Sojus
Semjorka
Semjorka oder in den westlichen Ländern auch als "Sojus" bekannt. Nach dem II.Weltkrieg begannen die Siegermächte mit der Weiterenwicklung ihrer Raketenprojekte. Wobei nach 1945 die Aggregate 4 (beser bekannt als V2) als Basis der Projekte diente. Während die USA den Kern der Entwicklungsmannschaft und etwa hundert fertig montierte A4 übernahmen, baute die Sowjetunion die Trägerrakete mit dem Rest der Entwickler nach. Die Technologie in der A4 wurden schrittweise verbessert, indem z.B. die Tanks leichter und der Treibstoff durch das energiereichere Kerosin ausgetauscht wurde. Die Fortentwicklungen der A4 waren bei beiden Staaten dann Grundlage der ersten Mittelstreckenraketen. Ein großer Nachteil der Sowjetunion war, dass die USA sie mit Mittelstreckenraketen von Militärstützpunkten rund um die Sowjetunion und Westeuropa erreichen konnten, was der Sowjetunion umgekehrt nicht möglich war. Daher waren sie auch wesentlich mehr mit der Entwicklung einer Trägerrakete beschäftigt als die USA. Dadurch hatte die Sowjetunion Ende der fünfziger Jahre die technologische Führung im Raketenbau. Nun begann aber auch die USA mit der Weiterenwicklng ihrer Raketen. So enstand die erste amerikanische Interkontinentalrakete, der Atlas. Doch genau wie die Sojus war es zu gefährlich sie als Atomwaffenträger einzusetzen. Für einen Einsatz als Interkontinentalrakete war die Rakete (Atlas) mit 250 Tonnen flüssigen Treibstoff, davon der größte Teil bei -183 Grad siedenden flüssigen Sauerstoffs, einfach zu unpraktikabel. Nach längeren Erfahrungen mit der Wostok Trägerrakete,kam man zu dem Entschluss eine leistungsstärkere Oberstufe einzusetzen.Mit dieser Oberstufe würde die Nutzlast in einen nahen Erdorbit um weitere 2 Tonnen erhöht werden. Die vierstufige Version der Sojus wurde als Molnja Rakete eingesetzt. Die Sojus ist die am meist eingesetzte sowjetischen Rakete. Es wurden mehr als 1500 Stück eingesetzt. Die neue Oberstufe, die den Block E der Wostok ablöste, bekam den Namen Block I und war anfangs 23 Tonnen schwer. Das Gewicht stieg im Laufe der Entwicklung auf 25 Tonnen an. Zuerst wurde die neue Trägerrakete als Woschnod eingeführt. Auch hier wurde die Trägerrakete nach dem schweren 2-3 Mann Raumschiff Woschnod benannt. Von dieser Rakete gab es in den frühen sechziger Jahren zahlreiche Versionen mit kleineren Modifikationen, ähnlich der Wostok. Eine Konsolidierung setzte mit der Umbenennung als Sojus Trägerrakete ein. Zweimal noch während der Entwicklung wurde die Sojus in ihrer Leistung gesteigert: Ab 1971 als Sojus-U und ab 1982 als Sojus U2. Die U2 ist eine spezielle Version für bemannte Einsätze. Diese Version benutzt anstatt Kerosin einen synthetischen Treibstoff namens Zyklin. Dieser besitzt eine etwas höhere Energiedichte, wodurch die Nutzlast um 200 Kilogramm steigt. Diese Rakete wurde aber seit 1996 aus Kostengründen nicht mehr eingesetzt.
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