Zwilling-der-Unendlichkeit
Zwilling der Unendlichkeit
von Charles Seife
Buchbesprechung Also dies ist ein Mittelding zwischen Buchvorstellung und BuchkritikWichtig bei der Null ist die Tatsache, dass wir sie im Alltag nicht brauchen. Niemand geht auf den Markt um null Fische zu kaufen. Die Null ist in gewisser Weise die zivilisierteste aller Kardinalzahlen, und nur die ausgeklügelten Formen des Denkens zwingen uns, sie zu verwenden.
-Alfred North Whitehead
Ein Mathebuch. Eine Biographie.
Okay mir war klar, dass es nicht der Lebenslauf von Michael Jordan werden würde, doch als ich dann mein Buch bekam war ich doch etwas irritiert.
Ich erhielt das Buch von Charles Seife mit dem Titel: Zwilling der Unendlichkeit
eine Biographie
der Zahl Null
Das Buch fesselte mich vom ersten Augenblick,(...Die Null traf den US-Kreuzer "Yorktown" wie ein Torpedo...) die weiteren Seiten waren recht interessant und ließen sich schnell und angenehm lesen.
Ich hatte mit vielen Vorurteilen zu lesen begonnen, doch diese wurden im Nu zerstreut.
Der Ursprung der Zahlen fesselte mich (... Gog hielt es für Praktisch, in Fünfergruppen zu zählen. Die Menschen in aller Welt taten es im gleich. Es war eine Laune der Natur, dem Menschen fünf Finger an jede Hand zu geben, und wegen dieser Eigenheit scheint das Fünfersystem bei vielen Kulturen so beliebt gewesen zu sein...)
Leicht lassen sich Zusammenhänge erkennen, Prinzipien darlegen und Theorien erläutern:
(...Die Furcht vor der Null war jedoch keineswegs nur ein Unbehagen angesichts der Leere, sondern sie ging tiefer. Für die Völker der Antike waren die die mathematischen Eigenschaften der Null so unverständlich, ebenso von einem Schleier des umgeben wie die Geburt des Kosmos. Das kam daher, dass die Null so anders ist als die anderen Zahlen ist. Die Null durfte - aus guten Grunde- nie alleine stehen, was den übrigen
Zahlen und Ziffern im Babylonischen System erlaubt war. Eine einzeln stehende Null nimmt sich immer schlecht aus. Zumindest verhält sie sich überhaupt nicht so wie die anderen Zahlen.
Addieren wir eine Zahl zu sich selbst, dann verändert sie sich. Eins und eins ist natürlich nicht eins, sondern zwei. Zwei und zwei ist vier. Aber null und null ist und bleibt null. Dieser Sachverhalt verletzt ein Prinzip oder ein Axiom, das Archimedes für die Zahlen aufgestellt hatte. Es besagt folgendes: Wenn man eine Zahl oder Größe nur oft genug zu sich selbst addiert, so wird das Ergebnis irgendwann größer sein als jede andere Zahl. Die Null aber weigert sich schlichtweg größer zu werden. Außerdem ist sie unfähig, irgendeine andere Zahlgrößer zu machen. Addieren wir zwei und null, so erhalten wir zwei. Das ist so, als hätten wir gar keine Addition versucht oder gar vorgenommen...)
Die Geschichte der Null ist nicht nur etwas für eingefleischte Mathefans sondern auch für Menschen, sondern auch für Leute die ihre Allgemeinbildung vertiefen- oder einfach mal was anderes lesen wollen.
Felix Kummer
Kommentare
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