Lexikon-Raumfahrt

ESA

ESA
(Das Kürzel ESA steht für Europäische Weltraumorganisation)

 

Ziele bei der Gründung der ESA 1975

Entwicklung einer Leistungsstarken Trägerrakete.

Ein zusammen wirken der 15 Mitgliedsstaaten mit nationalen Raumfahrtagenturen, Luft-, Raumfahrtindustrie.

Ein angesehenes auftreten auf der Weltbühne im Namen Europas.

 

Das Ziel eine Leistungsstarken Trägerrakete zu bauen scheiterte. Beim Abschuß kleiner Satelliten und Experimente waren sie immer auf Russen oder Amerikaner angewiesen.

 

Seit der Gründung haben sich die Dinge geändert

Mit den Programmen der ESA für Raumfahrzeugträger, Wissenschaft, Telekommunikation, Erdbeobachtung und bemannte Raumfahrt hat Europa seine große Fachkompetenz unter Beweis gestellt. Raumfahrtprojekte und Anwendungen der Weltraumtechnik gehören heute in den Mitgliedstaaten der ESA zum Alltag. Derzeit beschäftigt die europäische Raumfahrtindustrie direkt 40 000 und indirekt 250 000 Personen, und diese Zahlen dürften sich noch weiter erhöhen.

Generaldirector

Derzeitiger Generaldirektor:

Antonio Rodota‘

Zehn Herausforderungen für die ESA

Navigationssatelliten.

Weltraumgestützte Navigationssysteme sind für die Wissenschaft und für die Industrie unverzichtbar, und selbst in Autos finden sie zunehmend Anwendung. In kritischen Bereichen wie der Luftfahrt sind ihre Anwendungsmöglichkeiten jedoch begrenzt, weil die bestehenden amerikanischen und russischen Systeme unter militärischer Kontrolle stehen. In Krisenzeiten verschlechtern die Betreiber bewusst die Genauigkeit der Signale. Die Europäische Union hat ihrer Betroffenheit über diesen Sachverhalt Ausdruck verliehen. Aus diesem Grunde arbeitet die ESA nun mit Hochdruck an der Vorbereitung der zivilen Navigationssatelliten, die Europa für seine Eigenständigkeit braucht.

 

Rationellere Raumflüge.

Die gegenwärtigen Raumtransportmethoden für Satelliten, Astronauten und Nachschub, die chemische Antriebe verwenden, sind schwerfällig, zeitraubend und kostspielig. Deshalb fördert die ESA zwar weiterhin Verbesserungen der Ariane-Trägerfamilie und die Entwicklung eines neuen Kleinträgers namens Vega, untersucht aber zusammen mit der europäischen Industrie gleichzeitig auch völlig neuartige langfristige Alternativlösungen, vor allem wiederverwendbare Raumfahrzeugträger. Diese könnten beispielsweise horizontal starten und landen. Neue Antriebskonzepte werden auch für die Bahn- und Lageregelung von Satelliten geplant; dazu gehören solarelektrische Triebwerke, die bei der ESA bereits in Entwicklung sind, und möglicherweise sogar die Nutzung des Sonnenwinds als Antrieb für interplanetare Raumfahrzeuge.

 

Nanosatelliten.

Der erste amerikanische Satellit, Explorer 1, der 1958 gestartet wurde, wog nur 8 kg, und doch entdeckte er mit Hilfe eines einfachen Geigerzählers den Strahlungsgürtel der Erde. Später wurden Satelliten mit einer Masse von mehreren Hundert oder gar Tausend Kilogramm die Norm, doch regt sich inzwischen Interesse an kleinen, aber sehr "intelligenten" Geräten von weniger als 10 kg. Europas erster Nanosatellit, der von einer britischen Universität entwickelte SNAP-1, wurde im Juni 2000 ins All geschossen. Er wiegt nur 7 kg und nutzt damit den gesamten Fortschritt, der in den 40 Jahren seit dem Start von Explorer 1 auf dem Gebiet der Mikroelektronik und -mechanik erzielt wurde. Ob als einzelne Raumfahrzeuge für schnelle, kostengünstige Missionen oder als Schwärme zur Erdbeobachtung – Nanosatelliten bieten kleinen Ländern sowie kleinen Unternehmen und Instituten die Möglichkeit, mit den Giganten der Luft- und Raumfahrtbranche zu konkurrieren.

 

Marktanteil.

Der spektakuläre Erfolg der europäischen Ariane-Raketen, die einen großen Anteil des Marktes für kommerzielle Satellitenstarts erobern konnten, ist bei der Produktion und dem Verkauf von kommerziellen Satelliten ausgeblieben. Außereuropäische Telekommunikationsfirmen beispielsweise ziehen noch immer amerikanische Hersteller vor. Die US-Raumfahrtindustrie profitiert von großzügiger staatlicher Finanzierung und von technischen Anreizen aus der militärischen Raumfahrt, die in Europa verhältnismäßig unbedeutend ist. Die ESA prüft effektivere und schnellere Wege, um die kommerzielle Raumfahrtindustrie in Europa zu unterstützen, beispielsweise durch den Nachweis neuer Techniken in kurzen Kleinversuchen im All.

 

Klimaüberwachung.

Derzeit wird in intensiven diplomatischen Bemühungen über weltweite politische

Maßnahmen verhandelt, mit denen der Klimawandel im Zaum gehalten werden soll. Die Erdbeobachtungs- und Forschungssatelliten der ESA werden helfen, die wissenschaftliche Basis solcher Maßnahmen zu überprüfen und ihre Durchführung sowie ihre Ergebnisse zu überwachen. Dennoch werden Klimaveränderungen, ob natürliche oder vom Menschen verursachte, nicht ausbleiben. Langfristig ist es denkbar, daß die Weltraumtechnik Möglichkeiten bietet, das Wetter zu beeinflussen, beispielsweise mit riesigen Reflektoren in der Erdumlaufbahn, mit denen in ausgewählten Gebieten die Sonneneinstrahlung reguliert werden könnte. Europa muß sich über die betreffenden Techniken und über die komplexen politischen und rechtlichen Fragen, die diese aufwerfen, auf dem laufenden halten.


Kosmische Einschläge.

1996 hat der Europarat größere Anstrengungen beim Aufspüren von "Asteroiden und Kometen" verlangt, "die die Menschheit gefährden könnten". Mehr als einmal haben Einschläge von Asteroiden und Kometen bereits regionale oder gar weltweite Katastrophen verursacht, und mittlerweile wird gezielt nach schwer zu entdeckenden Objekten gesucht, die aufgrund ihrer Flugbahn für die Erde zur Gefahr werden könnten. Die ESA unterstützt Spaceguard (Rom), das die Jagd auf Asteroiden durch weltweit 80 Zentren koordiniert. Rosetta, die Raumsonde der ESA, die 2003 ihren Flug zum Kometen Wirtanen antreten wird, soll ein besseres physikalisches Verständnis der Bedrohung vermitteln. Zwei gegenwärtig von der ESA untersuchte Projekte dürften sich auch ausgezeichnet für die Jagd auf Asteroiden eignen: die Sonde BepiColombo, die im Herzen des Sonnensystems den Planeten Merkur unter die Lupe nehmen soll, und der neue Sternvermessungssatellit GAIA.

 

Knifflige Aufgaben.

Viele der relativ leicht durchführbaren Raumfahrtprojekte wurden bereits erfolgreich abgeschlossen. Neue Entdeckungen und Anwendungen erfordern jedoch häufig neue Weltraumtechnologien. So wünschen sich sowohl die Geo- als auch die Weltraumwissenschaftler Satelliten, die in der Lage sind, die nicht gravitationsbedingten Kräfte – sei es der Luftwiderstand in den oberen Schichten der Erdatmosphäre oder der Druck des Sonnenlichts im fernen Weltraum – automatisch auszugleichen. Auch die Verwendung von Laserstrahlen über große Entfernungen ist eine knifflige Technologie mit bedeutenden Anwendungen, insbesondere im Rahmen des LISA-Projekts, das die ESA gegenwärtig untersucht, um Beben im Weltraum, sogenannte Schwerewellen, mittels zwei 5 Millionen Kilometer voneinander entfernten Raumfahrzeugen aufspüren. Bei der strategischen Planung muß geklärt werden, in welchen Fällen Europa solche schwierigen Projekte allein durchführen sollte oder vielmehr weltweite Zusammenarbeit empfehlenswert wäre.

 

Rohstoffe und Energie aus dem Weltraum.

Der Mond und die Asteroiden sind reich an Rohstoffen, die im Prinzip abgebaut und als Baustoff oder für die Erzeugung von Sauerstoff und Wasser genutzt werden könnten. Die Schwierigkeit der Arbeit im Weltraum wird teilweise durch die gegenüber der Erde geringe Schwerkraft dieser Himmelskörper ausgeglichen. Langfristig könnten beispielsweise große Raumstationen oder interstellare Raketen leichter in einem Umfeld mit geringer Schwerkraft gebaut werden. Die ESA ermuntert die europäischen Ingenieure und Wissenschaftler, in diese Richtung weiterzudenken und auch die Möglichkeit zu prüfen, die Erde mit umweltfreundlicher Energie aus dem All zu versorgen. Eine weitere Idee ist, daß auf lange Sicht Stationen im Orbit aus Sonnenlicht oder aus der im Weltraum natürlich vorkommenden Elektrizität Strom gewinnen und zur Erde übertragen könnten.


Roboter oder Astronauten?

Die denkwürdige Raumtransportermission im Jahr 1993, bei der das von der NASA und der ESA entwickelte und betriebene Weltraumteleskop Hubble unter Mitwirkung des ESA-Astronauten Claude Nicollier repariert wurde, hat dazu beigetragen, die Kritiker der bemannten Raumfahrt zum Schweigen zu bringen. Nichtsdestoweniger werden unbemannte Raumfahrzeuge und Roboter immer leistungsfähiger und erfordern darüber hinaus nicht die Lebenserhaltungssysteme und das "Rückflugticket", die der Mensch braucht. Die Wahl zwischen Robotern und Astronauten in Raumstationen, Mondbasen oder bei der Erforschung des Mars ist daher für die Raumfahrtplaner eine schwierige strategische Entscheidung. Bei der Internationalen Raumstation setzt die ESA sowohl auf die bemannte Raumfahrt als auch auf den Einsatz von Robotern, was dadurch belegt wird, daß sie für die Raumstation auch einen Roboterarm und ein automatisches Transferfahrzeug entwickelt. Gleichzeitig arbeitet die Organisation im Rahmen ihres Wissenschaftlichen Programms an der Entwicklung von Roboterfahrzeugen, die in der Lage wären, in großer Entfernung von der Erde selbständig komplizierte Aufgaben auszuführen

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An der Spitze bleiben.

Noch während die Ariane-4 sich als die Trägerrakete der 90er Jahre bewährte, arbeitete die ESA bereits an der Entwicklung der leistungsstärkeren Ariane-5. Spätestens im Jahr 2005 wird eine verbesserte Ausführung der Ariane-5 in der Lage sein, eine Nutzlast von 11 Tonnen ins All zu hieven. Wenn man Teams von Ingenieuren mit einer beachtlichen Erfolgsbilanz hat, ist es sinnvoll, auf einem bestimmten Weg weiterzuarbeiten, um eine Führungsrolle zu behaupten. Genauso können Wissenschaftler ihre Trümpfe gezielt in bestimmten Bereichen ausspielen. So soll die äußerst erfolgreiche Mission des Infrarotobservatoriums ISO der ESA (1995) im Jahr 2007 mit den Nachfolgeprojekten FIRST und PLANCK fortgesetzt werden. Eine der Herausforderungen für Europa besteht darin zu entscheiden, wann ein eingeschlagener Weg fortgesetzt werden soll und wann ein anderer Weg besser ist, um an der Spitze zu bleiben.

25 Jahre ESA Bilanz

  • Die von der ESA entwickelten Ariane-Trägerraketen beherrschen heute den kommerziellen Markt der Startdienste vor allem für Telekommunikationssatelliten, und das trotz härtester Konkurrenz aus den USA, Rußland, China und Japan. Der Umsatz in dieser Branche beläuft sich mittlerweile auf mehrere Milliarden Euro.
  • Die Weltstandards für die Telekommunikationssatelliten der jetzigen Generation beruhen auf Techniken, die von der ESA entwickelt und nachgewiesen wurden und in mehr als 50 Satelliten europäischer Hersteller eingeflossen sind – ebenfalls ein milliardenschwerer Sektor.
  • Die ESA ist bei der Überwachung des Ozonlochs, der Eiskappen, der ozeanischen Winde und Strömungen sowie anderer Faktoren, die den Gesundheitszustand unseres Planeten beeinflussen, weltweit führend. Auch Meteosat, Lieferant der aus der täglichen Wettervorhersage im Fernsehen bekannten Aufnahmen des Wettergeschehens über Europa und Afrika, wurde von der ESA entwickelt.
  • Wissenschaftliche Satelliten der ESA haben bei der Beobachtung der Sonne und ihres Einflusses auf die Erde, bei der Erforschung von Kometen, bei der Vermessung von Sternen aus dem Weltraum und bei der Enthüllung des Universums im Infrarot- und Röntgenlicht eine Schlüsselrolle erreicht.
  • Die Astronauten der ESA haben bei zehn Missionen des US-Raumtransporters und während zahlreicher Aufenthalte an Bord der russischen Raumstation Mir Raumflugerfahrung gesammelt. Sie sind damit für ihre künftigen Aufgaben in der Internationalen Raumstation gerüstet, an der die ESA als gleichberechtigter Partner beteiligt ist.

 

Hauptverwaltung und Sitz der ESA

ist in Frankreich. Hier finden die Zusammenkünfte und Tagungen der Mitgliedstaaten statt. Die ESA-Programmdirektoren für Wissenschaft, Anwendungen und Raumfahrzeugträger sowie die Führungskräfte für Strategie, Technologiepolitik, Finanzen und Verwaltung sind in Paris tätig.

ESTEC (Europäisches Weltraumforschungs- und -technologiezentrum)

ist in Niederlande. Niederlande. Das ESTEC ist die größte Einrichtung der ESA und ist für technischen Verbindungen zur europäischen Industrie und Wissenschaft verantwortlich. Teams aus Ingenieuren und Wissenschaftlern untersuchen Projektvorschläge und überwachen die Entwicklung von Raumfahrzeugen. Hier sind die ESA-Abteilungen für Weltraumwissenschaften, Geowissenschaften, die Direktion für Bemannte Raumfahrt und Schwerelosigkeitsforschung. Das ESTEC erprobt ihren speziellen Labors die Belastbarkeit der Raumfahrzeuge und Bauteile, denen sie während der Starts und im Weltraum ausgeliefert sind.

ESOC (Europäisches Raumflugkontrollzentrum)

in Deutschland. Dies ist das Missionskontrollzentrum für die meisten Weltraumprojekte der ESA. Es betreut ein halbes Dutzend Vorhaben gleichzeitig. Während der Projektplanung empfiehlt das ESOC geeignete Flug- und Umlaufbahnen und Bodenverbindungen. Die Auswertung der Meteosat-Aufnahmen für die Wettervorhersage und Klimaforschung erfolgte im ESOC. Die Gefahren durch Raumfahrttrümmer – die vielen tausend Fragmente von Raumfluggerät, die die Erde umkreisen – werden ebenfalls vom ESOC überwacht.

ESRIN ist in Italien stationiert.

Das ESRIN ist das Hauptzentrum der ESA für Erdbeobachtung, die Auswertung von Aufnahmen und Daten der ERS-Satelliten der ESA und der Satelliten der SPOT-Baureihe sowie amerikanischer, russischer und japanischer Satelliten.

EAC (Europäisches Astronautenzentrum)

ist in Deutschland. Hier sind die Astronautenkorps der ESA angesiedelt. Zur Zeit beherbergt sie 16 Astronauten aus 7 Mitgliedstaaten. Seit 1990 übernimmt das EAC die Ausbildung und medizinische Betreuung der ESA-Astronauten am Boden und während einer Reihe von Weltraummissionen.

CSG (Raumfahrtzentrum Guayana)

ist inFranzösisch-Guayana. Der von der französischen Raumfahrtagentur CNES errichtete und betriebene Raumflughafen Europas wurde mit Unterstützung der ESA für experimentelle und kommerzielle Ariane-Starts erheblich ausgebaut. Er befindet sich an der Nordküste Südamerikas und gewährleistet sichere Starts über dem Atlantik. Außerdem bietet er den Vorteil der Äquatornähe, wo die Erdrotation maximal genutzt wird und mindestens 10 % mehr Nutzlast als vom amerikanischen Raumflughafen in Cape Canaveral auf eine Erdumlaufbahn gebracht werden können.

Quelle

Chinesische Raumfahrt

Chinesische Raumfahrt

Bemannte Raumfahrt

Am 12.10.2005 - knapp zwei Jahre nach dem ersten bemannten Raumflug - wurde die zweite Mission durchgeführt. Dieses Mal dauerte der Flug mit zwei Taikonauten, Fei Junlong und Nie Haisheng, ganze 5 Tage. Zwar waren zwischendurch ungeplante Korrekturen notwendig, aber der Flug war sehr erfolgreich. Es wurden verschiedene Experimente zur Schwerelosigkeit und Materialforschung vorgenommen. Die Landung erfolgte fast punktgenau. Nur einen Kilometer vom Idealpunkt entfernt, landete die Kapsel am 17.10.2005. Man darf auf die nächsten Schritte gespannt sein.
Am 15. Oktober 2003 startete der erste Taikonaut an Bord einer Rakete vom Typ Langer Marsch CZ-2F. An der Spitze der Rakete befand sich die Kapsel Shenzou (Göttliches Schiff). Der Name des Taikonauten war Liwei Yang. Wie alle ersten Raumfahrer einer Nation - China ist nun die dritte - ist er ein Militärangehöriger. Er wurde aus einem Team von 14 Kanditen ausgewählt.
Nach 14 Erdumkreisungen landete er wohlbehalten und hatte seinen 600 000 km langen Ausflug beendet.

Entwicklungsetappen

Die asiatische Großmacht hat ohne fremde Hilfe ein beachtliches Raketen- und Satelliten-Programm entwickelt.Nach der Sowjetunion, den Amerikanern, Frankreich und Japan war China die fünfte selbstständige Raumfahrt-Nation mit eigener Trägerkapazität. Schon 1975 startete China einen ersten Aufklärungs-Satelliten und konnte die Filmkapsel erfolgreich bergen. Nach den USA und Europa beherrschte China als dritte Nation die hochenergetische Wasser/ Sauerstoff-Technologie für Raketen-Oberstufen, welche eine wichtige Vorraussetzung für den Start geostationärer Satelliten.

Management

Die technischen und finanziellen Entscheidungen über das chinesische Raketen- und Satellitenprogramm trifft der Raumfahrtminister in Abstimmung mit der Pekinger Regierung. Jedoch werden kommerzielle Aktivitäten auf diesem Gebiet von der "China Great Wall Industrie Corporation" gesteuert. Die Satelliten- Nutzlasten werden in der "Chinese Academy of Space Technology" in Peking entworfen und gebaut. Die "China Satellite Launch Organisation" betreibt die drei Chinesischen Raketen-Startzentren mit 20.000 Angestellten, dazu gehört auch das Management derfunktechnischen Verbindungen mit den Satelliten, der Datenempfang, die Kommandogabe und die Auswertung der erhaltenen Ergebnisse. ein wichtiger Grund für die Erfolge des chinesischen Raumfahrt-Programms ist die weitgehend eigenständige Arbeit und die Bereitschaft, sich im Bedarfsfall Hilfe von außerhalb zu holen. Mit großem Engagement und Geschick haben die Chinesen trotz Bescheidener Mittel und Möglichkeiten ein beachtliches Raumfahrt-Programm mit eigenen zuverlässigen Trägerraketen und leistungsfähigen Satelliten aufgezogen. Die einzelnen Satelliten-Missionen werden von einem gut ausgebauten Netz leistungsfähiger Bodenstationen gelenkt, dazu gehört auch das im Pazifik kreuzende Meßschiff "Yuan Wang". Die zentrale Kontrollstation befindet sich in Weinan, Provinz Schansi.

Zentren

Die Raumfahrt-Missionen mit ihren verschiedenen Satelliten-Nutzlasten heben je nach geplanter Umlaufbahn von drei verschiedenen Startzentren in China ab, die in langen Jahren der Entwicklung mit allen erforderlichen Infrastruktur-Anlagen ausgestattet wurden, wie z.B. Starttürmen, Treibstoff-Lagern, Kontrollbunkern, Bahnverfolgungs- Antennen und Telekommunikations-Einrichtungen. Die drei Startzentren sind das Startzentrum Jiuquan, das Startgelände Xichang und das Startgelände Taiyuan/ Wuzhai.

Satelliten

Schon 1965 gab es konkrete Pläne für den Bau eines chinesischen Satelliten, durch die Kulturrevolution aber um Jahre verzögert. Erst 1968 wurde die "Chinesische Akademie für Weltraum-Technik" gegründet, und schon am 24.04.70 gelang der Start des ersten chinesischen Satelliten mit beachtlichen 173kg Gewicht. Der am 03.03.71 gestartete zweite Trabant wog schon 220kg, und die Datenübertragung der wissenschaftlichen Sensoren funktionierte bis zum Absturz 1979. Mit dem nächsten Satellitenstart am 26.11.75 durch die neue Rakete CZ-2C bewies China erstmals seine Fähigkeit, eine Nutzlast nach einigen Tagen geziehlt zur Erde zurückzuholen, wie es für die belichteten Filmkassetten von Aufklärungs-und Erderkundungs-Satelliten erforderlich ist. Ein weiterer wichtiger Erfolg der chinesischen Raumfahrt-Techniker folgte am 20.09.81 mit dem Start von erstmals drei Satelliten gleichzeitig. Am 08.04.84 schließlich brachte China seinen ersten experimentellen Nachrichten- Satelliten auf die geosynchrone Umlaufbahn.

Raketen

Die Grundlage für Chinas Raumfehrt-Trägerraketen bildeten in dem 50er Jahren die von der Sowjetunion überlassenen militärischen Projektile, wie z.b. die bekannte SS-4. Zunächst wurde diese Technologie unter militärischen Aspekten vorangetrieben. Alle chinesischen Raumfahrt-Trägerraketen arbeiten mit den hypergolen (also selbstzündenden) Treibstoffen Stickstoff-Tetroxyd und Unsymmetrisches Dimethyl-Hydrazin (UDMH), die relativ leicht zu handhaben sind. 1984 kam die erste kryogene hochenergetische Raketen-Oberstufe mit den Treibstoffen Wasser-/ Sauerstoff zum Einsatz. Am 21.November 1999 schlug China ein neues Kapitel in seiner Raumfahrt-Geschichte auf mit dem gelungenen Start einer Astronauten-Kapsel. Nach einem Dutzend Erdumkreisungen landete die Kapsel sicher. Auch wenn bei diesem Test noch kein Mensch an Bord war, so hat das Projekt international viel Aufmerksamkeit gefunden.

Wernher von Braun

Wernher von Braun

Portrait: Wernher von Braun

Über Wernher von Braun

Allgemeine Daten:

Wernher von Braun wurde am 23. März 1912 in Wirsitz (heute Wyrzysk, Polen (damalig Deutschland)) geboren. Er war der zweite von drei Söhnen von Freiherr Magnus von Braun und Freiherrin Emmy von Quistorp. Seine Frau war Maria von Quistorp von Braun und seine Kinder hießen Iris, Magrit und Peter. Von Braun hatte viele Interessen darunter Raketen, Astronomiie, Familie, Lesen, Fliegen, Poesie, Musik und Schreiben. Am 16. Juni 1977 starb er in Alexandria, Virginia.

Wernher von Braun war einer der ersten und führenden Raketenentwickler der Welt und eine wichtige Persönlichkeit der Raumfahrt. Er studierte an der Universität Berlin und promovierte dort 1934. Von 1937 bis 1945 war von Braun technischer Direktor des Raketenforschungszentrums in Peenemünde. Dort leitete er die Entwicklung der Flüssigkeitsrakete A4, dem Vorläufer der V2. Im Jahr 1945 kam von Braun in die USA und wurde im Rahmen des amerikanischen Raketenprogramms technischer Berater an den White Sands Proving Grounds in New Mexico. 1950 versetzte man ihn nach Huntsville (Alabama). Dort leitete er zehn Jahre das Redstone-Missile-Programm. 1955 nahm von Braun die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Ab 1960 arbeitete er als leitender Angestellter am George C.Marshall Space Flight Center (NASA-Raumfahrtzentrum) in Huntsville. Er gab die entscheidenden Impulse zur Entwicklung der Saturn-V-Trägerrakete. Diese kam später zusammen mit dem Apollo-Raumschiff im bemannten Mondlandeprogramm zum Einsatz.

 

Von Braun: frühes Leben

Schon ihn seinen frühen Lebensjahren war er schon immer ein Visionär. Seine Interessen führten ihn dazu viele Pfade zu erkunden. Er komposierte schon in jungen Jahren Musik und baute alte Autoteile in neue Autos ein. Als ein Resultat seiner zeitaufwendigen Bauerei flog er in Mathematik und Physik durch. Jedoch war es seine Entscheidung Raketen zu erforschen und das machte ihn zu einen wichtigen Impuls der Raumfahrtgeschichte. Dachdem er Herman Oberth's "Rocket into Planetary Space" las und ein Teleskop von seiner Mutter bekommen hat, entschloss er sich der Raumfahrt zuzuwenden. Von Braun's natürliche Führungskraft und seine Entschlossensheit inspirierte andere. im Jahre von 16 organisierte er ein Observations Ingenieur Team. Sie bauten ihn ihrer Freizeit ein komplettes Observatorium. Später ging von Braun dann an die Universität Berlin und begann dort seine Arbeiten an Flüssigkeitraketen.

 

Von Braun: Zeit in Deutschland

In den frühen 1930's enstanden viele Raketenclubs. In einem Club den "Verein für Raumschifffahrt" war Wernher von Braun Mitglied. Etwa zur selben Zeit suchte das deutsche Militär eine Waffe die nicht die Bestimmungen des Versailler Vetrages brach und Deutschland verteitigt. Walter Dornberger (Artillerie Caiptan) suchte Clubs die eine funktionierende Rakete baute. Von Braun gelang es eine zu bauen. Dornberger war beeindruckt von von Braun und bietete ihm an die militärische Raketen-Artillerie Einheit anzuführen. Im Jahre 1934 hatten von Braun und Dornberger ein Team von 80 Raketen-Ingenieuren in Kummersdorf (nahe Berlin). Jedoch reichte bald Kummersdorf nicht mehr aus. Ihn Peenemünde war von Braun von 1937 bis 1945 technischer Direktor des Raketenforschungszentrums. Dort leitete er die Entwicklung der Flüssigkeitsrakete A4, dem Vorläufer der V2.

V-2 Rocket

 

Von Braun: Transfer zu den U.S.

Am 20. Juni 1945 kam es zum Transfer von Braun und seinen Raketenspezialisten. Insgesamt 126 Peenemünder und von Braun worden nach Fort Bliss, Texas versetzt, eine große Armybasis etwas nördlich von El Paso, unter dem Kommando von Major James P. Hamill. Sie durften das Fort allerdings nicht ohne Eskorte verlassen, sie galten als "PoPs", Gefangene des Friedens. Während dieser Zeit heiratet er die 18-jährige Maria von Quirstorp am 1. März 1947. Im Dezember 1948 wird von Braun's erste Tochter Iris, im Hospital von Fort Bliss, geboren.

 

Von Braun: Beginn der Raumfahrt

1950 wurde von Braun und sein Team nach Huntsville, Alabama versetzt. Dies war sein Wohnort für 20 Jahre. Zwischen 1950 und 1960 wurde dabei die Redstone Rakete entwickelt. Am 14. April 1955 erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft. In seinen Vision veröffentlich er sein Konzept zu einer Raumstation im "Collier's Magazine". Außerdem arbeitete er mit Disney an drei Filmen über Raumfahrt, um so mehr Interesse für die Zukunft für Raumfahrt zu gewinnen. Als Direktor der "Development Operations Division of the Army Ballistic Missile Agency "(ABMA) entwickelte von Braun's Team die Jupiter-C, eine modifizierte Redstone Rakete. Mit dieser Rakete wurde der erste Satelit der westlichen Hemisspähren, Explorer 1, am 1. Januar 1958 ins All geschossen.
Am 29. Juli 1958 wurde die NASA gegründet. Zwei Jahre später eröffnet die NASA das neue "Marshall Space Flight Center" in Huntsville und transferierte von Braun und sein ABMA Team zur NASA. Dr. von Braun war der erste Direktor des Centers von Juli 1960 bis Februar 1970.

 

Von Braun: weitere Entwicklung der Raumfahrt

Das vorrangige Ziel des Marshall Space Flight Center war die Entwicklung der Saturn Rakete, welche es möglich machen sollte Austronauten zum Mond zu befödern. Und von Braun's Traum wurde war. Am 16. Juli 1969 gelang Apollo 11 eine Mondlandung, dabei wurde Apollo 11 von einer Saturn V befödert.
Nach dem Apollo Programm beföderte die Saturn 1B, entwickelt unter der Führung von Dr. Wernher von Braun, die erste Raumstation, die Skylap, in den Orbit. Letze Verwendung fand die Saturn bei der Appolo-Soyus Mission im Jahre 1975. 1970 zogen von Braun und seine Famalie von Huntsville nach Washington D.C. und Dr. von Braun arbeite weiter für NASA.
Am 16. Juni 1977 starb Wernher von Braun in Alexandria, Virginia, und hinterlies seine Frau, 3 Kinder, 2 Brother und ein Vermächtnis von Visionen, Widmungen und Leistungen.

 

Von Braun: Bilder-Galarie

Eisenhower Disney Von Braun's Familie Observatory of the Rocket City Astronomical Association  Dr. Hermann Oberth Peenemunde

von T.  N. Klasse 10 (Oktober 2002)
Quellenangabe:

Microsoft(R) Encarta(R) 98 Enzyklopädie.

http://liftoff.msfc.nasa.gov/Academy/History/vonBraun/vonBraun.html

Das Apolloprogramm

Das Apolloprogramm

"EIN KLEINER SCHRITT FÜR EINEN MENSCHEN, ABER EIN GROSSER SCHRITT FÜR DIE MENSCHHEIT."


Neil Armstrong, 20. Juli 1969

Apollo 1
Mannschaft von links nach rechts: Edgar White, Command Pilot Virgil "Gus" Grissom und Commander Roger Chaffee. Ein tragisches Unglück überschattete am 27.01.1967 die amerikanische Raumfahrt. Die Astronauten Virgil Grissom(m.), Edward White(l.) und Roger Chaffee(r.) kamen in Ihrer Apollo-Kapsel auf der Startrampe 34 von Kap Kennedy im Feuer ums Leben.
Was war passiert ? Um 13.00 Uhr (amerikanische Ostzeit) bestiegen die Astronauten die Apollo-Kapsel für eine Routineübung, bei der ein Countdown simuliert wurde. Diese Übungen dienten als Vorbereitung für den am 21.02.1967 anstehenden ersten Start eines bemannten Apollo-Raumschiffs auf einer Saturn 1B. 20 Minuten später vernahm Grissom einen eigenartigen Geruch in der Sauerstoffatmosphäre. Der Countdown wurde unterbrochen und die Besatzung untersuchte eine Probe des Sauerstoffs. Da die Analyse zu keinem Ergebnis führte, wurde der Countdown fortgesetzt. 4 Stunden und 40 Minuten nach dem Einstieg gab es plötzlich Probleme mit der Sprechverbindung zwischen Besatzung und Startmannschaft. Aus diesem Grunde wurde der Countdown nochmals unterbrochen, aber schon bald wieder fortgesetzt, obwohl zu diesem Zeitpunkt der Fehler nicht gefunden wurde. 5 Stunden und 30 Minuten nach dem Einstieg, um 18.30 Uhr Ostzeit, begann der simulierte Start.
In der nächsten Minute stieg der Sauerstoffverbrauch der Astronauten plötzlich an. Auch die Herztätigkeit von White ging steil nach oben. Die Sauerstoffanzeige zeigte den höchsten Wert auf der Skala an. Es war 18.31 Uhr. 5 Sekunden später schrie eine Stimme (wahrscheinlich Chaffee) "Feuer, ich rieche Feuer" und 2 weitere Sekunden später hörte man "Feuer im Raumschiff, lasst uns raus, wir verbrennen". Der Innendruck der Raumkapsel stieg so hoch an, dass Feuer und Rauch nach außen drangen. Bis die ersten Männer der Startmannschaft die Raumkapsel erreichten, vergingen 5 Minuten. Aber es war zu spät. Die Astronauten erstickten in den Flammen.
Sie atmeten in einer reinen Sauerstoffatmosphäre. Ein Funke genügte nun, um das Innere der Raumkapsel in Brand zu setzen. Natürlich war den Wissenschaftlern klar, dass reiner Sauerstoff voller Gefahren steckte. Bei reinem Sauerstoff kann aber der Innendruck eines Raumschiffs bis zu 1/3 des Normaldrucks, wie man ihn auf der Erde kennt, herabgesetzt werden und Sauerstoff ist das einzige, was der Mensch zum atmen braucht. Ein Gemisch von Sauerstoff und Stickstoff würde den Innendruck der Apollo- Kapsel so weit erhöhen, dass deren Festigkeit und damit das Gewicht größer sein müsste. Ein Sauerstoff-Helium Gemisch hätte zwar einen ähnlichen Effekt wie reiner Sauerstoff, aber die Übergangsphase von diesem Gemisch auf die gewohnte Sauerstoff-Stickstoff Atmosphäre kann nur langsam erfolgen. Das sofortige Öffnen einer Raumkapsel im Notfall, wäre dann für die Insassen ebenfalls tötlich.
Es gab aber auch noch mehr mögliche Ursachen, die der von Präsident Jonson einberufene Untersuchungsausschuss zu Tage brachte:
- bei den elektrischen Leitungen wurden Fehler gefunden.
- Kurzschlüsse wurden festgestellt.
- die Einstiegsluke ließ sich nicht schnell genug öffnen.
- der Funkkontakt zum Raumschiff war mangelhaft.

Die unbemannten Missionen
Nach dem verheerendem Feuer in der Apollo 1 Kapsel am 27.01.1967 war es um die amerikanische Raumfahrt still geworden. Ursprünglich sollten die Astronauten Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee drei Wochen später mit der Saturn 1B (Nr. AS 204) in die Erdumlaufbahn gebracht werden. Jetzt sollte dieser Flug aber erst in 21 Monaten stattfinden. Die Öffentlichkeit fragte sich, ob es nicht Wichtigeres gäbe, als eine Landung auf dem Mond. Dennoch ruhten die Techniker der NASA in diesen zwei Jahren nicht. Sie setzte auf unbemannte Testflüge, dessen Ergebnisse aber kaum von der Öffentlichkeit gewürdigt wurde. Vor der Brandkatastrophe hat es bereits drei Testflüge mit der Saturn 1 B gegeben, die man normalerweise als Apollo 1, 2 und 3 bezeichnet hätte. Zu Ehren der getöteten Astronauten wurde aber erst das vierte Raumschiff Apollo 1 genannt. Am 09. November 1967, pünktlich um 7.00 Uhr amerikanischer Ostzeit, hob zum ersten mal eine Saturn V von der Sartrampe 39 A ab. 135 Sekunden später schaltete sich das Innere von fünf Triebwerken der ersten S-IC-Stufe aus. 15 Sekunden danach erloschen auch die äußeren Triebwerke. In einer Höhe von ca. 65 Kilometern trennte sich dann die erste Stufe von der Zweiten (S-II), die wiederum nach 520 Sekunden ausbrannte. Nachdem eine Höhe von 191 Kilometer erreicht war, stellte die dritte S-IVB-Stufe ihren Brennvorgang ein. Die Nutzlast - ein unbemanntes Apollo-Raumschiff - befand sich nun in der Umlaufbahn. Nach zwei Erdumkreisungen wurde das Triebwerk noch einmal gezündet und so wurde Apollo 4 auf eine Höhe von 18340 Kilometer gebracht. Anschließend trennte sich die Apollo-Kapsel mit dem Versogungsmodul von der dritten Stufe und flog jetzt - angetrieben vom eigenem Triebwerk - in Richtung Erde, wo sie dann mit einer Geschwindigkeit von 40000 Kilometer pro Stunde in die Atmosphäre eindrang und im Stillen Ozean niederging. Mit diesem erfolgreichen Test kam man der Landung auf dem Mond ein großes Stück näher. Aber es sollten noch weitere Tests folgen. Am 22. Januar 1968 wurde auf der Spitze einer Saturn 1B (Nr. AS 204) Apollo 5 in die Erdumlaufbahn gebracht. Diese Rakete war ursprünglich für die erste bemannte Apollo-Mission vorgesehen, die zwei Jahre zuvor stattfinden sollte. Es war der vierte Flug dieses Raketentyps und die erste Erprobung einer Mondfähre, die ebenfalls mitgeführt wurde. Der Flug der Saturn 1B verlief ohne Probleme. Nach der Abtrennung der Mondfähre wurde das Landetriebwerk automatisch gezündet. Da der Schub aber zu langsam aufgebaut wurde, schaltete der Computer das Triebwerk bereits nach ca. 4 Sekunden ab. Deshalb wurde die Zündung von der Bodenkontrolle nochmals manuell eingeleitet. Das Triebwerk brannte daraufhin über 33 Sekunden lang. Anschließend löste sich die Auftiegsstufe von der Landestufe und stieg bei einer Brenndauer von ca. 60 Sekunden weiter in die Höhe. Nach einer zweiten Zündung brach allerdings der Funkkontakt ab, so daß die Mission damit vorzeitig beendet war.
Drei Monate später, am 4. April 1968, startete zum zweiten mal eine Saturn V (Nr. AS 502) und brachte Apollo 6 in eine Erdumlaufbahn. Der Flug verlief aber nicht so problemlos wie man es sich erhofft hatte. Nach der Trennung der ersten S-IC-Stufe, schalteten gleich zwei Triebwerke der zweiten S-II-Stufe nacheinander zu früh ab, so daß die Brenndauer der restlichen Triebwerke verlängert werden mußte. Damit wurde zwar die Parkbahn erreicht, daß Triebwerk der dritten S-IVB-Stufe brannte anschließend jedoch ebenfalls zu kurz und konnte nicht erneut gezündet werden. Die angestrebte Flughöhe von 22000 Kilometer konnte somit auf diese Weise nicht erreicht werde. Erst die verlängerte Brenndauer des Triebwerk vom Kommandomodul brachte Apollo 6 auf eine Höhe von über 22000 Kilometer. Anschließend wurde die Apollo Kapsel auf die Erde ausgerichtet und das Triebwerk des Kommandomoduls nochmals gezündet. Wegen der verlängerte Brenndauer bei der ersten Zündung, reichten die Treibstoffreserven jedoch nicht mehr aus, um das Raumschiff auf die angestrebte Geschwindigkeit zu bringen, so daß der Hitzeschild-Test, für den eine höhere Geschwindigkeit notwendig war, ausfiel. Mit einer Verspätung von 34 Minuten ging die Apollo-Kapsel im Pazifischen Ozian nieder und wurde vom Flugzeugträger "Okinawa" geborgen. Die Ursache der Probleme mit den Triebwerken lag hauptsächlich an zu hohe Schwingungen beim Flug der Rakete, wodurch einzelne Treibstoffleitungen abrissen. Außerdem waren beim zweiten Triebwerk der S-II-Stufe Stromleitungen falsch verkabelt.
Apollo 7
Kommandant: Walter M. Schirra
Pilot der Kommandokapsel: Donn F. Eisele
Pilot der Mondfähre: Walter Cunningham
Am 11.Oktober 1968, fast 2 Jahre nach der Brandkatastrophe von Apollo 1, stand eine Saturn 1B Rakete auf der Startrampe 34 bereit, um die Astronauten Walter M. Schirra, Walter Cunningham und Don F. Eisele in ihrem Apollo 7 Raumschiff in eine Umlaufbahn zu bringen. Der Start erfolgte um 11:02 Uhr amerikanischer Ostzeit mit einer dreiminutigen Verspätung. Es war die erste amerikanische Drei-Mann-Mission. Der fast elftägige Flug war ein Erfolg, wenn man davon absieht, daß Schnupfen und Magenschmerzen den Astronauten Schirra und Cunningham zu schaffen machten. Auch der zeitlich gedrängte Arbeitsplan veranlaßte Walter Schirra dazu, eine geplante Fernsehübertragung zu verschieben
Drei Stunden nach dem Eintritt in die Erdumlaufbahn, stießen die Astronauten die zweite Stufe der Saturn 1B von ihrem Raumschiff ab. Es folgte ein Formationsflug mit dieser Stufe in einem Abstand von 15 Meter. Dann trennten sie sich zunächst von ihr. Am 2. Tag wurde das Triebwerk des Versorgungsmoduls gezündet, um in eine höhere Umalufbahn zu gelangen. Wiederum erfolgte eine Annäherung mit der zweiten Stufe. Auf diese Weise sollte ein Rendevous mit der Mondfähre simuliert werden. In den folgenden Tagen standen dann Fernsehübertragungen, Ortungsaufgaben und das Fotografieren von ausgesuchten Gebieten auf der Erde auf dem Programm. Am 22. Oktober wasserte das Raumschiff ca. 30 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Allerdings tauchte dabei die Spitze unter Wasser. Aber auf diesem Umstand waren die Astronauten vorbereitet.
Apollo 11
Kommandant: Neil Armstrong
Pilot der Kommandokapsel: Michael Collins
Pilot der Mondfähre: Edwin Aldrin

Name der Kommandokapsel: Columbia
Name der Mondfähre: Eagle
Am 16. Juli 1969 begann eines der größten Abenteuer der Menschheit: Die Landung von Menschen auf dem Mond. Ca. 1 Millionen Zuschauer haben sich in Brevard Country eingefunden, um den Start von Apollo 11 mit den Astronauten Niel Armstrong, Michael Collins und Edwin Aldrin direkt mitzuerleben.
Pünktlich um 9.32 Uhr amerikanischer Ostzeit hob die Saturn V von der Rampe 39 A ab. Nachdem die erste und zweite Stufe der Rakete ausbrannten, arbeitete die 3. Stufe noch zweieinhalb Minuten lang, bis der Bordcomputer sie nach erreichen der Umlaufbahn abschaltete. In den folgenden 2 Stunden und 20 Minuten wurden die Bordsysteme überprüft und die Vorbereitungen für die zweite Zündung der dritten Stufe getroffen. Durch diese Zündung wird das Raumschiff aus seine Umlaufbahn geschoben. Weitere 24 Minuten später war es dann soweit: Nach anderthalb Erdumläufen zündete das Triebwerk, brachte Apollo 11 auf Fluchtgeschwindigkeit und setzte den genauen Kurs zum Mond. Ab 12.48 Uhr (3 Stunden und 16 Minuten nach dem Start) erfolgten die Manöver, die bei Apollo 9 in der Erdumlaufbahn und bei Apollo 10 in der Kursbahn zum Mond erprobt wurden:
Trennung des Raumschiffs "Columbia" von der 3. Stufe, in der sich die Mondfähre befindet.
Drehung des Raumschiffs um 180 Grad bei einem Abstand von 30 Meter.
Annäherung an die dritte Stufe bzw. Mondfähre "Adler".
Ankopplung der Mondfähre.
Nachdem Collins den Kriechtunnel zwischen den beiden Fahrzeugen mit Luft unter Druck gesetzt hatte und einige Bordsysteme der Mondfähre in Betrieb nahm, zog er diese mit Hilfe der Steuerdüsen um 13.42 Uhr aus der dritten Stufe heraus. 30 Minuten später erfolgte ein Ausweichmanöver mit der dritten Stufe, indem Collins das Triebwerk des Versorgungsmoduls für ca. 3 Sekunden zündete. Anschließend wurde das Raumschiff in eine Drehung um die Längsachse versetzt, um eine einseitige Erwärmung durch die Sonne zu verhindern. 13 Stunden und 30 Minuten nach dem Start durften die Astronauten eine Schlafpause einlegen. So bereiteten sie sich auf die Nachtruhe vor und schliefen eine halbe Stunde später ein.
Am zweiten Tag, um 10.30 Uhr (25 Stunden nach dem Start), hatte Apollo 11 die Hälfte der Strecke (192000 km) zurückgelegt. Um 12.17 Uhr (26 Stunden und 45 Minuten nach dem Start) wurde eine Kurskorrektur vorgenommen, und zwar so genau, daß die zwei nächsten Korrekturen entfallen konnten. Nach einer Überprüfung der Bordsysteme und einigen Navigationsmessungen, wurde in den Abendstunden eine von mehreren Fernsehübertragung gesendet. Das Raumschiff hatte eine Strecke von 230000 km zurückgelegt, als um 22.32 Uhr eine weitere Schlafperiode für die Astronauten begann.
Zwei Tage später, am Samstag den 19. Juli 1969 um 13.10 Uhr betrug die Entfernung zum Mond nur noch 788 km. Am Vortag waren Armstrong und Aldrin noch in die Mondfähre übergewechselt, um die Systeme und Instrumente zu überprüfen. Es ist 13.13 Uhr (75 Stunden und 41 Minuten nach dem Start), als Apollo 11 hinter dem Mond verschwindet und die Funksignale ausbleiben. Die Kombination Mondfähre-Mutterschiff fliegt nun rückwärts, als um 13.20 Uhr das Haupttriebwerk für eine erste Abbremsung gezündet wird. Apollo 11 befindet sich nun in einer elliptischen Bahn. Um eine nahezu kreisrunde Umlaufbahn zu erreichen wird das Triebwerk ein zweites mal gezündet. Nach diesem erfolgreichen Manöver fliegt Apollo 11 nun in einer Höhe von 90 bis 121 km über der Mondoberfläche.
Es ist der 20. Juli 1969, der Tag der Landung auf dem Mond. Um 8.52 Uhr (95 Stunden und 20 Minuten nach dem Start) wechseln Edwin Aldrin und Niel Armstrong in die Mondfähre über. Navigations- und Kommunikationssysteme, Luftversorgung und Klimaanlage werden überprüft. Vier Stunden später werden die Landebeine ausgefahren. Dann, um 13.45 Uhr erfolgt die Trennung der Mondfähre von der Kommadokapsel. Langsam entfernen sich die Raumfahrzeuge voneinander.
Um 15.08 Uhr (101 Stunden und 36 Minuten nach dem Start) beginnt das Abstiegsmanöver der Mondfähre. Das Triebwerk zeigt nun in Flugrichtung und wird für ca. 30 Sekunden gezündet. Dadurch wird die Fähre in eine elliptische Bahn geschoben und nähert sich immer mehr der Mondoberfläche. Beide Manöver, die Trennung und der Abstieg, finden hinter dem Mond statt. Um 16.00 Uhr gibt es Schwierigkeiten mit der Sprechverbindung. Es wird empfohlen die Fähre um 10 Grad nach rechts zu schwenken. Fünf Minuten später erfolgt die zweite Zündung für den Abstieg. Gleichzeitig wird ein Radar eingeschaltet, mit dessen Hilfe die Mondfähre automatisch landen soll. Nach 3 Minuten und 39 Sekunden Brenndauer beträgt die Höhe zur Mondoberfläche 14 km. Der Landeplatz liegt noch 231 km entfernt. Etwas später - die Höhe liegt jetzt bei 8230 m - löst der Computer die Alarmmeldungen Nr. 1201 und 1202 aus. Der Computer ist überlastet. Dennoch bestätigt Housten, daß die Meldungen ignoriert werden können. 8 Minuten und 26 Sekunden nach der Zündung liegt die Höhe bei 2300 m und die vom Computer berechnete Landestelle ist zum erstenmal sichtbar. Da sich dort aber ein großen Krater befindet, muß Armstrong die Fluglage von Hand korrigieren und der Computer eine neue Landestelle berechnen. Wegen der Alarmmeldungen verzögern sich aber die Berechnungen. Die Mondfähre sinkt weiter. Bei 150 m Höhe ist die Landestelle ca. 600 m entfernt. Das Landemanöver droht problematisch zu werden. Ihm stehen noch für 85 Sekunden Treibstoffreserven zur Verfügung. Bis zur völligen Entleerung des Tanks dauert es noch ca. 114 Sekunden. Da die vom Computer ermittelten Werte zu einer Landung in den zerklüfteten Krater führen würde, muß Armstrong nach einer besseren Landestelle Ausschau halten. Der Treibstoffvorrat wird knapp. Er greift in die halbautomatische Steuerung ein und fliegt mit einer höheren Geschwindigkeit als geplant über den Krater hinweg. Die Flugkontrolle übermittelt erste Treibstoffwarnungen. Der Pulsschlag von Armstrong steigt auf 156 Schläge pro Minute. Nachdem die Mondfähre den Krater hinter sich gelassen hat, liest Aldrin die Höhe und die Sinkgeschwindigkeit von den Instrumenten ab. Bei 1,70 m leuchten Signallampen auf, die den Kontakt der Fühlsonden mit dem Boden anzeigen. Zwei Sekunden später wird das Triebwerk abgestellt. Eine weitere Sekunde später setzt die Fähre auf und Armstrong übermittelt die Nachricht zur Flugkontrolle:
"Hier Basis Tranqullitatis, der Adler ist gelandet." ("Tranquility Base here. The Eagle has landed")
Es ist 16.17 Uhr, 102 Stunden und 45 Minuten nach dem Start. Noch ist nicht sicher, ob die beiden Astronauten bleiben dürfen. Als nächstes erfolgt die technische Überprüfung der Geräte. Eineinhalb Stunden später erfolgt die Nachricht aus Housten: Ihr könnt bleiben, der Ausflug auf dem Mond ist genehmigt, und zwar vier Stunden früher als geplant. Um 19.43 Uhr legen Neil Armstrong und Edwin Aldrin ihre Raumanzüge an. Dieser Vorgang dauert zwei Stunden, 40 Minuten länger als geplant. Die Sauerstoffzufuhr erfolgt jetzt aus dem Tornister auf den Rücken der Astronauten. Nachdem nochmals alle Geräte überprüft sind, wird ein Ventil geöffnet und die Atmosphäre im inneren der Mondfähre entweicht nach draußen. Um 22.39 Uhr öffnet Neil Armstrong die Luke der Fähre. Kniend und mit den Füßen voran, kriecht er vorsichtig auf den Balkon der Mondfähre. Dabei achtet Aldrin darauf, daß Armstrong nicht mit seinem Tornister anstößt. Dann beginnt der Abstieg an der Leiter. Auf der zweiten Stufe angekommen, betätigt er ein Seil, das eine Fernsehkammera ausfahren läßt. Das Bild steht zunächst auf den Kopf, einige Sekunden später sieht man Armstrong aber richtig herum im inneren des Landetellers stehen. Noch hat er mit seinen Füßen den Mondboden nicht berührt. "Ich bin jetzt am Fuß der Leiter", sagt er. "Die Fußteller sind nur 3 - 5 Zentimeter eingesunken. Aus der Nähe betrachtet, erscheint die Oberfläche feinkörnig wie Pulver. Ich steige jetzt vom Landemodul herunter." Es ist 22.56 Uhr und 109 Stunden, 20 Minuten nach dem Start. Neil Armstrong betritt mit dem linken Fuß als erster Mensch den Mond und richtet wohl den bekanntesten Satz in der Raumfahrtgeschichte an die Welt:
"Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit". ("That is one small step for a man, one giant leap for mankind") Er hält sich zunächst noch an der Leiter fest, um festzustellen, ob er sein Gleichgewicht halten kann. Er sagt: "Die Oberfläche ist fein und pulverig. Ich kann sie mit der Schuhspitze abheben, sie klebt in mehreren Schichten an meinen Stiefeln." Nachdem er sicherer geworden ist, wagt er seine ersten Sprünge. Mit einer Kamera macht er erste Fotografien und sammelt mit Hilfe einer Schaufel Staub- und Gesteinsproben ein, die er in einem Behälter deponiert. 15 Minuten nachdem Armstrong die Mondfähre verlassen hat - um 23.11 Uhr - kriecht Aldrin durch die Luke der Mondfähre auf die Leiter. Als er unten ankommt, hält er sich an ihr fest und springt nochmals auf die erste Stufe zurück. Dann betritt er als zweiter Mensch den Mond. Anschließend inspizieren Armstrong und Aldrin die Mondfähre und stellen fest, daß das Triebwerk keine Spuren hinterlassen hat. Sie enthüllen eine Gedenktafel, die sich an einem Landebein der Fähre befindet. Neben den Unterschriften der drei Astronauten sowie der Unterschrift des Präsidenten Richard Nixon trägt sie folgenden Text: "Hier setzten Menschen vom Planet Erde erstemalig den Fuß auf dem Mond, Juli 1969, A. D. Wir kamen in Frieden für die gesamte Menschheit. Danach stellt Armstrong die Fernsehkammera auf ein Stativ und richtet sie nach einigen Panorama-Aufnahmen auf die Mondfähre, wo die Astronauten dann in ihrer unmittelbaren Nähe einige Experimente (Solar Wind Composition Experiment) durchführen und die amerikanische Flagge aufstellen. Millionen von Menschen können anschließend miterleben, wie Aldrin immer wieder auf die Kamera zukommt und dabei unterschiedliche Fortbewegungsvarianten ausprobiert, wobei sich der "Kängeruh-Schritt" als die beste Methode erweist. Um 23.47 Uhr bittet die Flugkontrolle die beiden Astronauten vor die Kamera. Es wurde inzwischen eine Sprechverbindung mit dem Präsidenten hergestellt. Armstrong und Aldrin stellen sich neben die amerikanische Flagge und hören die Stimme von Richard Nixon. Er sagt unter anderem: "Hallo Neil und Buzz! Ich spreche zu Ihnen aus meinem Büro im weißen Haus. Dies ist wohl der bedeutendste Telefonanruf, der jemals geführt wurde. Ich finde nicht die Worte, Ihnen zu sagen, wie stolz wir darauf sind, was Sie getan haben. Ich bin sicher, daß Sie gemeinsam mit uns Amerikanern erkennen, welch große Leistung das ist." Mit bewegter Stimme antwortete Armstrong: "Danke Mr. Präsident. Es ist für uns eine große Ehre hier zu sein, als Repräsentanten nicht nur für die Menschen der Vereinigten Staaten, sondern auch für die friedvollen Menschen aller Nationen." Anschließend setzen beide Astronauten ihre Arbeit fort. Sie sammeln weitere Bodenproben ein und stellen einen Seismometer und einen Leserreflektor auf. Nach 2 Stunden und 25 Minuten werden beide mehrmals aufgefordert in die Mondfähre zurückzukehren. Zuerst steigt Edwin Aldrin um 0.56 in die Fähre und zieht an einem Seil die Bodenproben hinauf. Eine viertel Stunde später, um 1.09 Uhr, folgt ihm Neil Armstrong und schließt eine Minute später die Luke hinter sich. Der Mondausflug hat insgesamt 2 Stunden und 31 Minuten gedauert. Zuerst erhöhen sie den Innendruck der Kabine und sammeln in den folgenden Stunden alle entbehrlichen Geräte zusammen (u. a. Tornister, Überschuhe, Kamera) um sie dann - nachdem sie ihren Raumhelm wieder aufgesetzt haben und den Innendruck ein zweites mal entweichen lassen - auf die Mondoberfläche zu werfen. Nach dieser Arbeit beginnt für die Astronauten wieder eine Ruhepause von sieben Stunden. Am nächsten Tag werden die Vorbereitungen für den Aufstieg in die Umlaufbahn getroffen. Um 13.54 Uhr (124 Stunden und 22 Minuten nach dem Start) wird das Triebwerk des oberen Teils der Mondfähre gezündet und trennt dieses von der Landestufe ab. Drei Stunden und vierzig Minuten später koppelt das Mutterschiff wieder an die Mondfähre an. Einige Zeit später, nachdem Armstrong und Aldrin zu ihrem Kollegen Collins übergewechselt sind, wird die Mondfähre abgestoßen. Dann, um 0.30 verschwindet das Raumschiff zum letzten mal hinter den Mond, um ca. 25 Minuten später das Triebwerk zu zünden, mit dessen Hilfe sie in die Rückkehrbahn zur Erde gelangen. Im Vergleich zum Hinflug ist auf dem Rückflug nicht mehr viel zu tun. Zunächst haben insbesondere Armstrong und Aldrin Gelegenheit sich richtig auszuschlafen, denn das innere der Mondfähre ist alles andere als bequem, da es dort keine Möglichkeit gibt sich richtig auszustrecken. Ansonsten erfolgt neben Navigationsmessungen und Fernsehübertragungen noch ein Korrekturmanöver, wieder so genau, daß weitere Manöver entfallen können. Am 24. Juli 1969 landet Apollo 11 ca. 20 Kilometer vom Bergungsschiff "Hornet" entfernt im Pazifik, wo die Astronauten zunächst von einem Helikopter aufgenommen werden. Anschließend betreten sie das Bergungsschiff in Schutzanzügen, um eventuelle Bakterien zurückzuhalten, die sie vom Mond mitgebracht haben könnten. Sie steigen in eine mobile Quarantänestation, wo sie von Nixon über ein Mikrofon begrüßt werden. Der gesamte Flug dauerte 8 Tage, 3 Stunden, 17 Minuten und 22 Sekunden.
Apollo 13