt als die USA. Dadurch hatte die Sowjetunion Ende der fünfziger Jahre die technologische Führung im Raketenbau. Nun begann aber auch die USA mit der Weiterenwicklng ihrer Raketen. So enstand die erste amerikanische Interkontinentalrakete, der Atlas. Doch genau wie die Sojus war es zu gefährlich sie als Atomwaffenträger einzusetzen. Für einen Einsatz als Interkontinentalrakete war die Rakete (Atlas) mit 250 Tonnen flüssigen Treibstoff, davon der größte Teil bei -183 Grad siedenden flüssigen Sauerstoffs, einfach zu unpraktikabel. Nach längeren Erfahrungen mit der Wostok Trägerrakete,kam man zu dem Entschluss eine leistungsstärkere Oberstufe einzusetzen.Mit dieser Oberstufe würde die Nutzlast in einen nahen Erdorbit um weitere 2 Tonnen erhöht werden. Die vierstufige Version der Sojus wurde als Molnja Rakete eingesetzt. Die Sojus ist die am meist eingesetzte sowjetischen Rakete. Es wurden mehr als 1500 Stück eingesetzt. Die neue Oberstufe, die den Block E der Wostok ablöste, bekam den Namen Block I und war anfangs 23 Tonnen schwer. Das Gewicht stieg im Laufe der Entwicklung auf 25 Tonnen an. Zuerst wurde die neue Trägerrakete als Woschnod eingeführt. Auch hier wurde die Trägerrakete nach dem schweren 2-3 Mann Raumschiff Woschnod benannt. Von dieser Rakete gab es in den frühen sechziger Jahren zahlreiche Versionen mit kleineren Modifikationen, ähnlich der Wostok. Eine Konsolidierung setzte mit der Umbenennung als Sojus Trägerrakete ein. Zweimal noch während der Entwicklung wurde die Sojus in ihrer Leistung gesteigert: Ab 1971 als Sojus-U und ab 1982 als Sojus U2. Die U2 ist eine spezielle Version für bemannte Einsätze. Diese Version benutzt anstatt Kerosin einen synthetischen Treibstoff namens Zyklin. Dieser besitzt eine etwas höhere Energiedichte, wodurch die Nutzlast um 200 Kilogramm steigt. Diese Rakete wurde aber seit 1996 aus Kostengründen nicht mehr eingesetzt.
Sojus
Woschnod
Erstflug 16.11.1963, letzter Start 29.6.1976
306 Flüge, 1 Fehlstart, Zuverlässigkeit 99.7 %
Nutzlast 6300 kg in einen 200 km hohen 65° Orbit

Stufe 1 : 4 x Block B,D,W,G : 11A57-0
Vollmasse : 4 x 43400 kg
Leermasse : 4 x 3800 kg
Schub : 995 KN (Vakuum), 821 KN (Boden)
Spez. Impuls (2520 Boden, 3080 Vakuum)
Brennzeit 119 sec.
Durchmesser 2.68 m, Länge 19.0 m
Triebwerke : 4 x RD-107-8D74K

Stufe 2 :
Block A : 11A57-1
Vollmasse 100500 kg Leermasse 6800 kg
Schub 941 KN (Vakuum). 765 KN (Boden)
Spez. Impuls 3090 (Vakuum) 2432 (Boden)
Brennzeit 301 sec
Durchmesser 2.95 m, Länge 28.0 m
Triebwerk : RD-108-8D75K

Stufe 3 : Block I : 11A57-2
Vollmasse 24300 kg Leermasse 2000 kg
Schub 298 KN, spezifischer Impuls 3236
Brennzeit 240 sec.
Durchmesser 2.66 m, Länge 6.7 m
Triebwerk RD-0108
Sojus U2
Erststart 26.12.1982, letzter Start 3.9.1995
89 Flüge, kein Fehlstart 100 % Zuverlässigkeit
Nutzlast 7050 kg in einen 200 km hohen 65° Orbit

Stufe 1 : 4 x Block B,D,W,G : 11A511U2-0
Vollmasse : 4 x 42810 kg
Leermasse : 4 x 3550 kg
Schub : 1050 KN (Vakuum), 821 KN (Boden)
Spez. Impuls (2520 Boden, 3080 Vakuum)
Brennzeit 118 sec.
Triebwerke : 4 x RD-107-8D74K

Stufe 2 :
Block A : 11A57-U2-1
Vollmasse 101600 kg Leermasse 6500 kg
Schub 1010 KN (Vakuum). 765 KN (Boden)
Spez. Impuls 3129 (Vakuum) 2472 (Boden)
Brennzeit 286 sec.
Durchmesser 2.95 m, Länge 27.8 m
Triebwerk : RD-108-11D512P

Stufe 3 : Block I : 11A57-U2
Vollmasse 25400 kg Leermasse 2400 kg
Schub 298 KN, spezifischer Impuls 3236
Brennzeit 250 sec.
Durchmesser 2.66 m, Länge 6.7 m
Triebwerk RD-0110
Die Sojus - Fregat 1996 gründeten die russischen Hersteller der Sojus RKA und Samara zusammen mit den westlichen Firmen Aerospatiale und Arianespace das Konsortium Starsem. Dieses vermarktet die Sojus auch für westliche Nutzlasten. Dafür musste die Rakete modifiziert werden, da westliche Satelliten etwas empfindlicher als russische Nutzlasten sind. So ist die Nutzlastverkleidung etwas größer. Die wesentlichste Änderung ist aber eine neue 4.te Stufe namens Fregat, diese Oberstufe ist die erste im Sojus Programm die wiederzündbar ist. Dadurch können auch höhere Orbits erreicht werden. Dies ist nötig für Nutzlasten, wie die Satelliten des Globalstar Programmes, die als erste Nutzlasten mit dieser Rakete gestartet haben. Die Nutzlast der Sojus Ikar wird mit 6.2 t für den 200 km Orbit und 2.35 t für einen 1400 km hohen polaren Orbit angegeben. Neben den Globalstars werden auch ESA Sonden (Cluster und Mars Express) transportiert. Weitere ESA Sonden im Planetenprogramm sind auch auf die Sojus-Fregat als Träger ausgelegt. Die Sojus RUS 1991 wurde das Programm der RUS entworfen. Ziel war zunächst eine Steuerung der Sojus um 500-800 kg Nutzlast. Daraus ist ein mehrstufiges Programm geworden.
  • Im ersten Schritt werden die Triebwerke der Zentralstufe und der Außenblöcke leicht verbessert und ein moderneres adaptives Lenksystem eingeführt. Dadurch steigt die Nutzlast für erdnahe Umlaufbahnen um 800 kg.
  • Im zweiten Schritt erhält die Oberstufe Block I ein neues Triebwerk, das RD-124. Durch den höheren spezifischen Impuls steigt die Nutzlast dadurch weiter an. Für exzentrische oder höhere Bahnen steht zudem eine neue Oberstufe Fregat zur Verfügung. Für erdnahe Umlaufbahnen steigt so die Nutzlast um 900 kg. Das Triebwerk arbeitet im Gegensatz zu den bisherigen Stufen der Sojus mit den lagerfähigen Treibstoffen Stickstofftetroxid und UDMH.
  • Im dritten radikalsten Schritt sollen die Triebwerke der Zentralstufe und Außenblöcke durch die wesentlich moderneren RD-120 der zweiten Stufe der Zenit ersetzt werden. Diese senken die Leermasse und haben einen höheren spezifischen Impuls. Über die Nutzlast dieser Rakete herrscht Unklarheit, es sollen 7.9-11 t sein. Wenn die Treibstoffmenge nicht geändert wird, ist der erste Wert wahrscheinlicher.
  • Die Entwicklung der RUS hat sich aber durch den Zusammenbruch der Sowjetunion stark verzögert. Der erste Start wurde von 1996 auf unbestimmte Zeit verschoben. Seit 2001 wird eine modernisierte Sojus-U2 für bemannte Missionen eingesetzt, die jedoch mit einer Nutzlast von 7420 kg in einen 193 km Orbit nicht der RUS entspricht. Die Tabelle gibt die projektierten Daten der RUS in der letzten Entwicklungsstufe an.
    Sojus RUS
    RUS
    Nutzlast 7900 kg in einen 200 km hohen 65° Orbit
    Stufe 1 : 4 x Block B,D,W,G
    Vollmasse : 4 x 42200 kg
    Leermasse : 4 x 3000 kg
    Schub : 873 KN (Vakuum), Spez. Impuls 3296 Vakuum)
    Brennzeit 145 sec.
    Durchmesser 2.68 m, Länge 20.0 m
    Triebwerke : 4 x RD-120K
    Stufe 2 :
    Block A :
    Vollmasse 100500 kg
    Leermasse 6000 kg
    Schub 873 KN (Vakuum), Spez. Impuls 3296 (Vakuum)
    Brennzeit 298 sec.
    Durchmesser 2.95 m, Länge 28.0 m
    Triebwerk : RD-120K
    Stufe 3 : Block I :
    Vollmasse 26900 kg
    Leermasse 2000 kg
    Schub 298 KN
    spezifischer Impuls 3521
    Brennzeit 300 sec.
    Durchmesser 2.66 m, Länge 6.7 m
    Triebwerk RD-124
    Stufe 4 : Fregat
    Vollmasse 5000 kg
    Leermasse 1000 kg
    Schub 20 KN
    spezifischer Impuls 3521
    Brennzeit 700 sec, 20 mal wiederzündbar
    Durchmesser 2.4 m, Länge 2.7 m
    Triebwerk RD-161
    Quellen: liftoff.msfc.nasa.gov
    fas.org
    kp.dlr.de
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    Sinn astronomischer Forschung

    Sinn astronomischer Forschung

    Bedeutung der Astronomie in der Geschichte

    Grundlagenforschung

    Raumfahrt



    Bedeutung der Astronomie in der Geschichte:

    Keplers UniversumWeil man den Himmel immer sehen kann, hat er die Menschen schon seit jeher interessiert. Schon seit der babylonischen Zeit (3. Jt. v. Chr.) sahen sie in einigen Sternengruppen Bilder, gaben ihnen Namen und banden die Sternbilder in ihre Mythologie und Geschichten ein, oder verknüpften sie mit historischen Ereignissen. Die Beobachtung des Himmels war auch wichtig zur Positions- und Zeitbestimmung. Seit damals werden astronomische Beobachtungen genutzt, um Mondphasen zu bestimmen und Kalender mit erstaunlicher Genauigkeit (siehe Geschichte der Astronomie in Babylonien) zu erstellen, um Planetenbewegungen und Sonnenfinsternisse vorherzusagen. Durch die Möglichkeiten der Vorhersage von Naturerscheinungen (z.B. Sonnenfinsternis) konnten die Herrschenden mit Hilfe der Astronomie ihre Machtposition stärken.
    Schon im alten Griechenland erkannten einige Wissenschaftler (Aristoarchos von Samos, Eratosthenes), dass die Erde keine Scheibe ist die im Mittelpunkt der Welt steht, sondern eine Kugel, die um die Sonne kreist. Diese Erkenntnis setzte sich jedoch erst im Spätmittelalter (16.-17. Jhd.) gegen die Lehrmeinung der Kirche durch. Besonders in dieser Zeit beflügelte die Astronomie andere Zweige der Naturwissenschaften. Beispielsweise konnte Newton das Gravitationsgesetz nur durch die Kenntnis der Keplerschen Gesetze entdecken.
    In den letzten 50 Jahren lag die Bedeutung der Astronomie vor allem in der Entwicklung der Raumfahrt und den Ergebnissen der Grundlagenforschung, die in anderen Bereichen genutzt werden konnten.


    Grundlagenforschung:
    In der Astronomie werden ebenso wie in allen anderen Naturwissenschaften Forschungen betrieben, deren späterer Nutzen noch nicht klar ist. Man versucht, Grundlagen zu erforschen, die, ohne dass man es vorher weiß, andere Erfindungen oder eine neue Technologie in einem anderen Bereich möglich machen oder fördern. Oft sind solche Ergebnisse auch für andere Naturwissenschaften sehr wichtig. Da astronomische Forschung hauptsächlich auf der Analyse von Licht- und anderen Wellen beruht, ist sie auf Forschungen in der Quantenphysik (Physik der Elementar­teilchen) angewiesen und treibt diese voran. Die Forschungsergebnisse der Quantenphysik wiederum waren sehr wichtig für die Entwicklung von Computer­chips, da die Schaltungen auf den Chips so verkleinert wurden, dass die Wechsel­wirkungen der Elementarteilchen untereinander eine wichtige Rolle für die Funktion des Chips spielen.



    Raumfahrt:
    Ein bedeutender Schritt der Menschheit besteht in der unbemannten und bemannten Raumfahrt. Die Voraussetzungen dafür hat vor allem die Astronomie geschaffen, durch die Bedingungen und Gesetze, die im Kosmos herrschen erforscht wurden. Dadurch eröffnen sich viele weitere Möglichkeiten für die Nutzung des Alls, wie die Verwendung von Satelliten und Forschungen im Weltall. In Zukunft ist sicher auch eine Rohstoffgewinnung aus dem All und eine Gefahrenabwehr gegen Kometen möglich. Außerdem kann man vielleicht die Frage klären, ob es außer uns noch anderes intelligentes Leben im Weltall gibt und ob es noch einen anderen Planeten gibt, auf dem wir leben könnten (siehe Leben der Menschen im Weltall).

    Satelliten:
    In den letzten Jahren ist die Bedeutung der Satelliten immer mehr gestiegen. Sie werden für die Wettervorhersage (siehe Wettersatelliten und zur Kommunikation (siehe Kommunikationssatelliten) und für Forschungszwecke genutzt.

    Forschung und Technologien im Weltall:
    Man ist durch astronomische Forschungen auf die Idee gekommen, das Weltall als „Labor“ zu nutzen. Denn dort findet man extreme Bedingungen, die hier auf der Erde nicht existieren und auch nicht oder nur sehr schwer mit großem Aufwand nachzustellen sind, wie z. B. große Räume mit nahezu Vakuum, extreme Temperaturen und Schwerelosigkeit.
    Außerdem kann man im All verschiedene Experimente durchführen, die auf der Erde zu gefährlich sind, weil dabei vielleicht starke Explosionen auftreten können oder weil sie sehr umweltschädlich sind.
    Auch einige Technologien, die auf bestimmten chemischen und physikalischen Prozessen beruhen, können nur unter den extremen Bedingungen des Weltalls durchgeführt werden.

    Rohstoff- und Energiegewinnung:
    Im Weltall stehen nahezu beliebig viele Rohstoffe zur Verfügung. Es wäre nun möglich, von erdnahen Asteroiden, Monden oder Planeten mit vertretbaren Kosten besonders wertvolle Rohstoffe zu gewinnen, die es auf der Erde nur unzureichend vorkommen.
    Besonders umweltunverträgliche Umwandlungen der Rohstoffe könnten bereits im Weltall durchgeführt werden.
    Es werden Möglichkeiten zur Energiegewinnung im Weltall erforscht, die beispielsweise die Sonnenenergie nutzen. Bei einem Projekt zur Sonnenenergienutzung, an dem bereits geforscht wird, soll die Sonnenstrahlung im Weltraum in Mikrowellenenergie umgewandelt und als gebündelter Strahl zur Erde gesandt werden. Mikrowellen können durch Gleichrichtung leicht in nutzbare elektrische Energie umgewandelt werden.

    Gefahrenabwehr:
    Durch bestimmte Forschungen im All kann man auch gewisse Gefahren für die Erde „voraussehen“ , wie z. B. einen Kometen. Im Moment kann man sich so gut es geht in Sicherheit bringen und in ferner Zukunft, ist es vielleicht auch möglich solche Gefahren abzuwehren in dem man den Kometen z. B. beschießt.

    Leben der Menschen im Weltall:
    Wenn man herausfinden würde, dass es irgendwo „in der Nähe“ einen Planeten gibt, der bewohnbar ist oder mit einfachen Mitteln bewohnbar gemacht werden kann, dann könnte das sehr nützlich werden. Es wäre dann vielleicht möglich in ferner Zukunft die Menschen oder einen Teil der Menschheit zeitweise oder für immer umzusiedeln. Notwendig könnte das werden bei einer plötzlichen großen Gefahr, bei Überbevölkerung, bei einer Erschöpfung der Natur- und Bodenschätze, bei starker radioaktiven oder Röntgenstrahlung bei langen Kälteperioden oder bei sehr großen Temperaturschwankungen. Damit überhaupt Leben existieren kann müssen geeignete chemische Elemente vorhanden sein (vor allem die Elemente C,N,O,H,S und Spurenelemente) ,die Temperatur darf nicht zu hoch oder zu niedrig sein, die Temperaturschwankungen dürfen nicht zu groß sein und die Bedingungen müssen lang genug vorhanden sein, damit das Leben bestehen kann.

    Intelligentes Leben im Weltall:
    Es ist schon lange eine Frage, die die Menschheit beschäftigt. Gibt es im All noch andere intelligente Lebewesen außer uns (Intelligentes Leben im Weltall)? Es ist sicher sehr interessant eine völlig andere Lebensweise und Kultur kennen zu lernen. Außerdem könnte man vielleicht neue sinnvolle Technologien von diesen Lebewesen „abgucken“ ,oder mit ihnen austauschen.


    Quellen:
    - Geschichte
    - Warum Astronomie?
    - Intelligentes Leben im Weltall?
    - Astronomie an der Schwelle zum 21. Jahrhundert

    Saturnmission

    die Saturnmission "CASSINI/HUYGENS"

     

    14.01.05 ein großer Tag der astronomischen Forschung:
    HUYGENS wurde von Cassini abgekoppelt und landete sicher auf dem Titan. Nach 7 Jahren Anflug war diese Mission geglückt. Nicht ganz perfekt, aber trotzdem sehr erfolgreich. Einer der beiden Übertragungskanäle funktionierte nicht. Die Landung war butterweich und so konnte jede Menge Daten via Cassini zur Erde übermittelt werden. Bilder, Zusammensetzung der Atmosphäre, ... Die Auswertung wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.

    Betrachtung aus dem Jahr 2002:
    Zweck der Cassini-Reise zum Saturn? 

    Wie erkundet die Cassasi-Sonde das Gebiet des Saturns und seiner Monde?

    Saturn hat so viele Monde, die weit verstreut sind, dass Cassini vermutlich nicht in die
    Nähe von allen fliegen kann. Zum Beispiel würde es zu viel Treibstoff kosten, um zu
    einigen der weiter entfernten zu gelangen.

    Außerdem wäre es auch zu gefährlich, an die Monde ganz in der Nähe von Saturn
    zu fliegen, da diese im Saturnring liegen.

    Aber mit der Hilfe des großen Mondes Titan
    wird es Cassini probieren, und so viele Monde wie möglich erforschen.
    Hier steht, was dann passieren wird:

    Saturn
    Im Sommer 2004 wird Cassini im Saturngebiet eintreffen.

    Das Raumschiff wird zuerst in der Nähe des am weitesten entfernten Mond Phoebe
    vorbeifliegen. Das wird Cassini´s einzige Möglichkeit sein, den kleinen Mond zu
    sehen, der so viel weiter von Saturn entfernt ist, als der Nächste.

    Schließlich wird sich Cassini dem großen Ringplaneten selbst nähern. Cassini wird
    die Ringebene durchqueren, indem sie durch eine Lücke in den äußeren Ringen
    fliegt.

    Dann wird Cassini ihre Triebwerke für ungefähr 90 Minuten zünden, um abzubremsen,
    und sich selbst in die Umlaufbahn um Saturn zu bringen.

    Einige Monate später wird Cassini die Raumsonde Huygens entlassen, die dann
    ihren Flug zu Titan beginnt.

    Erst einmal den großen Mond erreicht, wird Huygens in die Atmosphäre von Titan
    eintauchen und an einem Fallschirm zur Oberfläche geglangen. Cassini wird hoch oben
    fliegen und mit Huygens Kontakt halten, um die Bilder und andere Daten an die Erde
    weiter zu leiten, die die Raumsonde zurück schickt.

    Cassini wird dann die anderen Monde erforschen, aber immer wieder in Titan´s
    Nachbarschaft zurückkehren, um eine Kurskorrektur durch eine "Gravitationshilfe"
    durchzuführen. Titan wird Cassini jedes Mal auf einen geringfügig anderen Pfad
    schleudern, damit wir den Nord- und Südpol von Saturn erforschen können, sowie
    die Oberflächen von so vielen kleineren Monden wie möglich.

    Cassini´s Hauptmission wird sie etwa 75 Mal um Saturn herum führen, und bei jeder
    Umkreisung wird Cassini alle 8 bis 120 Tage knapp an einen Mond heran fliegen, je
    nachdem, wo der nächste Mond gerade ist.

    Jedes Mal wird das Raumschiff an Titan vorbei schwingen. Cassini wird etwa 45
    Mal wirklich nahe an Titan heran kommen.


    Titan


    Cassini wird die Pole von Saturn kontrollieren und die Pole einiger anderer Monde
    passieren.

    Und natürlich wird uns Cassini jedes Detail der prachtvollen Ringe zeigen!

    Cassini wird 2008 die Hauptmission beendet haben.
    Aber wenn das Raumschiff gesund ist und noch genug Treibstoff hat, weiß man noch nicht,
    was Cassini als nächstes machen wird!
    Weitere Monde besuchen? Zu einem Asteroiden fliegen und diesen erforschen?
    Möglicherweise auch einen anderen Planeten erkunden?
    Wir werden nur abwarten müssen!!

    Quelle1: http:www.jpl.nasa.gov/cassini

    Raumstationen

    Raumstationen

    ISS


    Die ISS (International Space Station) ist das größte von Menschenhand geschaffene "Bauwerk" außerhalb der Erde. Es sind 15 Nationen am Bau der ISS beteiligt (U.S.A; Russland; Canada; Japan; Brasilien und 9 ESA-Nationen (Belgien; Dänemark; Deutschland; Frankreich; Groß-Britannien; Holland; Italien; Norwegen; Schweiz und Schweden)). Der Bau der ISS begenn im November 1998 und wird bis zu ihrer Fertigstellung rund 14 Milliarden $ verschlingen, hinzu kommen jährliche Kosten von ca. 3 Milliarden $, sie wird schätzungsweise 2007 fertig sein. Ein paar Fakten: Sie ist 100m*80m*40m groß, wiegt ca. 450 Tonnen, ihre Umlaufbahn ist zwischen 350 km - 450 km über der Erdoberfläche in einem Winkel von 51,6% zum Äquator, ihre Geschwindigkeit beträgt ca. 28.500 km/h, sie soll sich rund 15 Jahre im Orbit befinden und ihre maximale Besatzung beträgt 7 Crewmitglieder (derzeit sind es 3). Da sie sich so nah an der Erde befindet verliert sie an Geschwindigkeit (sie wird durch die Reibung gebremst) und muß aller 90 Tage Triebwerkskraft wieder beschleunigt werden.


    Anmerkung vom Sommer 2010 - die ISS ist noch nicht fertig, aber auf einem guten Weg.

    MIR

    Die Geschichte der Mir beginnt im Februar 1986 und sie Endet am 23.2.2001.Sie war der Nachfolger der Salyutmissionen 1-7. Die Mir war 35m lang und 30m breit, sie war 130 Tonnen schwer und hatte ein Volumen von 400m³. Sie flog in einer Umlaufbahn die 300-400 km über der Erdoberfläche mit einem Winkel von 51,6% zum Äquator. Die Mir wurde vor allem aus Kostengründen versenkt, sie kostete 250 Millionen $, dazu kam noch das die Mir in den letzten Jahren 70% der Crewarbeitszeit in Anspruch nahm (wegen Reperatur-und Instandhaltungsarbeiten).

    Raumfahrtfantasien 2

    Raumfahrtfantasien vor 1957

    Raumfahrtfantasien in der Sowjetunion

    Titelbild eines Science Fiktion Heftes (Englisch) Eine der Hauptfantasien in der Zeit der Sowjetunion, richtete sich auf die Besiedelung des Kosmos. Der Wissenschaftler Juri Chlebzewitsch stellte zum Beispiel Ende 1957 einen Dreistufenplan vor, wie man schon in zehn Jahren den Mond zum siebten Kontinent der Erde machen könnte. Der Wissenschaftsjournalist Wladimir Lwow verfasste ebenfalls einen Plan zur Erschließung des Kosmos in den nächsten 150 Jahren. Für die Jahre 1970 bis 1980 sah dieser die menschliche Mondlandung und die ersten ständig besetzten Stationen auf dem Mond vor. 1990 bis 2000 die ersten Siedlungen und 2090 bis 2100 die vollständige Besiedlung und Verwaltung des Mondes. Auch auf dem Mars sollte im Laufe des 21. Jahrhunderts die Atmosphäre rekonstruiert werden, so dass sich 2090 einige Hunderttausend Menschen auf ihm ansiedeln könnten. Eigentlich war es in der Sowjetunion weder in journalistischen noch in belletristischen Texten möglich weit in die Zukunft zu blicken, da schon in der Stalinzeit die "Theorie des nahen Ziels" galt, nach der man sich nur mit dem jeweiligen Fünfjahresplan befassen durfte. Aber schon 1931 mit Jan Lariss Roman "Land der Glücklichen" wurden Zukunftsentwürfe für eine ferner liegende, natürlich kommunistische Gesellschaft gegeben. Häufig stellte die Jahrtausendwende 2000 / 2001 eine magische Grenze dar, nach welcher alle Systemkämpfe für das sowjetische Gesellschaftsmodell entschieden wurden. Wie das im einzelnen vorgehen würde, war aber nie genauer beschrieben worden.

    Das Mädchen vom Mond Eine ebenfalls wichtige Frage war, eine mögliche Kontaktaufnahme und ein Zusammenleben mit anderen Lebensformen. So war auch die Besiedlung des Mars nicht unumstritten, da man ja nicht wusste ob er bewohnt sei. Besonders die schon 1877 entdeckten Marskanäle gaben Anlass zu Spekulationen. Denn die unter bestimmten Umständen durch das Teleskop sichtbaren Formationen auf der Planetenoberfläche, verliefen nicht nur geradlinig und sehr lang, sondern sie bildeten auch geometrische Formen. Erst Mitte der Sechziger Jahre stellte sich heraus, dass es schlichtweg eine optische Täuschung war. Aus solchen Spekulationen ergab sich natürlich auch die Frage wie eine mögliche Kontaktaufnahme auszusehen habe. Dass diese friedlich ablaufen werde, daran Bestand kein Zweifel. Damit grenzte sich die SU von der Amerikanischen Zukunftsvisionen jener Zeit ab, in denen erhebliche Skepsis gegenüber wissenschaftlich - technischen Entwicklungen bestanden. Statt eines Kriegs der Welten oder einer von Robotern versklavten Zukunftswelt erwartete man eine gewaltlose Begegnung. Zum Aussehen der Außerirdischen gab es allerdings erhebliche Meinungsverschiedenheiten. Manche behaupteten der Organismus des Menschen stelle das ideale Ergebnis jeglicher biologischer Evolution dar, und glaubten deshalb, dass fremde Lebewesen nicht viel anders aussehen als Menschen. So traten zum Beispiel in dem 1957 erschienenem SF - Roman "Andromedanebel" die Außerirdischen, die "Mädchen aus dem All", als reine Männerfantasien auf. Anderseits schienen zu der Zeit nicht nur kybernetische und organische Lebewesen möglich, sondern auch kristalline, aus Anti -Materie oder Silizium bestehende Wesen schienen denkbar. Der Weg in den Kosmos (Wie auch Juri Gagarins Autobiographie hieß) war also für viele ein Aufbruch in die merkwürdige, exotische, erregendeund wundervolle ferne Wildnis.

     

    Raumfahrtfantasien 1

    Raumfahrtfantasien vor 1957

    Voyage pour la luna (Reise zum Mond) Schon seit der Antike träumen die Menschen vom Fliegen. Utopien von Raumfahrten, hier speziell zum Mond, gibt es deshalb schon seit langer Zeit und in den unterschiedlichsten Formen und Phantasien. Hier sollen nur einige vorgestellt werden, um einen Anreiz auf viele interessante Geschichten und Sagen zu geben.

    Übersicht zu Utopischen Mondreisen

     

    Zeitraum Verfasser/Held der Geschichte Erlebnis/Art der Reise
    Griechische Antike Ikarus Fliegt mit Wachsflügeln, welche aber schmilzen, als er der Sonne zu nah kommt
    Antike Lukian Sein Schiff wird von einem Sturm in die Lüfte erhoben und er landet auf dem Mond. Die Monbewohner führen gerade Krieg gegen die Sonnenbewohner!
    Antike Menippus Fliegt mit einem Flügel eines Geiers und mit dem eines Adlers.Auf dem Mond trifft er Empedokles (Naturphilosoph) welcher mit dem Rauch des Ätnas herauf kam

    Voltaire: Micromegas (Zwergriese) Er beherrscht die Künste der Schwerkraft und benutzt Sonnenstrahlen und Kometen zum reisen. Er stammt vom Mond, nicht von der Erde
    16.Jh. Don Quichotte Mit seinem Gehilfen fliegt er mit verbundenen Augen auf einem Holzpferd zum Mond
    Renaissance Ariostos "Orlando furioso":Der rasende Roland Sein Gedächtnis ist ihm auf dem Mond enteilt und so fliegt er mit einem Pferdewagen zum Mond

    Francesco di Lana Er benutzt ein Luftschiff mit Vakuumkugeln
    16.Jh. Domingo Gonzales Mit einem Schwarm von Vögeln, welche einen Apparat ziehen in dem er sitzt fliegt er zum Mond
    17.Jh. Cyrano de Bergerac Er benutzt einen Gürtel mit Fläschen, in denen sich Tau befindet, der von der Sonne angezogen wird, und findet auf dem Mond das irdische Paradies
    17.Jh. Bischof Wilkins Er stellt ein System auf, wie man zum Mond gelangen kann:

    1. Mit Hilfe von Geistern und Engeln
    2.Durch die Verwendung von fliegenden Tieren
    3.Durch die Verwendung von künstlichen Flügeln
    4.Durch fliegende Apparate

    16./17.Jh. Kepplers Traum Die Bewohner des Mondes heißen Volvaner. Die auf der Erde abgewandten Seite privolvaner und die der Erde zugewandten subvolvaner
    19.Jh. Jules Verne: "Reise von der Erde zum Mond" und "Reise um den Mond" Mit einer riesig großen Kanonenkugel, in der drei Leute Platz haben, werden die Hauptpersonen zum Mond geschossen. Dies ähnelt schon am meisten den heutigen Raketen. Allerdings müssen diese, anders als die Kanonenkugel erst langsam und dann immer schneller beschleunigt werden und nicht andersrum. Näheres dazu bei Raketenprinzip
    19.Jh. Münchhausen 1.Reise: Mit Bohnenranken die bis zum Mond wachsen
    2.Reise: Sein Schiff wird von einem Orkan in die Lüfte bis hin zum Mond getragen
    18.Jh. Samuel Brunt Er benutzt eine Sänfte die von Vögeln getragen wird

    Münchhausens 1. Reise zum Mond (leicht gekürzt)

     

    Jules Vernes Reise zum Mond Als Gefangener des Sultans war mein Tagewerk nicht nur hart und sauer, sondern auch seltsam und verdrießlich. Jeden Morgen musste ich seine Bienen auf die Weide treiben, sie dort den ganzen Tag über hüten und gegen Abend wieder ind ihre Stöcke zurücktreiben. Eines Tages fehlte mir eine Biene; ich merkte jedoch alsogleichg, dass sie von zwei Bären angefallen worden war, die sie um ihres Honigs willen zerreißen wollten. Da ich nichts weiter als eine silberne Axt hatte, schleuderte ich diese nach den beiden Räubern. Unglücklicherweise aber hatte die Kraft meines Armes der Axt einen solchen Schwung verliehen, dass sie ohne Unterlaß hochstieg, bis sie schließlich im Monde niederfiel. Wie sollte ich sie nun wiederkriegen? Da erinnerte ich mich, dass die türkischen Bohnen außerordentlich Rasch wachsen und sich zu einer erstaunlichen Höhe emporwinden. Nachdem ich eine solche Bohne eingepflanzt hatte, wuchs diese in der Tat empor, bis sie sich von selbst an einem Horn der Mondsichel festrankte. Getrost kletterte ich also zum Mond hoch, wo ich wohlbehalten anlangte und meine Axt schnell gefunden hatte. Ich konnte also an meine Rückkehr denken. Aber ach! Inzwischen hatte die Sonne meine Bohne ausgetrocknet, so dass ich an ihr nicht mehr zurückklettern konnte. Ich flocht mir aus dem Häckerling ein Seil und befestigte es an einem der Mondhörner. Daran ließ ich mich nun herunter. Wenn ich eine Strecke heruntergerutscht war, hieb ich das überflüssige Stück über mir ab und knüpfte es unten wieder an, so dass ich auf diese Weise ziemlich weit nach unten gelangte, es mich aber keinesfalls hinab zum Landgut des Sultans brachte. Ich dürfte noch einige Meilen über den Wolken gewesen sein, als das Seil plötzlich riss, wodurch ich mit solcher Gewalt hinunter auf Gottes Erdboden stürzte, dass ich davon richtiggehend betäubt war. Durch die Wucht meines Aufschlages entstand ein Loch von wenigstens neun Klaftern Tiefe. Zuerst sah ich keine Möglichkeit, hier wieder herauszukommen. Aber Not macht erfinderisch! Mit meinen Fingernägeln, deren Wuchs damals vierzigjährig war, grub ich mir eine Art Treppe in das Erdenreich und über diese gelangte ich wohlbehalten auf die Oberfläche zurück.

    Raketentreibstoffe

    Raketentreibstoffe

    Das Prinzip

    Ein chemischer Raketenantrieb funktioniert so:
    Zwei verschiedene Stoffe werden "umgesetzt" (verbrannt). Dabei wird ein energiereicher Stoff mit einem zweiten verbrannt. Es ist aber nicht jede chemische Reaktion, die Gas mit hoher Geschwindigkeit freisetzt anwendbar, um eine Rakete anzutreiben.

    Dieses Prinzip wird auch bei Verbrennungen im täglichen Leben genutzt. Im normalen Leben sind dies Kohlenstoffverbindungen (Öl, Kohle, Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett). Das Reaktionsprinzip liegt aber auch dem Rosten von Eisen zugrunde.

    In der Raketentechnik wird der energiereiche, erste Stoff als Treibstoff und der zweite als Oxidator bezeichnet. Der Oxidator besteht meist aus Sauerstoff oder aus einem sehr leicht Sauerstoff abgebendem Stoff. Es gibt noch andere Möglichkeiten, die für den Antrieb von Raketen aber nicht geeignet sind.

    Beim Verbrennen von Treibstoff und Oxidator entsteht eine große Hitze und Reaktionsprodukte (Abfälle).Diese Abfälle werden durch eine Düse ins Freie geleitet und beschleunigen die Rakete.



    Der Druck, der beim Verbrennen entsteht geht in alle Richtungen. Aber nach unten kann ein Teil des Drucks entweichen. Das bedeutet, dass nach oben mehr Druck aufgebracht wird und die Rakete fliegt nach oben. (Rückstoßprinzip)

    Sehr wichtig für Raketentreibstoff ist wie schnell die Gase die Rakete verlassen (Spezifischer Impuls). Mit derselben Geschwindigkeit wird nach dem Rückstoßprinzip die Rakete nach oben beschleunigt. Der spezifische Impuls sollte daher möglichst groß sein. Für jeden Raketentreibstoff gibt es einen spezifischen Impuls, der nicht überschritten werden darf.

    Raketentreibstoffe sind aus den leichtesten Elementen bestehend, weil der spezifische Impuls bei leichteren Elementen größer als bei kleinen ist. Nur bei festen Treibstoffen findet man noch zwei etwas schwerere Elemente.





    einige Treibstoffarten

     

    Wasserstoff

    Wasserstoff ist das mit abstand leichteste Element, zudem liefert es mit den meisten Oxidatoren hohe Energieausbeuten. Daher ist Wasserstoff der beste heute verwendete Treibstoff. Sein Nachteil ist das es nur bis zu Temperaturen von -253°C flüssig ist. Diese niedrigen Temperaturen sind weitaus komplizierter zu handhaben als die von flüssigem Sauerstoff (-183°C), die technisch recht gut beherrscht wird Die Lagerfähigkeit ist daher auf wenige Stunden beschränkt, weitere Probleme ergeben sich bei der Verwendung als Treibstoff bei den niedrigen Temperaturen, daher stellt Wasserstoff noch heute hohe Anforderungen an die Technik.

    Mit Sauerstoff werden je nach Mischungsverhältnis spezifische Impuls von 4300-4450 m/s erreicht. Das theoretische Maximum liegt bei 4800 m/s.


    Alkali und Erdalkalielemente

    Die Elemente Lithium und Beryllium ergeben sehr hohe Verbrennungsenergien. Ein fundamentaler Nachteil dieser Elemente sind aber ihre hohen Herstellungs- und Gewinnungskosten und ihre hohe Reaktionsfähigkeit. Sie reagieren nicht nur bei der Verbrennung mit Sauerstoff sondern entzünden sich schon an der Luft spontan. Die entstehenden Reaktionsprodukte sind sehr starke Laugen und daher sehr umweltbelastend. Ein Einsatz in der erste Stufe einer Rakete ist daher unwahrscheinlich.

    Da beides Feststoffe sind können sie nur in Hybriden Antrieben (Flüssiger Oxidator und fester Treibstoff) zum Einsatz kommen, diese sind aber noch kaum erforscht.

    Die allerhöchsten spezifischen Impulse - sie liegen noch über denen von Wasserstoff (4500 m/s am Boden gegenüber 3850 bei Wasserstoff) würde man erhalten wenn man Beryllium in einer Menge von 26 Massenprozent zusätzlich zu Wasserstoff einsetzen würde.


    Borwasserstoffe

    Borane sind Verbindungen aus Bor und Wasserstoff. Borane liefern ähnlich hohe spezifische Impulse beider Verbrennung wie reiner Wasserstoff, sind jedoch wesentlich dichter und bei höherer Temperatur zu verflüssigen (die höheren Borane sind bei Normaltemperaturen flüssig). Die Verbrennungsenergie übertrifft die von Wasserstoff stark, jedoch sind auch die entstehenden Abgasmoleküle schwerer, so das ungefähr der gleiche spezifische Impuls resultiert. Die hohen Herstellungskosten haben jedoch bisher noch nicht zum Einsatz dieser Treibstoffe geführt. Untersucht wurden vor allem die höheren Borane, da diese bei Zimmertemperatur als Flüssigkeiten vorliegen, während das wasserstoffreichste einfachste Boran erst ab -92° C flüssig ist. Als Treibstoff eignen sich die stabilen Borane und B10H14 (Decaboran). Pentaboran ist bis 60°C flüssig und Decaboran bis 150°C stabil. Durch den höheren Wasserstoffgehalt ist das Pentaboran der bessere Treibstoff. Alle Borane sind sehr toxisch und eignen sich daher nur bedingt als Raketentreibstoff. die Reaktionsprodukte(Abfälle) sind jedoch ungefährliche Mineralien .


    Kohlenstoffverbindungen

    Die ersten flüssigen Treibstoffe waren Kohlenstoffverbindungen wie Anilin und Alkohol. Heute wird fast ausschließlich Kerosin (RP-1, Schwerbenzin, Flugzeugbenzin) eingesetzt. Der Großteil der freigesetzten Energie geht dabei auf den Wasserstoff zurück.

    Kohlenwasserstoffe liefern mit Sauerstoff spezifische Impuls von 3000-3200 m/s im Vakuum, sind preiswert und werden bei einer Vielzahl von Raketen (Atlas, Sojus, Delta, Zenit) eingesetzt. Die meisten sind gut lagerbar, nur Methan und anderer verflüssigte Gase sind nur bei tiefen Temperaturen flüssig.


    Stickstoffverbindungen

    Auch hier spielen die Verbindungen von Stickstoff und Wasserstoff eine wichtige Rolle. Die einfachste Verbindung zwischen Stickstoff und Wasserstoff das Ammoniak, NH3 ein Gas wurde in den 30 er und 40 er Jahren als Raketentreibstoff verwendet. Heute wird dafür das wesentlich teurere Hydrazin (N2H4) verwendet. Es liefert etwas weniger Energie als Ammoniak, ist jedoch lagerfähig und daher leichter zu handhaben.