Interkosmos

Interkosmos

Es gab insgesamt 9 Interkosmosmissionen. Die Interkosmosmissionen waren Raumflugmissionen der Russen, auf denen auch Astronauten anderer sozialistischer Länder anwesend waren. Alle Interkosmosmissionen waren Sojusmissionen, doch nicht alle Sojusmissionen gehörten auch zum Interkosmosprogramm. Hier eine Liste der Interkosmosflüge:

 

Interkosmosflug:
=
Sojusflug:
Besatzung:
Starttermin:
Landetermin:
1.
=
28
Ein Russe und ein Tschechoslowake
02.03.1987
10.03.1987
2.
=
30
Ein Russe und ein Pole
27.06.1987
05.07.1987
3.
=
31
Ein Russe und ein Deutscher
26.08.1987
03.09.1987
4.
=
33
Ein Russe und ein Bulgare
10.04.1979
12.04.1979
5.
=
36
Ein Russe und ein Ungar
26.05.1980
03.06.1980
6.
=
37
Ein Russe und ein Vietnamese
23.07.1980
31.07.1980
7.
=
38
Ein Russe und ein Kubaner
18.09.1980
26.09.1980
8.
=
39
Ein Russe und ein Mongole
22.03.1981
30.03.1981
9.
=
40
Ein Russe und ein Rumäne
14.05.1981
22.05.1981

Ich will mich hier lediglich mit der 3. Interkosmos-Mission, also die 31. Sojusmission beschäftigen. Denn auf dieser war ein Deutscher, der erste Deutsche überhaupt im All. Wie sicher einige geneigete Leser wissen werden, handelte es sich in diesem Fall sogar um einen Menschen aus der Region: dem Vogtland. Also war die DDR der BRD voraus, sie hatte es geschafft, ihren Astronauten eher ins All zu bringen, als die BRD.
Sigmund Jähn Sein Name war Sigmund Jähn. Er wurde am 13. Februar 1973 in Morgenröthe-Rautenkranz geboren. Später war er bei den Luftstreitkräften der UdSSR und nahm 1976-1978 an einer Kosmonautenausbildung im "Sternenstädtchen" bei Moskau teil.
Dann ging er am 26.08.1987 "in die Luft", kehrte am 3.09. desselben Jahres wieder und wurde als Held gefeiert. Sigmund Jähn promovierte 1983 in Potsdam zum Dr.rer.nat. auf dem Gebiet der Fernerkundung der Erde.

Die Sojusrakete, mit der Sigmund Jähn mit seinem russischen Kollegen Waleri Bykowski am besagten Datum in Baikonu startete und landete nach 7 Tagen und 124 Erdumrundungen wohlbehalten in der kasachstanischen Steppe. In der Zeit, in der Jähn sich im Orbit aufhielt, hatte Jähn die Möglichkeit (und die Verpflichtung) mehr als 100 Geräte aus der DDR zu testen. Darunter befand sich auch die in Jena entwickelte Multispektralkamera MKF 6, die seinerzeit als bestes "Weltraum-Auge" galt (sowieso wurden bei dieser Mission viele deutsche Geräte verwendet; mehr als 100 Geräte in den Raumschiffen und mehr als 150 in den Bodenkontrollzentren). Doch der Reihe nach: Die 2-Köpfige Besatzung flog sofort zur Raumstation Salut 6 um dort in einer Woche über 20 Experimente auszuführen.Das Zeichen der 3. Interkosmosmission als Aufnäher Bei den Experimenten ging es vor allem um Erderkundung, Atmosphärenforschung, Medizin, Biologie und Materialforschung in der Schwerelosigkeit.
Bei ihrer Rückkehr waren 4 Personen an Bord von Sojus 29, zu Jähn und Bykowski waren Kowaljonok und Iwantschenkow dazugestossen. Die beiden waren an Bord der Salut 6 Raumstation und sollten abgeholt werden. Die Sojus 31 Rakete blieb im Orbit an der Salut 6 angedockt.

Zur Rakete: Die bei der Sojus-31 Mission verwendete war eine Sojus A-2. Diese ist 49,3 m lang, hat ein Gewicht von 310 t und eine Nutzlast von 7 t. Die dreistufige Rakete hatte ihren ersten bemannten Flug im Jahr 1967. Sie basiert auf der Wostock-Rakete und ist eine direkte Weiterentwicklung der Woschod-Rakete. Sie hat jedoch einen gryvierenden Unterschied: Sie hat ein aus mehreren Festtriebwerken bestehendes Rettungssystem. Diese trennt im Notfall den oberen Teil der Nutzlastverkleidung mit der Orbitalsektion und Landekapsel vom Rest der Rakete und führt es aus dem Gefahrenbereich. Die Kapsel wird in jedem Falle sicher mit Fallschirmen zu Boden schweben. Bild der Rakete ansehen

Ein von Carl-Zeiss Jena entwickeltes Gerät, das mit auf die Reise ins All ging war die Multispektralkamera MKF 6. Sie wird auch heute noch eingesetzt, um die Erde und andere Planeten zu erforschen, obwohl es jetzt schon viel bessere "Weltraumaugen" gibt. Bild der Kamera ansehen

Quellen: www.spacefacts.de ; MDR.de

erstellt von Gregor Müller