Herschel
Interview Caroline Lucretia Herschel und Friedrich Wilhelm Herschel
An einem warmen Sommertag sitzen die zwei Geschwister Herschel auf der Terrasse. Sie haben gerade Besuch bekommen von einem guten Freund von Wilhelm. Sie haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. Sein Name ist Dr. William Watson.
Friedrich:“ Darf ich dir noch einen frischen Pfefferminztee anbieten?“
William:“ Ja, gerne. Caroline, der Kuchen schmeckt vorzüglich! Wie ist es eigentlich euch die Jahre so ergangen?“
F:“ Wie du sicherlich in der Presse gelesen hast, habe ich am 13. März 1781 den Planeten Uranus entdeckt. Ich sah ihn mit meinem kleinen Spiegelfernrohr als einen kleinen verschwommenen Lichtfleck, zuerst hielt ich ihn für einen Kometen. An diesem Objekt interessierten sich weitere Astronomen und berechneten dessen Bahn. Daraus erwies sich, dass es kein Komet sein konnte, sondern ein Planet.“
Caroline: „ Wie bist du damals eigentlich auf den Name Uranus gekommen?“
F:“ Ursprünglich wollte ich ihn Georgstern nennen. Doch ich einigte mich mit den anderen Astronomen auf den Name Uranus.“
W: „ Also machte dich diese rein zufällige Entdeckung berühmt!“
F:“ Ja das kann man so sagen. Nach der Entdeckung wurde ich vom König Georg III. angestellt und sollte ihn den Planet zeigen und ihm Entdeckungsberichte erstellen.
Mir ging es in dieser Zeit sehr gut. Ich bekam ein Jahresgehalt von 200 Pfund.“
C:“ Mein lieber Bruder wurde sogar zum „Astronom Royal“ ernannt und gab sogar seinen Musikberuf auf.“
F:“ Ich habe ein viel größeres Gefallen an der Astronomie als an der Organistenstelle gefunden.
C:“ Ach Friedrich, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!
Wir wurden beide in Hannover geboren. Er wurde am 15. November 1783 geboren und ich 22 Jahre später am 16. März. Unser Vater war Militärmusiker. Er trat 14 Jahre lang in die gleichen Fußstapfen wie sein Vater. Wir sind eine sehr musikalischen Familie. Am 26. Juli 1757 entschloss er sich dann endgültig in England zu leben. 1772 folgte ich ihm schließlich. Ich selber war Konzertsängerin.
W:“ Und wie fing es nun an, dass ihr euch für Astronomie interessiert?“
F:“ Nun, ich fing an viele Bücher über dieses Thema zu lesen und lieh mir bald darauf ein kleines Spiegelteleskop, das war im Jahre 1772. Mein Wunsch verstärkte sich ein besseres Teleskop zu besitzen. Aber meine damaligen finanziellen Möglichkeiten ließen dies nicht zu.
C:“ Er ließ sich dadurch nicht einschüchtern und begann eigene Spiegelteleskope zu bauen.“
F:“ Ich erwarb mir meine erforderlichen Hilfsmittel von einem Amateur und bekam zusätzlich nützliche Ratschläge.“
W:“ Aber ich habe erfahren, dass sich deine Teleskope deutlich von der Qualität deiner Vorgänger unterschieden. Was hast du anders gemacht?“
F:“ Ich habe mit Hilfe meiner Schwester eine große Anzahl von Spiegeln hergestellt und die Besten davon ausgewählt. Daraufhin stellte ich noch mal eine große Anzahl her, wählte wieder die Besten aus und verglich diese mit der ersten Auswahl. Dadurch verbesserte sich meine Qualität.“
C:“ Wir stellten in 6-7 Jahren 400 Spiegel her. Wir benutzen zum größten Teil Spiegelmetall.“
F:“ Und das machten wir alles mit Hand. Das Schwierigste war, ein exaktes Paraboloid der Spiegel herzustellen.
Bei meinen Aufzeichnungen des Sternhimmels entdeckte ich außerdem die Uranusmonde Titania und Oberon und die Saturnmonde Minas und Encelodus.“
C:“ Vergiss bitte nicht, dass du erkannt hast, dass die Milchstraße aus vielen Fixsternen besteht.“
W:“ Ich denke, dass du viel mehr geleistet hast. Ich bewundere dich wirklich sehr!“
F:“ Ach lass gut sein! Meine Schwester hat auch gute Arbeit geleistet. Sie ist die erste Frau die Geld für wissenschaftliche Tätigkeiten bekommt.“
C:“ Am allermeisten hab ich dich bei deiner Arbeit unterstützt: Ich half dir beim Anfertigen von Spiegelteleskopen ,notierte die Sternpositionen, die du mir bei unseren Beobachtungsnächten ansagtest, wertete sie aus und rechnete sie nach. Ab und zu schaute ich auch mal selber durch das Teleskop. Ich entdeckte zwischen 1786 und 1797 8 Kometen, darunter den Enckechen Kometen.“
F:“ Du katalogisiertest die ganzen Sternhaufen und Nebelflecke und berechnest diese.
Ich glaube das wird noch mal zu einem großen Register anwachsen.“
W:“ Ihr seit bemerkenswerte Geschwister......“
Quellenangaben:
Bücher:
„Fernrohre und ihre Meister“ von Rolf Riekher
„Geschichte der Astronomie“ von Jürgen Hamel
Internet:
Von Rosa und Sophie