Kopernikus
Interview mit Kopernikus
Franz Muenzner
Interview mit Kopernikus, welcher 65 Jahre alt ist.
Franz: Soviel ich weiß, wurden Sie im Februar 1473 in der St.-Annen-Gasse in Thorn geboren.
Kopernikus: Ja, da gehen sie in der richtigen Annahme.
Franz: Ich würde gern mehr über Ihre schulische Ausbildung erfahren?
Kopernikus: Meine Schulzeit verbrachte ich in der Pfarrschule St. Johannes. Soweit ich mich erinnern kann, besuchte ich des weiteren das Kuhner Partikular. 1491 begann ich mein Herbstsemester an der Krakauer Universität, die ich 94 aber wieder verließ. Ich hatte dann aber 96 meine Immatrikulation zum juristischem Studium in Bologna. Nach einem Kurzaufenthalt in Frauenburg bewilligte das Domkapitel ein zweijähriges Medizinstudium in Bologna. 99 beendete ich mein Jurastudium erfolgreich.
Franz: Und am 31. Mai 1503 verteidigten Sie Ihre Promotion zu Dr. jur. in Ferra. Wann haben Sie Ihre erste praktische Himmelsuntersuchung/ -beobachtung aktiv durchgeführt?
Kopernikus: Meine erste gezielte Himmelsbeobachtung war im März 1497. Ich weiß es noch wie heute (seine glänzenden in die Ferne gerichteten Augen leuchteten für einen kurzen, einen klitzekleinen Moment auf). Damals wurde der Aldebaran durch den Mond bedeckt. Später folgten einige Beobachtungen von Mondfinsternissen...
Franz: Sie bekleideten politische Ämter und waren Kanzler des ermländischen Domkapitels, später sogar Bischof und Generaladministrator des Fürstenbistums, doch Sie arbeiteten auch als Arzt.
Kopernikus: Ja, als Mann in meiner Position mit einem Medizinstudium, da wurde ich schon als Arzt benötigt. Eine besondere Ehre war es 1531, als Arzt zum Bischof Feber nach Heilsberg gerufen zu werden. Leider verstarb er 7 Jahre später. 38 übernahm ich die ärztliche Betreuung von Bischof Dantiscus.
Franz: Wie ich meinen Aufzeichnungen entnehmen kann, haben Sie das Abbild Preußens in einer Karte niedergelegt. Warum taten sie das?
Kopernikus: Ich hielt dies für sehr wichtig, weil ich finde, dass die Arbeit mit Karten vieles vereinfacht und dass diese Möglichkeit noch zu wenig genutzt wird.
Franz: Sie haben während Ihres Studiums erfahren, dass im Altertum griechische Astronomen die Erde in einer Bahnbewegung um die Sonne angenommen hatten und deshalb haben Sie ihr Werk über dieses Thema geschrieben.
Kopernikus: Ja, ich hatte mir damals als Aufgabe gestellt, diese These systematisch auszubauen und ihre Richtigkeit auf Grund von Beobachtungen rechnerisch zu beweisen. Doch zu meinem Ärger wurde es trotz meiner Bemühungen noch nicht gedruckt .
PS.: Der Interviewte wurde später hoch berühmt, aber auch sehr umstritten, aber das war zum Zeitpunkt der obigen Aufzeichnungen noch nicht bekannt.